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Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Titel: Macabros 008: Die Geister-Höhlen
Autoren: Dan Shocker
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Geschoß durch die
Luft.
    Der Wagen, mit dem ein unbekannter Fahrer Peter Giblinger hatte
zusammenfahren wollen, zerplatze wie eine Bombe und warf
Flammenfontänen in die Luft, die nach Macabros’ Körper
leckten, bis er platschend im Genfer See landete.
    Der Krach lockte die Gäste des Blauen Clubhauses ins
Freie.
    Der Wagen stand in hellen Flammen. Der Boden rundum war ein
Feuerteppich, der sich durch das auslaufende Benzin ständig
vergrößerte.
    Giblinger war bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Sein
Körper war von der Polizei später kaum noch zu
identifizieren.
    Macabros schwamm mit kräftigen Stößen vom Ort des
Geschehens weiter in den See hinein.
    Niemand vom Ufer bemerkte die geheimnisvolle Gestalt.
    Die Gäste des Blauen Salons versuchten mit einem eilends
geholten Feuerlöscher den Brand unter Kontrolle zu bringen.
    Sie alle waren der Meinung, daß Giblingers Wagen
während des Startens explodiert war.
    Nur einer wußte es besser: Macabros.
    Der geheimnisvolle Doppelkörper Hellmarks löste sich von
einer Sekunde zur anderen auf.
    Das Wasser glättete sich an der Stelle, wo Macabros eben noch
geschwommen war. Es sah so aus, als hätte ihn die dunkle Tiefe
des Sees verschluckt.
     
    *
     
    Björn Hellmarks Blick war in eine imaginäre Ferne
gerichtet.
    Er löschte seinen Zweitkörper aus und nahm gleichzeitig
alle Informationen in sich auf, die er als Macabros empfangen und
verarbeitet hatte.
    Auch den Schlüssel, den Macabros von Giblinger in dem Glauben
überreicht bekommen hatte, daß der leibhaftige Hellmark
vor ihm stünde, nahm Björn entgegen.
    Wie durch Zauberei hielt er den Wohnungsschlüssel in der
Hand. Er war kühl. Denn Macabros’ Körper strahlte
keine Wärme aus.
    Fragend blickte die hübsche Brasilianerin Björn Hellmark
in die Augen. »Wasist passiert?« fragte sie tonlos.
    Er berichtete ihr in knappen Worten, während er die
Kaffeetasse leerte, in der sich noch ein Schluck befand. Dann erhob
er sich.
    »Entschuldige! Aber ich sollte keine Zeit verlieren.« Er
betrachtete den Wohnungsschlüssel in seiner Hand. »Er hat
mir die Erlaubnis gegeben, mich dort umzusehen. Er besitzt geheime
Papiere, aus denen ich wahrscheinlich mehr entnehmen kann als aus
dem, was er mir in den letzten Minuten vor seinem Tod noch sagen
konnte. Er wußte um seine Vernichtung. Keiner kann ihnen
entrinnen, der sich einmal mit ihnen eingelassen hat.«
    »Sei vorsichtig, Björn«, bat Carminia Brado.
    Der blonde Hüne lächelte. »Ich werde
aufpassen.«
    Fünf Minuten später saß er in seinem Lamborghini
und fuhr davon.
    Es ging ihm alles noch einmal durch den Kopf. Er fand
Zusammenhänge zwischen dem, was Bert Merthus ihm aus Atlanta
berichtet und was Giblinger Macabros anvertraut hatte.
    Aber er wußte zu wenig, um sich ein ganzes Bild machen zu
können.
    Etwas ging vor. Im Finstern braute sich etwas zusammen, was sich
nur in Umrissen erkennen ließ.
    Es ging um Marlos, um ein Reich, das ihm durch Al Nafuur und durch
den Text im Buch der Gesetze angekündigt worden war.
    Aber auch Giblinger, ein Außenstehender, hatte davon
gewußt.
    Das war verdächtig. Es bewies, daß Mächte wirksam
wurden, die zu einem entscheidenden Schlag gegen Hellmark
ausholten.
    Marlos sollte auftauchen?!
    Wann? Wo? Warum wußte er nichts davon?
    Die Worte von Merthus kamen ihm in den Sinn. Sie werden es
spüren, wenn es soweit ist.
    Es gab offenbar eine Bedingung, die er nicht kannte. Hatte
Giblinger sie gekannt?
    Hellmark fuhr schneller durch Genf, als es sonst seine Art
war.
    Instinktiv spürte er, daß die Zeit äußerst
knapp war und daß große Dinge ihren Schatten
vorauswarfen.
     
    *
     
    Und genauso war es.
    Andrew Langdon und Julia Barry, ein junges Paar, das sich mit
einem Trimaran auf hoher See befand, wurden Werkzeuge in der Hand der
Mächte, die Hellmark, den Sohn des toten Gottes, vernichten
wollten.
    Marlos und die Geister-Höhlen waren ein Prüfstein, von
dem er nichts erfahren durfte.
    Andrew Langdon war Psychologe, seine hübsche Begleiterin
studierte Medizin. Das junge Paar wollte in einigen Monaten, nach
Julias Studienabschluß, heiraten. Gemeinsam wollten sie dann
später eine Praxis führen. Er als Seelenarzt und sie als
praktische Ärztin.
    Beide glaubten nicht an Geister, an Spuk oder an sonstige
übersinnlichen Dinge.
    Sie hatten ein klares Weltbild.
    Ausgerechnet sie sollten in Vorgänge einbezogen werden, die
in dieses Weltbild nicht paßten.
    Der Himmel spannte sich wie ein blaues, wolkenloses Zelt
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