Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits

Titel: Macabros 016: Geisterheere aus dem Jenseits
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
sprang nach unten. Sein Blick fiel auf den altarähnlichen
Ansatz, auf dem es viele Löcher gab, als hätte hier vor
langer Zeit mal ein schwerer Gegenstand gestanden. Vielleicht ein
Geschütz? Eine Funkapparatur?
    Auf dem grauen Stein lagen zwei münzgroße, runde
Gegenstände. Den einen kannte er. Das war das Amulett, das er
gestern abend auf dem Rummelplatz gefunden hatte. Er nahm beide in
die Hand. Sie sahen sich ähnlich. Bei dem anderen jedoch raste
der hohle Draht nach links, und die Farbe auf dem Metall war
dunkler.
    Die Atmosphäre um ihn herum veränderte sich.
    Sie wurde grau und verwaschen. Er hörte Geräusche, die
intensiver wurden, je länger er auf die Amulette starrte.
    Die gleiche Atmosphäre, die er wahrnahm, als man ihn
entführte, die Atmosphäre, welche die Knochenreiter
mitbrachten! Er riß seinen Blick mit Gewalt los von den
Objekten.
    Seine Umgebung veränderte sich wieder. Er sah die grauen
Betonwände, das verwaschene Licht, das durch die Gucklöcher
und den um die Ecke liegenden Eingang drang.
    Pepe dachte: als sie mich fingen, haben sie mich sofort
durchsucht. Sie wollten den seltsamen Gegenstand. Er war
bedeutungsvoll!
    Für sie? Für Björn?
    Er steckte beide Amulette ein und lief um den Wandvorsprung.
    Da prallte er zurück…
    Vor dem Eingang, von grauem Dunst eingehüllt, stand ein
Skelettreiter in voller Montur und lenkte sein großes
Knochenpferd genau auf ihn…
     
    *
     
    Er war entdeckt!
    Aber er hatte es nur mit einem Gegner zu tun. Das war seine
Chance.
    Pepe blieb wie vom Blitz gefällt stehen.
    Der Reiter schwebte mehrere Zentimeter über dem Boden. Eine
Spukerscheinung! Aber eine, die gefährlich werden konnte.
    Man wollte ihn hier festhalten. Dagegen jedoch hatte der
Vierzehnjährige etwas.
    Der Reiter gab seinem unheimlichen Knochentier die Sporen. Das
Pferd machte einen Satz nach vorn.
    Das Schwert des Berittenen funkelte.
    Mit bloßen Händen wäre jeder andere eine leichte
Beute für den Unheimlichen gewesen. Nicht so Pepe. Seine
parapsychischen Kräfte wurden zu seinem verlängerten
Arm.
    Das Schwert des Gespenstischen machte sich plötzlich
selbständig, als würde es von einem starken Magneten
angezogen.
    Es riß den lederbedeckten Knochenarm des Reiters in die
Höhe, wischte zur Seite und verbog sich. Die Schneide wurde
halbmondförmig wie eine Sichel.
    Pepe konzentrierte sich voll auf die Kräfte, die in ihm
schlummerten und die nun lebensrettend für ihn sein konnten.
    Der Reiter war drei Sekunden lang irritiert.
    Er riß sein Pferd zurück. Das Zögern genügte
Pepe.
    Er spurtete los, jagte an der Betonwand entlang und erreichte den
Eingang, ehe der Geisterreiter aus dem Jenseits sein Reittier wenden
konnte.
    Diese Verzögerung nutzte der Junge abermals aus. Er richtete
seinen Blick zur Betondecke empor.
    Zerbreche… zerbröckle! dachte er. Nur dieser eine
Gedanke erfüllte ihn.
    Orangefarben war das Licht, das plötzlich pulsierend
über die Betondecke wanderte, die Pepes Blicke
erfaßte.
    »Ich will, daß du zerbrichst! Ich will es!«
hämmerten seine Gedanken.
    Für nichts anderes mehr war in seinem Hirn Platz. Ungeheure
Kräfte wurden frei.
    Sand und Staub rieselten. Es knirschte und ächzte. Die
Betondecke platzte, und große Brocken krachten herab auf den
Knochenreiter und sein Tier, das sich wild aufbäumte.
    Die Dunstglocke, die den Reiter einhüllte und die ein Teil
der Atmosphäre war, die er aus seinem finsteren Reich
mitgebracht hatte, wehte davon als ob ein heftiger Windstoß
hineinfuhr.
    Ein Krachen und Bersten folgte. Die Betonwand kam herab, und mit
ohrenbetäubendem Tosen verschloß sie den drei Meter hohen
Eingang in den Bunker.
    Jetzt nichts wie weg, ehe die anderen kamen…
    Der Junge lief die zehn Schritte bis zum Strand. Dann spülte
das Meer um seine Füße. Das Versteck, in das man ihn
geschafft hatte, lag in einer kleinen Bucht, kaum oder nur schwer vom
Land her zu erreichen.
    Hügeliges Gelände, keine Wege, verwittertes und
zerklüftetes Felsgestein erschwerten die Flucht.
    Es blieb nur die Möglichkeit, am Strand entlangzuschwimmen,
wo die Felsen steil abfielen.
    Pepe, mit der Natur vertraut, richtete sich nach dem Sonnenstand.
Die Sonne hing schon tief über dem Meer. Es wurde Abend.
    Er wußte, aus welcher Richtung er heute morgen gekommen war.
Rund acht Stunden waren seitdem vergangen.
    Er mußte sich rechts halten. Richtung Osten.
    Er sprang einfach.
    Das Wasser schlug über ihm zusammen.
    Schnell und kraftvoll waren seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher