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Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Titel: Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit
Autoren: Dan Shocker
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finstere Gestalt in der mit blakenden Fackeln erhellten
Höhle bewegte sich nur spärlich.
    Uga, auf dem Thron des Meister-Magiers, hob den kolossalen
Schädel, und das dicke, verfilzte Haar raschelte, als
würden im gleichen Augenblick tausend winzige Schalen- und
Krustentiere in seinen Haaren in Bewegung geraten.
    Ein tiefer Atemzug hob und senkte die breite Brust des massigen
Wesens, das entfernt an einen unförmig proportionierten Urmensch
erinnerte. Wilde, grobe Gesichtszüge, großporige
Haut… Das auf einem steinernen Thron sitzende urmenschliche
Wesen starrte aus blutunterlaufenen Augen auf die Gruppe der
Steinzeitmenschen, die weit unter ihm in der Höhle um ein Feuer
hockte, nur mit Fellen bekleidet. Diesen Menschen sah er
ähnlich, nur ins Vier- oder Fünffache
vergrößert.
    »Ja«, entrann es dumpf seiner Kehle. Es klang wie
Donnergrollen, und die drei Gestalten am Feuer reckten ihre
Köpfe, sprangen auf und deuteten auf ihn.
    »Uga! Uga!« schrien sie. Furcht spiegelte sich in den
Augen der drei Urmenschen. Einer warf den großen
Hinterbeinknochen eines Wildschweins, an dem noch große
Fleischstücke hingen, direkt auf den Riesen im Halbdunkel zu,
als müßten sie ihn besänftigen und ihm kenntlich
machen, daß sie seine Nähe nicht vergessen hatten,
daß er ’ihr Gott’ war und sie ihn verehrten und mit
Opfergaben überhäuften.
    Zu Füßen des Kolosses stapelten sich stinkende, faulige
Fleischbrocken. In einer Ecke vor dem monströsen Thron, dessen
Rückenlehne in einer gigantischen Krallenhand auslief und wie
ein schützendes Dach sich über seinen Kopf spannte, lagen
abgenagte Knochen. Zwischen ihnen hatten sich riesige Netze gebildet,
und fette Spinnen krochen auf langen Beinen und klebrigen Fäden
durch ein Geäst blanker Knochen. Ihre Chitinpanzer rieben sich
daran und bildeten merkwürdige Geräusche in dieser
geisterhaften Umgebung.
    »Ja, ich höre dich, großmächtiger
Fürst!«
    »Du mußt eingreifen!« Aus dem Hintergrund wallten
Nebel. Magische Kräfte wurden über Raum und Zeit hinweg
freigesetzt, die er, Uga, nicht bewirkte, die er nur dankbar
registrierte, denn dies zeigte ihm, daß er auf dem richtigen
Weg war, Anerkennung zu finden und durch Molochos gefördert zu
werden.
    Aus wallenden Nebeln, in denen sich die Farben Grün und
Violett geisterhaft mischten, stiegen die Bilder auf, die
Molochos’ magische Kräfte unter Beweis stellten.
    Uga erblickte eine blitzende Kugel, während die drei
Urmenschen die gigantische Höhle angstvoll fiepend
verließen, auf allen vieren krochen und Zeugen dieses
unvorstellbaren und unbegreiflichen Geschehens wurden, das ihre Hirne
nicht erfassen konnten.
    Hier wirkte ihr Gott. Er zürnte. Flackernde Bilder blitzten
wie fremde Universen, in denen neue Sonnen geboren wurden, auf.
    Die donnernde Stimme aus dem Nichts erschreckte sie, ließ
sie panikartig die Höhle verlassen und hinaus in die Dunkelheit
rennen, die sie, ebenso fürchteten.
    Sie waren völlig verwirrt und begriffen die Bilder und Worte
nicht. Sie konnten noch nicht sprechen und gaben nur unartikulierte
Laute von sich.
    Uga begriff alles, denn sein Geist war den anderen um Jahrtausende
voraus!
    »Nur der Bruchteil eines Atemzuges steht dir zur
Verfügung, das Schiff anzuhalten, daß es nicht in die Zeit
Xantilons katapultiert wird. Benutze die Kräfte deines
unfaßbaren Hirns und mein Dank wird dir gewiß
sein!«
    Uga triumphierte.
    Was für eine Chance! Er würde zu einem der
größten und mächtigsten Magier werden. Man
mußte nur verstehen, sich rechtzeitig auf die richtige Seite zu
schlagen.
    Ugas Schädel verformte sich. Die filzigen Haare schienen
plötzlich zu lebenden Würmern zu werden, verschmolzen mit
der Schädeldecke, die seltsam gallertartig wurde und
durchsichtig. Dicke Adern und Nerven zeigten sich, das riesige Gehirn
lag plötzlich frei und ungeschützt und das pochende Blut in
den Adern war zu erkennen.
    Das riesige Hirn schwoll weiter an, die weißgraue Masse
ruhte auf den Schultern des Magiers, der seine ganzen Kräfte
mobilisierte, um den entscheidenden Augenblick, der weniger als eine
Hundertstel-Sekunde dauern würde, nicht zu verpassen.
    Er fühlte die Nähe des Zeitschiffes.
    Ein brodelndes, gurgelndes Gedankenmeer, absolute Schwärze,
ein Meer des Geistes schwappte der sich auflösenden, zu Energie
werdenden Materie entgegen. Gedanken und Willen eines Magiers aus
grauer Vorzeit!
    Uga erwischte den richtigen Augenblick…
     
    *
     
    »Geschafft… Wir sind
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