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Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Titel: Macabros 046: Blutsiegel des Molochos
Autoren: Dan Shocker
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möglicherweise
auch mit einem Besucher aus dem Weltall zu tun.«
    Watchson fuhr sich mit der Zunge über seine spröden
Lippen. »Es ist alles so kompliziert. Wahrscheinlich werden wir
den Schlüssel zu dem Geheimnis nie finden.«
    »Das wäre traurig«, erwiderte Chaster Morgan.
»Wäre es so, wie Sie sagen, dann bedeutet das, daß
wir jeden Tag etwas Ähnliches erleben würden, ohne die
Möglichkeit zu haben, etwas dagegen zu tun. Und solche Dinge
machen mich immer recht nervös.«
    Frankie sprach ihn wenig später darauf an.
    »Du denkst an eine Wiederholungsmöglichkeit?«
    »Zumindest schließe ich sie nicht aus. Wenn wir nur
einen Schritt weiterkämen, wäre uns allen gedient: eine
Notiz, ein Fund, das wäre schon eine Spur…«
    Ebenso dachte Captain Beverly. Und auch aus diesem Grund war er
gekommen.
    Er wollte nochmal das ganze Haus sehen. Hier hatte alles begonnen.
Vielleicht war beim ersten Durchsuchen etwas übersehen
worden?
    Es war halb elf Uhr abends, als sie sich entschlossen, sich
nochmal jeden Winkel vorzunehmen. Vom Keller bis zum
Dachgeschoß sollte jeder einzelne Raum mit Joan Cassners
Zustimmung untersucht werden.
    Und damit begann die Nacht der Rätsel. In dieser Nacht sollte
keiner der fünf Beteiligten mehr ein Auge
schließen…
     
    *
     
    Chaster Morgan und Joan Cassner waren dem Arbeitszimmer am
nächsten, so daß sie dort mit der Suche begannen.
    Das Notizbuch erbrachte nichts. Auf den ersten Blick
jedenfalls.
    Flüchtig blätterte dann Joan Cassner nochmal die letzten
Eintragungen durch.
    Da stutzte sie plötzlich.
    »Die Handschrift! Sie stimmt nicht! Sie ist
verändert!«
    Dann sah auch Morgan das. Die Schrift der letzten drei Seiten
stimmte nicht mit den Eintragungen zu Anfang überein.
    In den neuen Aufzeichnungen war ein Besuch erwähnt, unter
einem Datum stand mal nur eine Zeitangabe. Auf einer Seite befand
sich eine Wurzelberechnung, die die 4. Dimension mathematisch
belegte. Diese Berechnung schien ganz zufällig und locker zu
Papier gebracht zu sein, wie man manchmal Strichmännchen auf
einen nutzlosen Zettel kritzelte.
    Sie suchten in den Schubladen und im Wandsafe. Dort stand eine
Kassette.
    »Was befindet sich darin?« wollte Morgan wissen.
    Er erhielt nicht gleich eine Antwort. Joan wirkte erschreckt.
    »Ich weiß nicht, Chas… die Kassette… scheint
eine neue Errungenschaft zu sein. Ich wußte bis heute nicht,
daß Vater ein solches Modell benutzte!«
     
    *
     
    Da es keinen Schlüssel zu der Kassette gab, mußte ein
elektrischer Stahlschneider herhalten, der sich im Haus befand.
    In der Kassette lagen – Banknoten, ein Bündel
aufgeschichtet auf dem anderen.
    »Pakete neuer Banknoten?«
    Morgan nahm ein Bündel zur Hand. »Neu,
funkelnagelneu… als kämen sie gerade aus der
Druckerei.«
    Er zog einen Schein unter der Banderole vor. »Neuer, als wir
in unserem Staat sie herstellen könnten.«
    »Wie meinen Sie das, Chas?«
    »Sehen Sie selbst, Joan… sie sind alle gleich, keiner
unterscheidet sich vom anderen…«
    »Was ist das für ein Präsident?« fragte sie
überrascht.
    Auf dem grünen Schein war das Bild eines fremden
Präsidenten, darunter eine Jahreszahl.
    »3290…? Was bedeutet das, Chas?«
    Er atmete tief durch. »Das bedeutet, daß dieses Geld
– aus der Zukunft stammt, daß es erst in rund tausend
Jahren in Umlauf kommen wird!«
     
    *
     
    Es ging Schlag auf Schlag.
    Sie benachrichtigten die anderen und zeigten ihnen, was sie
gefunden hatten.
    Professor Watchson interessierte sich ebenso wie Beverly für
das fremde Geld und für die Wurzelrechnung in Cassners
Notizbuch.
    »Ich bezweifle immer stärker, daß es ein Mensch
war, mit dem Fred Cassner zusammentraf«, murmelte der
Altertumsforscher. »Cassner traf sich mit einem Wesen aus der
vierten Dimension…«
    Morgan widersprach. »Das aber schließt doch nicht aus,
daß es kein Mensch gewesen sein muß.«
    »Menschen sind Wesen der dritten Dimension, Mister
Morgan…«
    »Was nicht bedeuten muß, daß wir nicht eines
Tages durch die vierte Dimension reisen können, wie wir gelernt
haben zu fliegen und schließlich auch das Weltall zu
durcheilen…«
    Als Chaster Morgan dies sagte, machte er einen ernsten und
nachdenklichen Eindruck.
    »Wie haben Sie Ihren Vater eigentlich gefunden, Joan?«
fragte er unvermittelt. »Ich meine: Wie lag er in seinem
Zimmer?«
    Die Menschen ringsum blickten sich irritiert an. Keiner
wußte so recht, was Morgans seltsame Frage eigentlich
sollte.
    »Ich versuche das
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