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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat
Autoren: Richard Hooker
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ginge.«
    »Soll ich dich begleiten?« fragte Jocko.
    »Das ist rührend von dir, Jocko, aber ich versuch’s lieber allein. Schließlich kann ich mich ja nicht immer auf dich stützen, wo du schon so viel für mich getan hast.«
    »Yeah, das stimmt«, sagte Jocko. »Aber ich behalte dich trotzdem im Auge.«
    »Ich werd’s dir nie vergessen. Da kommen die Hamburger.«
    Später fuhr Dr. Pierce langsam und etwas schläfrig nach Port Waldo, einem Dorf zwanzig Meilen westlich von Spruce Harbor und sieben Meilen stromaufwärts von seinem Haus in Cravapple Cove. Er wußte, was einen jungen Chirurgen in einer Kleinstadt wie Spruce Harbor erwartete. Die Stadt hatte dreißigtausend Einwohner und zog aus der Umgebung etwa vierzig– bis fünfzigtausend Patienten an. Chirurgische Eingriffe wurden von mehreren praktischen Ärzten vorgenommen, die wenig oder keine Fachausbildung besaßen und ihre bescheidenen Chirurgiekenntnisse nur durch schwere Erfahrungen erworben hatten. Die schweren Erfahrungen machten dabei die Patienten. Der Gedanke, ein junger Mann mit fünf bis sechs Jahren Fachausbildung könnte sich hier niederlassen und sich ausschließlich auf Chirurgie spezialisieren, war den Ärzten unangenehm. Sie fürchteten sich davor und wehrten sich dagegen. Fälle, die ihnen nicht recht geheuer erschienen, schickten sie nach Boston oder Portland. Ansonsten aber ließen sie ihre Patienten lieber sterben, als sie einem neuen jungen Chirurgen zuzuweisen, selbst wenn sie sich diese Tatsache nicht mal selbst eingestanden. Dem jungen Chirurgen aber hielten sie vor, keiner könne oben beginnen. Er müsse es genau so machen, wie sie es getan hatten: sich als praktischer Arzt einen Patientenkreis aufbauen und daraus die chirurgischen Fälle beziehen.
    Hawkeye Pierce stammte wohl aus dieser Gegend, seine chirurgische Ausbildung aber hatte er in einer Welt erhalten, die Spruce Harbor weit voraus war. Er kannte die Kapazitäten von Spruce Harbor und fand es nicht der Mühe wert, mit diesen Schindern auch nur zu reden. Er wußte auch, daß sich zwei junge Internisten hier niedergelassen hatten, die ihm mit der Zeit Patienten schicken würden, aber sie besaßen keinen Kampfgeist, und die geschlossene Front alter Ärzte schüchterte sie ein. Einen Arzt gab es in Spruce Harbor, Flocki Moore, der vermutlich der beste und jedenfalls der meistbeschäftigte war. Von ihm war vielleicht Unterstützung zu erwarten. Hawkeye rechnete aber damit, daß Flocki ihn zuerst ein Jahr lang beobachten würde, ehe er sich ernstlich für ihn entschied. Was er brauchte, war ein gefragter praktischer Arzt, der ihm Patienten zuwies. Davon und von dem, was nebenbei noch von da und dort anfiel, konnte er leben und die Quacksalber im Laufe von rund fünf Jahren austreiben.
    Hawkeye wollte Dr. Ralph Young auf suchen, weil Ralph immer aufrichtig war. Groß, kräftig und vergnügt, wußte Dr. Young eine ganze Menge. Vor allem aber kannte er auch die Grenzen seines Wissens. Er hatte sich damit abgefunden, nicht vollkommen zu sein. In Portland, Bangor und Boston, wohin er Patienten sandte, genoß er größtes Ansehen und wurde oft das Musterbeispiel eines Landarztes genannt. In Port Waldo selbst erfreute sich Dr. Young wegen seiner Offenheit nicht ganz jener Beliebtheit, die Kleinstädter und Bauern häufig großmäuligen und weniger tüchtigen Ärzten entgegenbringen. Da er aber der einzige Arzt in Port Waldo war, verdiente er trotzdem sehr gut.
    Hawkeye Pierce beschloß, die Martinis ausrauchen zu lassen, ehe er sich bei Dr. Ralph Young blicken ließ. Deshalb fuhr er nach Heath Point hinunter, einer verlassenen Halbinsel, die in die Muscongus Bucht hinausragt, und sprang nackt in den kalten Atlantik. Das Wasser ernüchterte ihn sofort. Jetzt erst wandte sich Hawkeye seinen eigentlichen Problemen zu. Er zog Bilanz. Er hatte ein Jahr hospitiert, besaß drei Jahre Spitalspraxis als Chirurgieassistent, war zwei Jahre Militärchirurg gewesen und ein Jahr Chirurg bei der VA. Insgesamt also wie viele Jahre? Sieben seit der Uni. Nicht eben bankrott, aber nahe daran. Er hatte eine Frau, Mary, und drei Kinder: den sechsjährigen Billy, den fünfjährigen Stephen und die neun Monate alte Karen. Den Facharzt für Chirurgie hatte er so gut wie in der Tasche, und es war nur eine Frage der Geduld, bis er von der Privatpraxis leben konnte. Aber, verflucht noch mal, das befriedigte ihn nicht. Auf der ganzen Welt machte die Chirurgie riesige Fortschritte. Angeekelt vom Militär und von
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