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Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Titel: Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits
Autoren: Dan Shocker
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klappernde
Skelette«, preßte sie mit letzter Kraft hervor, und ihre
Augen öffneten sich weit. Ein Zucken lief über ihr
totenbleiches Gesicht, als kämen die Unheimlichen zurück,
um dieses abseits liegende Haus vollends dem Erdboden gleichzumachen.
»Fliehen Sie, bevor auch Sie…!«
    Ihr Kopf fiel zur Seite. Erlösung und Entspannung lagen auf
dem stillen Gesicht.
    Die letzte Augenzeugin hatte ausgelitten.
     
    *
     
    Sie hatten alles genommen, was ihr dämonischer Fürst
gegeben hatte.
    Das schöne, große, prachtvoll ausgestattete Heim des
erfolgreichen Schauspielers Munuel – nur ein Blendwerk des
Teufels!
    Seine Rachetruppen waren unterwegs in dieser Welt. Sie würden
alles daransetzen, um zu verhindern, daß die Teile der
Geisteruhr zusammenkamen.
    Die Erkenntnis, durch Macabros gewonnen, setzte sich in Björn
Hellmarks Bewußtsein fort.
    Wo war das Heer der Geisterreiter jetzt?
    In dem alten Bunker, wo Pepe gefangengehalten worden war?
    Auf dem Weg nach Montpellier, um Perpignan und dessen Freund auf
grausige Weise zu töten?
    Hellmark löste seinen Zweitkörper auf. Die Belastungen
der vergangenen Stunden waren nicht spurlos an ihm
vorübergegangen.
    Es war zuviel auf ihn eingestürmt.
    Aber er brauchte Macabros. Bis er in Montpellier war, vergingen
noch mindestens zehn Minuten. Der Vorfall im Gutshaus der Munuels
aber war Warnung und Signal genug.
    Abermals ließ er Macabros entstehen und merkte dabei
gleichzeitig, daß sein Originalkörper schwächer
wurde, daß er mit der Geschwindigkeit heruntergehen
mußte, weil er nicht mehr in der Lage war, sich voll auf den
Verkehr zu konzentrieren und er andere durch seine Abwesenheit nicht
gefährden wollte.
    Macabros war in der Straße, in der Perpignan bei seinem
Freund untergekommen war. Wie im Traum registrierte Björn seine
neuen Erfahrungen.
    Er betätigte die maßgebende Klingel. Eine Frau
öffnete.
    »Professor Perpignan? Nein, er ist nicht da. Gemeinsam mit
meinem Mann wollte er nach Agde.«
    Das war das Schlüsselwort!
    »Danke!«
    Macabros verschwand.
    Agde – das war noch weiter als Montpellier! Noch mehr als
eine halbe Stunde Fahrt…
    Perpignan war mit seinem Freund unterwegs zum Haus der
Munuels!
    Die beiden Männer hatten eine Ahnung oder suchten die
Gewißheit.
    Perpignan hatte von Nicole Tosette das geheimnisumwitterte,
zauberkräftige Mittelteil der Geisteruhr bekommen. Er sollte es
untersuchen. Er kannte sich aus in der Geschichte der Magie und des
Okkultismus und mußte wissen, was es bedeutete, mit diesen
Kräften zu arbeiten.
    Hellmark fuhr an den Straßenrand. Hundert Meter vor ihm las
eine Tankstelle mit Restaurant. Bis dahin aber schaffte er es nicht
mehr.
    Seine ganze Kraft floß in seinen Zweitkörper, der erste
verlor sichtbar an Substanz und wirkte fast durchsichtig.
    Macabros mußte erneut zurück in das Gebiet der felsigen
Agde-Küste, in die Nähe des Geisterhauses. Er hoffte,
Perpignan und seinen Begleiter so schnell wie möglich zu finden,
ehe die Geisterreiter erneut zuschlugen und das wertvolle
Mittelstück ihnen in die Hände fiel. Was dann werden
sollte, wußte auch Björn Hellmark nicht.
     
    *
     
    »Hier ist es.«
    Charles stoppte.
    Perpignan starrte durch die Windschutzscheibe. Eine Bodenwelle,
dahinter aufsteigender Felsen, dahinter wiederum das Meer.
    Es dunkelte.
    Gilbert Perpignan öffnete die Tür und stieg aus.
    Zweihundert Meter hinter ihnen, verdeckt von Palmen und Pinien,
stand ein Fischerhaus, in dem es eine vortreffliche Zwiebelsuppe zu
essen gab, wie Charles mit Kennermiene erklärte. Aber ihnen
stand nicht der Sinn danach.
    Der Tag heute war vergangen mit Gesprächen, Diskussionen und
Überlegungen. Alte Bücher hatten sie gewälzt und waren
beide zu der Überzeugung gekommen, daß hier eine Gefahr
wuchs, die nicht hoch genug einzuschätzen war. Beide hatten
keine Vorstellung von dieser Gefahr, aber in alten Schriften war vom
Geisterheer, von den todbringenden Blitzen und den wilden Horden die
Rede, die dann kamen, wenn einer es gewagt hatte, die Grenzen des
Erlaubten zu überschreiten und die Geduld der Jenseitsmacht zu
überfordern.
    Bertrand Munuel war auf seine Weise wie ein Moloch gewesen. Er
hatte immer mehr Kunstwerke und Reichtümer eingeheimst. Er hatte
nicht genug kriegen können. Die Eskalation endete in der
Katastrophe!
    Perpignan schüttelte den Kopf, und seine Augenschlitze
verengten sich. »Seltsam«, murmelte er, zu dem Haus am Meer
hinüberblickend.
    »Was ist seltsam?« fragte sein
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