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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat
Autoren: Richard Hooker
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Maine?«
    »M–hm.«
    »Fahren Sie schon bald oder wären Sie bereit, ein Jahr bei mir im St.–Lombard–Spital zu arbeiten?«
    »Würde mich nicht wundern«, nickte Hawkeye.
    »Was würde Sie nicht wundern?«
    »Ich gehe gern auf ein Jahr ins St. Lombard und würde mich nicht wundern, wenn ich jetzt noch ein Bier vertragen könnte, wenn Sie’s bezahlen.«
    »Aber dann schnell«, sagte Maxie, »und fahren Sie wieder zurück ins Spital. Die Prüfung ist beendet.«

3
    Dr. und Mrs. Pierce fanden es eine unzumutbare Belastung für die Kinder, ein Jahr New York an ein Jahr East Orange anzuschließen. Hawkeye kündigte im Juni, und sie kehrten nach Crabapple Cove zurück. Ein voller, herrlicher Monat im Bundesstaat Maine. Faulenzen, frische Luft, Salzwasser, Muscheln, Hummer, Golf, keinerlei Pflichten, sogar ein bißchen Kleingeld in den Taschen, weil Daddy seinen Facharzt für Chirurgie gemacht und die VA sein Gehalt auf elftausend im Jahr erhöht hatte.
    Ende Juni fuhr Hawkeye Pierce allein und glücklich über die Trennung von seiner Familie mit seiner 1941er Corvette nach New York, um bei Dr. Maxwell Neville und Dr. John Francis Xavier Mclntyre im St.–Lombard–Spital zu arbeiten. »Ich muß übergeschnappt sein«, sagte Hawkeye, der mit Autos redete, zu seiner Corvette, als er in die Überlandstraße einbog. Einige Wochen später war Hawkeye überzeugt, übergeschnappt zu sein. Er konnte nämlich nicht sagen, ob ihm seine neue Arbeit gefiel oder nicht.
    Dr. Pierce geriet in einen Sog von neuen Operationstechniken, Konkurrenz und Herausforderung, wie ihn wenige seiner Berufskollegen aller Fachrichtungen erleben. Wenn er nach Jahren an diese Zeit zurückdachte, war er belustigt. 1955 jedoch fand er alles furchtbar aufregend. Herzoperationen, das Neuland der Thoraxchirurgen, waren spannende Abenteuer.
    Nachdem dieser Lebensabschnitt beendet und einige Zeit verstrichen war, nannte Hawkeye die Welt, die er verlassen hatte, die Cardia Nostra. Das System war ungefähr dasselbe wie das der Cosa Nostra. Die Anfänge gingen auf das Jahr 1949 zurück, als der Große Billy in Boston und der Große Charley in Philly eine erkrankte, funktionsunfähige Mitralklappe operierten, die den linken Vorhof des Herzens von der linken Herzkammer trennt. Beide führten ihre Eingriffe am selben Tag erfolgreich durch. Jeder beanspruchte zäh und leidenschaftlich den Ruhm für sich, der erste gewesen zu sein. Die Cardia Nostra zerfiel in Familien, der jeweils ein Patriarch oder Professor Vorstand, wie der Große Billy in Boston, der Große Maxie in New York, der große Charley in Philly und der Große Mike in Houston. Jeder Professor hatte seine Leutnants und eine variierende Anzahl Soldaten (die Spitalsärzte). In New York war Trapper John der Leutnant des Großen Maxie. Hawkeye Pierce stieg dank seiner guten Beziehungen bald zu einem Mittelding zwischen Soldat und Leutnant auf.
    Bis zum Ende der vierziger Jahre war jede Operation am eröffneten Brustkasten aus verschiedenen physiologischen Gründen ein gewagtes Unternehmen. Als echte Abenteurer und Pioniere waren die ersten Thoraxchirurgen gerissen, egoistisch und skrupellos. Genau wie Columbus, Leif Ericson oder Jaques Cartier wollten sie irgendein Ziel als erster erreichen. Maxie Neville hatte es sich zur Aufgabe gestellt, als erster den Aortenbogen zu resezieren, jene große Arterie gleich nördlich vom Herzen, von wo aus das Blut seine Reise in jeden Winkel des Körpers antritt. Er schaffte es nie, genausowenig wie etliche Patienten, obwohl Hawkeye Pierce sämtliche Geschwindigkeitsrekorde brach, wenn er Kälberaorten, mit denen Maxie die menschlichen Aorten zu ersetzen hoffte, von einem koscheren Metzgerladen an der Lower East Side ins St.–Lombard–Spital fuhr.
    »Ich bin kein Chirurg«, beschwerte sich Hawk eines Tages bei Trapper John, »sondern bloß ein Fahrer. Ich brause auf Teufel komm raus mit Kälberaorten durch die Stadt. Die bringen mir doch keine Chirurgie bei.«
    »Wenn du nicht gern Kälberadern fährst, geh doch wieder heim und melk die Kuh deines Alten«, riet ihm Trapper.
    1947 waren die Herzoperationen noch undurchführbar. Zwanzig Jahre später waren Herzverpflanzungen wohl technisch möglich, scheiterten aber zumeist noch an biologischen Abwehrreaktionen. Dr. Hawkeye Pierce steckte im Zentrum chirurgischen Fortschritts und begann daran Gefallen zu finden, wenn er auch unter der Trennung von seiner Familie litt und New York City gräßlich fand. Dr. Maxwell
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