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Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Titel: Macabros 026: Elixier der Verdammnis
Autoren: Dan Shocker
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unsere Feinde, wie sie die euren
sind. Vorausgesetzt, daß stimmt, was ihr uns gesagt habt. Ist
es nicht so, daß ihr unsere Feinde seid, daß ihr uns in
eine Lage gebracht, habt, die uns belastet? Woher wissen wir,
daß ihr nicht mit den Dämonen gemeinsame Sache
macht?«
    »Würden wir sonst so reden?« stellte der junge Mann
mit dem geschwärzten Gesicht und dem dunklen gefetteten Haar die
Gegenfrage.
    »Das gleiche könnten auch wir sagen, und auf diese Weise
kämen wir nie zu einem Ergebnis«, antwortete Björn
Hellmark, der ahnte, worauf Arson hinaus wollte, und er stellte sich
auf die Strategie des Mannes mit der Silberhaut ein. Arson kannte die
Vergangenheit noch besser, war vertraut mit der Entwicklung der
Erdgeschichte und des Universums. Er hatte einen noch
größeren Überblick als er, Hellmark. »Wir kommen
aus einem fernen Land«, fuhr Arson fort.
    »Aus welchem?«
    »Aus einem Land jenseits dieses Raumes und dieser Zeit.«
Das klang geheimnisvoll. Aber Arson setzte die hohe geistige
Entwicklungsstufe dieser Männer, mit denen sie zu tun hatten,
voraus.
    Unruhe kam auf. Die sieben Verschwörer, die sich zu
nachtschlafender Zeit im Haus eines Magiers trafen, rückten
enger zusammen.
    Ein junger Mann mit dichtem, schwarzem Haar und großen,
dunklen Augen, einer hohen Stirn und edel geformter Nase, trat
interessiert einen Schritt näher und ging schließlich vor
Arson und Hellmark in die Hocke. Sein schwarzrotes Gewand hüllte
seinen ganzen Körper ein. Nur die Hände und der Kopf ragten
heraus. »Was du da sagst, Fremder, interessiert mich«,
sagte er mit ruhiger, gelassener Stimme. »Sag mir deinen
Namen!«
    »Ich heiße Arson.«
    »Arson. Ein Name, der hier nicht üblich ist und mit dem
ich nichts anzufangen weiß.« Er warf einen schnellen Blick
auf Hellmark. »Er hat sich als Kaphoon vorgestellt. Das
bedeutet, sehr viel. Oder auch nichts. Es kommt darauf an, von
welcher Warte man die Dinge betrachtet. Wir leben in einer schweren
Zeit. Die Apokalypse ist angebrochen. Unsere Apokalypse! Es geht um
den Fortbestand dieser Welt. Aber die Zeichen des Untergangs sind
schon zu deutlich, als daß wir noch Hoffnung auf
Veränderung haben könnten.«
    »Das ist ein Widerspruch«, bemerkte Arson. »Vorhin
wurde uns gesagt, daß wir Zeuge eines Rituals wurden. Die
Unterirdischen wurden beschworen. Wenn ihr Feinde der Schwarzen
Priester und der Dämonen seid, dann verstehe ich nicht, wie ihr
die Unterirdischen anruft, die Schatten der Finsternis, von denen
niemand Genaues weiß.«
    Björn wurde hellhörig. Arson sprach von Dingen, die auch
er zum ersten Mal hörte.
    Aus dem Gespräch zwischen ihm und dem Dunkelhäutigen kam
heraus, daß der Mann mit der Silberhaut einen empfindlichen
Nerv des Ganzen getroffen hatte.
    Die Sache mit der Beschwörung der geheimnisvollen
Unterirdischen war nicht ganz in Ordnung. Arson wies das nach.
    »… wenn ihr Anhänger der weißen Magie seid
und die Unterirdischen anruft, dann zeigt das, daß die
Dämonen euch schon näher sind, als ihr denkt. Wie kann ich
den Teufel durch Beelzebub austreiben?«
    Unruhe erstand. Der alte Magier fuhr sich durch die Haare. Der
junge Mann mit dem geschwärzten Gesicht, der mit Hellmark das
Streitgespräch begonnen hatte, meinte mit harter Stimme.
»Wer sagt, daß die Unterirdischen gleichzusetzen sind mit
den Mächten der Finsternis?« Mit rollenden Augen blickte er
sich in der Runde um.
    »Wir wissen nichts Genaues über sie«, schaltete der
Alte mit dem Purpurgewand sich wieder ein. »Da muß ich ihm
recht geben. Wir haben den Pfad der reinen, weißen Magie
verlassen…«
    »Weil wir nicht weiterkamen, weil eine Blockade herrscht, die
wir trotz unserer geheimen Treffen nicht niederreißen
konnten«, unterbrach der Geschwärzte den Alten.
    Für Minuten lang waren sie mit ihren ureigensten Problemen
beschäftigt.
    Es zeigte sich, daß diese Gruppe, die hier nachts
zusammentraf und an einem offenbar nicht ganz reinen Ort verbotene
Beschwörungen und Rituale vornahm in sich gespalten war. Der
Geschwärzte einerseits und die sechs anderen vertraten
völlig entgegengesetzte Meinungen.
    Hellmark arbeitete indessen daran, seine Fesseln zu lockern. Man
hatte sich nicht besonders viel Mühe damit gemacht, und
innerhalb einer Viertelstunde wäre er garantiert zu einem Erfolg
gekommen, wenn sich die Dinge nicht so plötzlich zugespitzt
hätten.
    Der Geschwärzte schlug mit der flachen Hand auf einen Tisch.
Es dröhnte dumpf. »Wir sind Narren«, preßte
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