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Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Titel: Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf
Autoren: Dan Shocker
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Maschinerie des
Kosmos eine immerwährende Funktion zu erfüllen hat,
daß ich gar nicht der bin, für den ich mich hielt,
daß wir alle irgendwann und irgendwo schon mal existiert haben,
daß wir wirklich als ungeborene Geistwesen existierten und
diesen Zustand wieder anstreben… als ich das alles erkannte,
wußte ich, daß die zufällige Konstellation, in die
ich hier hineingeboren worden war, nicht die einzige und wichtigste
war. Ich wurde in eine sehr günstige Lage versetzt. Mein Vater
hatte das Unternehmen, das vom Großvater gegründet worden
war, weiter ausgebaut und es zu einem Werk von Weltbedeutung gemacht.
Ich wurde in Sorglosigkeit groß. Der finanzielle Hintergrund
schuf mir die Möglichkeit, mich so frei zu bewegen, wie ich das
jetzt benötige. Mein Betätigungsfeld ist die ganze Welt
geworden. Wäre ich finanziell nicht unabhängig, könnte
ich der Aufgabe nicht gerecht werden, die sich mir gestellt hat. Aber
weil das so ist – weiß ich auch, daß es viele arme
Menschen gibt, die unter dem Druck der Verhältnisse zu leiden
haben. Diese Menschen muß ich finden. Und Sie, Evita,
können mir dabei helfen, denn sie leben überall in der Welt
verstreut. Sie arbeiten für eine Zeitschrift, Sie kommen mit
vielen Menschen zusammen. Halten Sie Augen und Ohren offen nach
Verbündeten für unsere Sache! Ein abgedroschenes Wort
fällt mir in diesem Zusammenhang ein: alle Menschen sind
Brüder. Sie sind es wirklich, sie wissen es nur nicht. Es jedem
einzelnen bewußt zu machen, ist eine unserer Aufgaben.
Gemeinsam sind wir stark gegen die, die glauben, daß die Welt
ihnen gehört, und gegen die, welche sich mit diesen verbunden
haben und die überhaupt nichts mit dieser Welt zu tun
haben…«
    »Die Passagiere für Flug Nummer Zweihundertsieben werden
gebeten…«
    »Jetzt ist’s aber allerhöchste Zeit! Wenn ich mich
nicht beeile, startet der Jumbo noch ohne mich…«
    »Dann nehmen Sie eben die nächste Maschine,
Evita!«
    »Es ist eigenartig… nun haben wir schon soviel
miteinander gesprochen, haben in den letzten Tagen unzählige
Dinge erörtert, und doch scheint es, als gäbe es nie ein
Ende.«
    »Es gibt auch keine Ende, Evita. Und dies ist schon einer der
wichtigsten Gründe, daß wir uns wiedersehen sollten…
eben, weil es soviel zu besprechen und zu bedenken gibt. Was wir
entdeckt haben, ist das Ufer eines neuen Ozeans. Was dahinterliegt,
vermögen wir noch nicht mal zu ahnen.«
    Er blickte ihr nach, als sie durch die Abfertigung ging und unter
anderen Passagieren verschwand.
    Er fuhr zusammen, als ob fremde Gedanken wie eine Flut in sein
Bewußtsein vordrangen.
    »Carminia, Björn! Sie befindet sich in
allerhöchster Gefahr!« kreischte Al Nafuurs Stimme in
ihm.
     
    *
     
    Mit dem Warnschrei kamen die Bilder, entwickelten sich in
Sekundenschnelle zu einem gespenstischen Kaleidoskop und sagten mehr
aus als Worte.
    Ein Haus… eine Allee… davor stand ein Wagen…
weißer Mercedes… schattenspendende
Kastanienbäume… in diesem luxuriösen, alten und
villenartigen Gebäude eine Wohnung… vornehme Eleganz…
ein Zimmer… ein Spiegel… viele Spiegel… vibrierende,
stickige Luft… hinter dräuenden Nebeln die Umrisse einer
düster glimmenden Welt… ein jenseitiges Reich…
heiße Luftwirbel trieben einen Menschen vor sich her, der sich
verzweifelt und vergebens gegen den Sturm stemmte. Das war
Carminia!
    Hinter schwarzen, knorrigen Stämmen lauerten glühende
Augen, drang ein Wispern und Kichern hervor…
    Hellmark begriff die Botschaft und verstand, daß das, was er
sah, jetzt, in diesen Sekunden, geschah, daß Carminia ihm
entrissen worden war. Kaum, daß er selbst aus einer anderen
Zeit in die Gegenwart dieser Welt zurückgekehrt war, begannen
Schergen des Molochos ein neues, grausames Spiel mit ihm.
    Das also war Al Nafuurs zweite Botschaft! Er hatte sie
angekündigt, als er Björn das Mittel gegen Carminias
Lykantropendasein verriet.
     
    *
     
    Doch dann war die Verbindung zu dem Zwischenreich abgebrochen, und
Al Nafuur hatte nur noch ankündigen können, daß nach
erfolgreicher Behandlung mit dem Trank der Siaris für Carminia
Brado die Gefahr keineswegs gebannt sei. Hellmark hatte darauf seine
Umgebung und alles, was sich nach der Umwandlung der Spinne
zurück in den Menschen ereignet hatte, sehr genau verfolgt.
    Die Feinde aus dem Unsichtbaren lauerten jederzeit darauf,
zuschlagen zu können. Und sie hatten sich den denkbar
günstigsten Zeitpunkt für ihre Aktion ausgesucht.
    Er war
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