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Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Titel: Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster
Autoren: Dan Shocker
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ehe die begriffen, worum es ging.
    Skelettus mußte eine harte Klinge führen.
    Gegen drei Gegner gleichzeitig setzte er sich zur Wehr.
    Mahay konnte nicht mehr eingreifen, um Skelettus zu Hilfe zu
kommen. Das mußten andere besorgen.
    Er befand sich auf halber Höhe der Treppe, war abgeschnitten
von unten und wurde verfolgt von Männern aus Ullnak und
Skeletten.
    Er konnte sich nicht aufhalten.
    Da gab es Wichtigeres zu tun.
    Tamuur!
    Bevor der Magier auftauchte, mußte…
    Da flog die Tür hinter Aleana auf.
    Tamuur, der Scharlachrote, erschien auf der Bildfläche.
     
    *
     
    Er sah furchterregend aus.
    Lauter grüne Muskelbänder schienen seinen unmenschlichen
Körper zusammenzuhalten. Der breite Kopf erinnerte in etwa an
eine aufgeklappte Muschel. Diese beiden Hälften waren
verschiedenartig ausgebildet.
    Die linke Muschelseite schillerte in einem satten Orangeton, die
rechte in einem tiefen, unheimlichen Grün. Die Ohren waren
gerippt und erinnerten an verkrüppelte Echsenflügel, die
ihm gewachsen waren.
    Aus dem breiten, wuchtigen Schädel züngelten etwa
dreißig Zentimeter hohe Flammen, die einen dichten, sich
ständig in Bewegung befindlichen Lichtkranz erzeugten. Die
Flammenzungen zeigten sich in sämtlichen Rotfärbungen, die
zusammengenommen eine hektische, scharlachrote Farbe ergaben.
    Aleana schrie gellend auf.
    »Das Medaillon! Das Amulett!« stieß sie hervor,
und ihre Stimme war so laut, daß sie den Kampflärm diesmal
übertönte. »Das Gegenstück… Fürst
Skelettus… Im Thronsaal meines Vaters. Das rechte Auge des
steinernen Adlers ist frei. Dort hinein…«
    Weiter kam sie nicht.
    Tamuurs Rechte schoß nach vorn. Die Hand sah aus wie ein
knolliger Auswuchs, ein Mittelding zwischen einer Pflanze und dem
Endstück eines Knochens.
    Aleana wurde nach hinten gerissen.
    Mahay war nicht gleich zur Stelle. Er erwehrte sich zweier
Skelettkrieger, die unter dem Befehl des Beraters Dalp standen. Und
er hatte gut vorgesorgt! Nun zeigte sich, daß er es verstanden
hatte, bei der Zusammenstellung der kriegerischen Truppe einen
Großteil seiner Leute einzubringen. Die waren in der
Überzahl.
    Skelettus und seine Getreuen hatten einen schweren Stand.
    »Verräterin!« fauchte Tamuurs geifernder Mund. Er
umfaßte Aleana, die sich vergebens zur Wehr setzte. »Fast
habe ich es geahnt, aber ich wollte es nicht glauben. Deine Studien
in meiner Bibliothek – du hast sie dazu benutzt, mich zu
hintergehen. Das wirst du mir büßen! Es wird künftig
nur noch einen Herrscher geben, der über Ullnak, über
Antolanien, über Gesah und Grehk herrscht: Ich, Tamuur! Dich
wird es dann nicht mehr geben!«
    Er wich zurück mit ihr zu der Tür, aus der er gekommen
war.
    Aus den Augenwinkeln heraus erkannte der Inder, daß Tamuurs
Bewegungen nicht so geschmeidig und elastisch waren, wie er dies von
ihm in Erinnerung hatte.
    Bisher sah er den Scharlachroten stets in den Abend- und
Nachtstunden. Die waren Tamuurs Milieu.
    Er war nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Auch ein Wesen wie
Tamuur verfügte nicht über unbeschränkte Macht…
noch nicht…
    Aber das hatten nur Mahay und Aleana erkannt, die sich in
unmittelbarer Nähe des Magiers aufhielten. Und darüber
hinaus hatte der Unheimliche Freunde und Helfer, die ihm zur Seite
standen, die ihn fürchteten und auf die er sich verlassen
konnte, wie die Auseinandersetzungen hier im Innern der Burghalle
bewiesen.
    Mahay wurde aufgehalten. Wertvolle Zeit ging ihm verloren.
    Er stürzte, kroch auf allen vieren die Treppen empor und
stieß mit beiden Beinen zwei Angreifer zurück, die in die
Schwerter der Nachdrängenden fielen und zu Tode kamen.
    Skelettus hatte einige Getreue um sich herum versammelt und schlug
sich tapfer, und es gelang ihm sogar, sich freizukämpfen und die
Flucht anzutreten in die Thronhalle, zu der ein breites, offen
stehendes Portal unterhalb der hart umkämpften Galerie
führte.
    Rani konnte den Weg des Knochenfürsten nicht mehr verfolgen,
da er selbst hart bedrängt war und nun auf die Galerie
stürmte, um Aleana aus den Klauen des unheimlichen Magiers zu
befreien, ehe der seine gräßliche Drohung wahr machte.
    Tamuur verschwand mit seinem leuchtenden Schädel in einem
dunklen Raum, in dem es keine Fenster gab.
    Hier in der Finsternis fühlte er sich wohl.
    Hier war es warm und stickig wie im Treibhaus, hier jedoch hatte
nie ein Sonnenstrahl das Mauerwerk durchdrungen. Es gab
überhaupt keine Lichtquelle – außer der, welche die
Flammenzungen auf Tamuurs
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