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Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Titel: Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster
Autoren: Dan Shocker
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im
Krankenhaus. Diese Frau war kein Trugbild. Dann wäre auch das,
was er jetzt sah, nur ein Trugbild…
    Er sah den Schatten davoneilen und hörte die Geräusche,
die dieser Schatten verursachte.
    Anka war beobachtet worden.
    Die unheimliche Besucherin wollte etwas von ihr.
    Aber was?
    Thorwald Belman beschleunigte seinen Lauf – und holte
auf.
    Er mußte sich ducken. Tiefhängende Zweige schlugen ihm
ins Gesicht und schürften seine Haut auf.
    Dunkel und massig zeichnete sich die hohe Mauer zwischen den
Stämmen ab.
    Darauf eilte die Fremde zu.
    Thorwald Belmans Lippen verzogen sich zu einem bitteren
Lächeln.
    Dort vorn würde er spätestens die Geheimnisvolle greifen
und zur Rede stellen können.
    Eine drei Meter hohe Mauer überwand man nicht so schnell. Und
ein Tor oder eine Tür gab es dort hinten nicht.
    Er stolperte und verfing sich in Astwerk, konnte sich aber fangen
und die Zweige abschütteln.
    Dann erreichte die Frau die Mauer.
    Belman war nur wenige Schritte hinter ihr.
    »Bleiben Sie stehen!« rief er. »Es hat keinen Sinn,
ich…«
    Was er sagen wollte, blieb ihm wie ein Kloß im Hals
stecken.
    Die Frau drehte sich nicht mal nach ihm um.
    Sie warf sich der Mauer förmlich entgegen – und wurde
von ihr aufgenommen wie ein Wassertropfen von einem ausgetrockneten
Schwamm!
    Belmans Lippen entrann ein Stöhnen.
    Wäre er nicht selbst Zeuge dieses Vorgangs geworden – er
hätte es niemand geglaubt, der ihm davon berichtet
hätte!
    Er tastete die Wand an der Stelle ab, wo die seltsame Frau
verschwunden war.
    Die Steine fühlten sich hart, kalt und kantig an.
    Da gab es auch keine Geheimtür, wie man das manchmal in
englischen Kriminalfilmen sah. Die Mauer war massiv, die
nächtliche Besucherin aber hatte sie passiert wie eine
Nebelwand!
    Plötzlich hörte Belman einen furchtbaren, gellenden
Schrei hinter sich.
    »Thorwaaaaalllld!«
    Das Echo hallte schaurig durch den kahlen Park.
    Es krachte und barst, und Belman fühlte den Boden unter
seinen Füßen zittern.
    Das Krachen und Bersten kam von der Stelle, wo Anka
zurückgeblieben war.
    »Nein!« entrann es seinen erbleichenden Lippen.
    Er sah den Baum stürzen, eine uralte Eiche, die einen Umfang
von mehreren Metern hatte…
    Krachend stürzte sie, riß die Wipfel anderer Bäume
auf, und Äste und Zweige flogen wie Splitter durch die Luft, als
er losjagte, um Anka zu Hilfe zu kommen!
     
    *
     
    Kalter Schweiß bedeckte seinen Körper, sein Puls
raste.
    Thorwald Belman erreichte die Stelle, wo der riesige Baum wie von
Urgewalt aus dem Boden gerissen worden war.
    Die Wurzel war völlig aus dem Erdreich gezerrt und bildete
einen Hügel aus Erde und Wurzelwerk.
    Der Baum lag quer über dem Weg, auf dem sie vorhin gemeinsam
gestanden hatten. Es war die Eiche, vor der er Anka vorhin den ersten
Kuß gab!
    »Anka?« flüsterte er erregt und sich gehetzt
umblickend.
    Er lief den Stamm entlang.
    »Thorwald! Hier… hier bin ich!« vernahm er ihre
schwache, zitternde Stimme.
    Da sah er ihre Hand in der Dunkelheit. Sie ragte zwischen
dünnen Zweigen hervor, unter denen sie lag.
    Zweige, die abgebrochen waren!
    Anka lag mehr als fünf Meter von dem Stamm entfernt.
    »Anka! Gott sei Dank!« entfuhr es ihm, als er bei ihr
war und sie befreite.
    »Bist du verletzt?«
    Mit einem Blick tastete er ihren Körper ab.
    Sie schüttelte kaum merklich den Kopf, war totenbleich und
wirkte wie eine Feder, aber irgendwie verklärt.
    »Nein, ich hatte… noch mal Glück… sie wollte,
daß ich sterbe. Sie hat dafür gesorgt, daß der Baum
mitsamt der Wurzel aus dem Boden gerissen wurde…«
    Anka Sörgensen atmete schnell und konnte sich erheben. Ihre
Haare waren zerzaust, die Hände ein wenig zerkratzt.
    Sie hatte nichts gebrochen.
    »Es hätte schlimmer werden können«, fuhr sie
leiser fort, als sie vor ihm stand und in seinen Armen lag. »Als
du weggingst, hatte ich plötzlich so ein merkwürdiges
Gefühl, als wollte sie dich nur von mir weglocken, um ihr wahres
Ziel zu erreichen…«
    »Ist sie denn noch einmal aufgetaucht?«
    »Nein. Ich hörte plötzlich Geräusche…
ferne, leise Stimmen, ein Motorgeräusch wie von einem haltenden
Auto…«
    »Aber das ist unmöglich, Anka. Wir sind so weit im
Park… die Straße, die an das Tor
mündet…«
    »… hat nichts damit zu tun«, fiel sie ihm ins
Wort.
    »Die Geräusche… kamen von dort oben.«
    »Von oben?«
    Sie deutete an die Stelle, wo sich vor wenigen Augenblicken noch
der Wipfel der gestürzten Eiche befunden hatte.
    »Im
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