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Macabros 009: Blutregen

Macabros 009: Blutregen

Titel: Macabros 009: Blutregen
Autoren: Dan Shocker
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Beinen. Ein Bobby, der von seinem Kameraden zu
Hilfe geholt worden war, sorgte dafür, daß die Leute
außerhalb der Wohnung blieben.
    Nur Baring und Björn Hellmark durften die Wohnung von
Catherine Muxley betreten.
    Schon im dumpfen, nach Urin und Katzenkot riechenden Korridor
sahen sie, daß hier etwas nicht stimmte.
    Im Flur lag eine tote Katze. Platt, alle viere von sich gestreckt,
die Zunge halb aus dem Halse heraushängend.
    Überall in der Wohnung das gleiche. Alle Katzen waren
tot.
    Der Tod hatte sie ereilt, wo sie gerade gesessen oder gelegen
hatten.
    Dem Bobby wurde es komisch. Er griff sich an den Kragen, als
müsse er ihn lockern.
    Auch Chaterine Mulex hatte der Tod ereilt.
    Sie hockte in ihrem alten Ohrensessel, eine Katze auf dem
Schoß, starrte versonnen und mit wissenden Augen vorsich hin.
Aber nun atmete sie nicht mehr. Sie schien einen Herzschlag erlitten
zu haben.
    »Merkwürdig«, murmelte der Bobby. »Darum
muß sich die Mordkommission kümmern. Alle tot. Es sieht
beinahe so aus, als hätte sie gefühlt, daß sie
sterben müsse. Ob sie den Tieren Gift gegeben hat, aus Angst,
daß sich nach ihrem Tod niemand um sie kümmern
würde?«
    »Wahrscheinlich«, sagte Christopher Baring schwach.
»Nun, sie ist schon alt gewesen. So alt werden wir wohl alle
nicht.« Unwillkürlich musterte er die Alte länger, als
es seine Art war. Braun und knittrig und ausgetrocknet spannte sich
die Haut über die Knochen. Die Augen waren weit
geöffnet.
    Hellmark sagte gar nichts. Ein ungewöhnlich harter Zug lag um
seine Lippen.
    Er hatte recht behalten. Endrons magische Zahlenformel, die
eigentlich kein Mensch hätte aussprechen können, und die
damit für Menschen unbrauchbar gewesen, war durch den
Doppelkörper akut geworden.
    Catherine Muxley, die sowohl in Molochos’ als auch in den
Diensten der Ursen gestanden hatte, wahr nicht mehr.
    Sie hatte keinen Herzschlag erlitten und ihren Katzen auch kein
Gift gegeben.
    Dies würden die Untersuchungen ergeben.
    Das Leben war einfach aus Catherine Muxleys Körper gewichen,
weil sie ihren Auftrag nicht mehr erfüllen konnte, den Ursen
neue Opfer in das verfluchte Haus zu schicken, das nun entspuckt
war…
    Catherine Muxley hatte das Leben verloren, das sie eigentlich
schon seit über vierhundert Jahren – oder länger
– nicht mehr besessen hatte. Sie war selbst nur noch ein Geist
gewesen, von Geistern umgeben, die in den Leib irdischer Katzen
geschlüpft waren.
    »Es waren ihrer sieben«, murmelte Hellmark, so daß
nicht einmal Baring ihn kaum verstehen konnte. »So hatte
Molochos, dämongewordener Mensch, Fürst der sieben Hohen,
es bestimmt. Sieben, die außerhalb standen. Er gehörte
nicht mehr zu diesen Sieben, er stand über ihnen. Molochos ist
das Zahlenwort. Molochos«, sagte er, ein wenig lauter, und
Baring verstand ihn. »Ein Wort aus acht Buchstaben. Sieben
Buchstaben für jeden Katzengeist – der letzte für
Catherine Muxley. So ist das Zahlenwort zu verstehen. Molochos,
Endron hat es herausgefunden. Und wenn er es erst weiß, ist es
eigentlich ganz einfach…«
     
    *
     
    Sie fuhren in das Institut zurück, nachdem die Polizei ihre
Personalien aufgenommen hatte wegen möglicher Rückfragen.
Die würden auf jeden Fall kommen. Zumal Baring in Zusammenhang
mit einem wirklichen Mord geraten würde. Wenn man dazu noch das
Geschehen um Camilla Davies brachte, dann würde für die
recherchierende Behörde einiges ins Schwimmen kommen. Nichts
paßte dann mehr zusammen – oder eben alles, ganz wie man
es sah. Es kam auf den Standpunkt an.
    Während der Rückfahrt hatte Björn Hellmark Kontakt
mit Al Nafuur.
    Der Zauberpriester, der sich telepathisch meldete, schien froh,
daß alles so ausgegangen war.
    »Es hätte schlimmer werden können«, meinte
er.
    »Der Urse aus ›Cork’s House‹«, nutzte
Björn die Gelegenheit, eine Frage abzuschießen, die ihn
quälte. »Er wurde mit einem Bannfluch belegt, nicht
wahr?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Diesen Bannfluch konnten weder Molochos noch seine Diener
zunichtemachen. Sie konnten ihn nur mildern, wie ich es
sehe.«
    »Auch das ist richtig.«
    »Wer hat soviel Macht besessen, einen Ursen zu bezwingen, Al
Nafuur?«
    »Ein Mann von Xantilon, Björn. Aber das ist lange her.
Die Ursen sind alt, sie sind uralt, aber sie sind nicht unsterblich.
Der Mann, der es fertigbrachte, die Opferstätte der Ursen in
eine Art Schlummerzustand zu versetzen, ist ein Vorfahre jenes
Volkes, dessen Blut in deinen Adern
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