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Macabros 048: Die Parasitengruft

Macabros 048: Die Parasitengruft

Titel: Macabros 048: Die Parasitengruft
Autoren: Dan Shocker
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dicht stehenden
Mauern, zwischen denen sich ein gigantischer Hohlraum befand.
    Vor ihnen in der Wand befanden sich Löcher, die sie irgendwie
an Schießscharten erinnerten.
    Die Löcher waren groß genug, daß bequem ein
Mensch hindurchschlüpfen konnte.
    Und genau das tat Hujhom.
    Camilla und Alan folgten nach, und niemand hielt sie auf oder
drängte sich vor. Es waren auch genügend Löcher
vorhanden, als wäre die Felswand in dieser Höhe
porös.
    Camilla und Alan kamen dicht neben Hujhom heraus.
    Der hockte auf einem glatten Vorsprung, und sie hockten ebenfalls
darauf. Rundum waren schwarze, glatte Wände. Eine Schlucht, ein
Tal; über ihnen ein fahler, ferner Himmel.
    Sie waren im Freien!
    Der Vorsprung war kein Felsvorsprung, sondern die Erde, der Boden
dieser Schlucht, in der es leise raschelte und raunte und
klapperte.
    Wenn das die Oberfläche der Welt Lanak war, wie tief
mußten dann die Stollen und Minen erst liegen, die sie hinter
sich gebracht hatten. Wieviel Felsenterrassen waren sie
emporgeklettert, um hier nach oben, auf die Oberfläche zu
gelangen!
    Sie sahen nicht nur die Schlucht und die stupide arbeitenden
Männer und Frauen in luftiger Höhe auf dem Rand der Felsen,
sondern auch den Krater und den Mann, der rückwärtsgehend
auf ihn zuging, ohne sie, die Beobachter, zu registrieren.
    Und sie sahen auch den Eingang des dunklen Tals, wo der gleiche
Mann sein Schwert durch die Luft schwang, um eine an die Felswand
gekettete vollendet schöne Frau zu befreien.
    »Björn!« entrann es Camillas trockenen,
aufgesprungenen Lippen.
    Da tauchte Molochos auf…
     
    *
     
    Der Fürst der Dämonen, die auf der Erde und anderen
Welten Einfluß und Macht zu gewinnen versuchten, hatte wie alle
ranghöchsten Eingeweihten die Fähigkeit, in vielen
Gestalten zu erscheinen.
    Nichts mehr Menschliches war in diesen Sekunden an Molochos, der
vor rund zwanzigtausend Jahren auf der später versunkenen Insel
Xantilon als Menschenkind geboren worden war und sich im Lauf seines
Lebens der Magie der Dämonen um Rha-Ta-N’my verschrieb.
    Molochos kam als fliegender Drache. Zu schaurigem Leben erwacht
war ein Wesen, das auch in irdischen Legenden zu allen Zeiten eine
besondere Rolle spielte.
    Macabros, der mit einem einzigen kräftigen Schlag die Ketten
spaltete, an die Asymeda gefesselt war, sah, wie der riesige Schatten
sich auf ihn zu stürzen versuchte.
    Der Drache mit dem langen, peitschenartig ausschlagenden Schwanz,
den riesigen, rauschenden Schwingen und dem langgezogenen,
furchteinflößenden Schädel war ein Abbild des
Grauens.
    Klebriger Speichel troff aus dem gewaltigen Maul und blieb wie
Pech an Macabros’ Haaren und Körper hängen.
    Molochos schien in diesen Sekunden verwirrt zu sein, daß er
nicht wußte, wen er da vor sich hatte – ob Hellmark oder
Macabros.
    Molochos mußte wissen, daß Hellmark mit seinem
Doppelkörper eine Fülle, von Möglichkeiten hatte, ohne
selbst irgendein Risiko einzugehen.
    Wenn er aus dieser sich nun zugespitzten Situation Kapital
schlagen wollte, dann mußte er blitzartig den
Originalkörper seines verhaßten Gegners angreifen. Nur
wenn Hellmark fiel, fiel auch sein Zweitkörper.
    Aber da war das Schwert des Toten Gottes, das im magischen Feuer
einer Esse auf Xantilon geschmiedet worden war. Dieses Schwert hatte
die Zeiten gedauert und war jenem Mann von seinen eigenen Feinden
übergeben worden. Dieses Schwert konnte niemand vernichten,
niemand an sich nehmen. Nur eine Hand konnte es führen. Und die
Schwarzen Priester, die das Erbe des magischen Schwertes bewahrt
hatten, waren darauf angewiesen herauszufinden, wer zu dem Schwert
paßte, wer es benutzen konnte. Der war ihr Feind, den sie
bekämpfen mußten, auf den sie ihr Augenmerk richteten.
    Daß Hellmarks Wiedergenesung seinerzeit nach dem
manipulierten Unfall verschwiegen worden war – wie Al Nafuur,
sein Geistfreund, ihm das empfohlen hatte –, hatte danach nur
sehr wenig Vorteile für ihn gebracht.
    Macabros schwang sein Schwert. Mit wildem, zischendem Kreischen
zog die geflügelte Drachenechse über ihn hinweg. Die Luft
knatterte, als ob ein Helikopter über sie hinwegbrause.
    Molochos fürchtete die Berührung mit dem Schwert.
    Macabros riß Asymeda mit sich. Die nackte Tempeldienerin
lief leichtfüßig über den dunklen Boden und passierte
den Übergang von der Außenwelt in die Welt der
Schlucht.
    Hier gab es keine Möglichkeit mehr für Molochos,
nachzufolgen. Die Störfelder hielten ihn zurück.
    Wie von Sinnen
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