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Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Titel: Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers
Autoren: Dan Shocker
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haben,
daß er beobachtet wurde, daß jemand sich anschickte, die
Mauern niederzureißen, die er um seine Person aufgerichtet
hatte. Er fürchtete um sein Geheimnis, wie er es durch Glen
Robinson gefährdet sah!
    Das Lachen dröhnte in Hellmarks Ohren, als er auf die vor dem
Fenster schwebende Gestalt zueilte und das Schwert mit einem harten
Hieb durch die Luft zischen ließ.
    Ein langer Schatten streifte ihn. Ein Windstoß fuhr ihm ins
Gesicht.
    Dann war der Spuk vorbei.
    Die Gestalt vor dem Fenster löste sich in Nichts auf, und
Hellmarks Hieb fuhr ins Leere.
     
    *
     
    Keine zehn Pferde hätten ihn nach diesem Vorfall länger
im Zimmer halten können.
    Er stürzte zur Tür, setzte alles auf eine Karte und
dachte daran, was die Kugel zuletzt gezeigt hatte: Ein
Straßenschild, ein Gelände, das ihm irgendwie bekannt
vorkam.
    Die Forrest Road! So hatte doch die Anschrift gelautet…
    Die Forrest Road war er heute abend gefahren, um nach Spoun zu
kommen.
    Hatte Abraxas sich vielleicht in Robinsons Haus häuslich
niedergelassen?
    Diesen Gedanken verwarf er ebenso schnell wieder, wie er ihm
gekommen war.
    Die Luftaufnahme und das Interieur des Landsitzes hatten eindeutig
auf ein anderes Anwesen hingedeutet.
    Auf eines, das in der Nähe lag?
    Dieser Gedanke war nicht mal so absurd.
    Björn jagte mit dem Schwert in der Hand die Stufen hinab.
    Gleichzeitig verdoppelte er sich. Macabros, sein Zweitkörper,
materialisierte im Zimmer des Freundes.
    Rani Mahay hatte die Schlüssel für den VW in seine
Hosentasche gesteckt. Die Hose hing fein säuberlich über
einer Stuhllehne.
    Der Mann aus Bhutan schlief. Er hatte die lautlos in seinem Zimmer
auftauchende geisterhafte Erscheinung nicht registriert. Und es
würde auch dabei geblieben sein, wäre Chitra nicht
gewesen.
    Macabros griff nach der Hose. Das ging nicht völlig ohne
Geräusch ab. Ein leises Rascheln erfolgte, als er den Stoff
berührte.
    Leise genug noch für den Schläfer, laut genug für
die Tigerkatze.
    Ein Körper schnellte auf ihn zu. Wie an unsichtbaren
Fäden gezogen, sauste Chitras Leib durch die Luft und über
Mahays Bett hinweg.
    Die Tigerin berührte nicht mal die Bettdecke.
    Durch den Luftzug aber wurde der Inder wach.
    Da schlug Chitras Pranke bereits zu. Die Hand, mit welcher
Macabros nach dem Schlüssel gegriffen hatte, wurde
heruntergeschlagen.
    »Chitra! Ruhe! Ich bin’s!« sagte Macabros.
    Das Tier kannte Hellmark, aber in Macabros erkannte es ihn nicht.
Der Geruch stimmte nicht. Macabros war ein Ätherkörper,
bestehend aus einer feinstofflichen Substanz. Er roch nicht nach
Fleisch und Blut, hatte nicht den speziellen Geruch an sich, den
Chitra kannte. Für sie war der Eindringling ein Fremder, ein
Feind. Mahay hatte die Katze so abgerichtet, daß jeder
unerwartete Besucher gestellt wurde.
    Chitra biß nicht zu, drückte den Körper, den sie
anfiel, zu Boden und hätte sich nur zur Wehr gesetzt, wenn ihr
eigenes Leben gefährdet gewesen wäre.
    Mahays Hand zuckte zum Schalter. Licht flammte auf.
    Der Inder sprang aus dem Bett, er war hellwach.
    Seinen Sinnen entging nichts.
    »Chitra, zurück!« lautete der Befehl.
    Die Katze gehorchte aufs Wort. Mit leisem Fauchen ließ sie
los, und ihre Augen funkelten den zu Boden Gestürzten wild
an.
    Macabros rappelte sich auf und klapperte mit den
Wagenschlüsseln.
    Rani Mahay ahnte, daß er nicht Hellmarks
Original-Körper vor sich hatte. Obwohl sich Original und
Zweitkörper in nichts in ihrem Aussehen voneinander
unterschieden, verließ er sich da auf die Reaktion der
Tigerkatze.
    »Du hast dich in der Zimmernummer geirrt«, knurrte der
Inder. »Ich hab’ die Blondine zwei Türen weiter vorn
reingehen sehen. Seit wann fensterlst du mitten in London? Ich
dachte, das wäre nur in Bayern üblich, hast du mir mal
erzählt.«
    »Irrtümer kommen vor, wie du siehst. Laß dich
nicht stören, Bruderherz! Hau dich wieder in die Falle! Ich
muß weg. Es eilt. Und das nächste Mal bringst du deiner
schnurrenden Hauskatze bei, daß sie mich nicht mehr
aufhält. Manchmal kommt’s im Leben auf die berühmte
Sekunde an.«
    Mahay wollte noch etwas sagen, aber da stand Macabros schon nicht
mehr vor ihm.
    Der Inder eilte zum Fenster und riß es auf.
    Über den Parkplatz lief eine einsame Gestalt. Björn
Hellmark.
    Das war wirklich Björn. Wie ein flirrender, grauer Schatten
war er für einen Atemzug lang von einem Strahlenkranz umgeben.
Die Energien, die sein Originalkörper benötigte, um den
Zweitkörper existent zu
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