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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat
Autoren: Richard Hooker
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schlecht sind, wie die Chancen, die wir ihnen geben. Und wenn es sich erst herumspricht, werden alle zu dir rennen. Bis dahin müßten wir schon fest im Geschäft ein.«
    »O du mein Barmherziger!« ächzte Hawkeye.
    »Zweifellos eine interessante Auffassung«, sagte Dr. Maxwell Neville. »Fragt sich nur, wer solche Wetten eingehen soll!«
    »Die beklopften Makkaronis«, klärte der Stelzfuß ihn auf. »Die wetten um alles. Sie werden uns flottmachen und dann kommen die Fladenkicker von ganz allein nach.«
    »Was ist ein Fladenkicker?« erkundigte sich Dr. Neville.
    »Herrgott, Max, haben Sie noch nie auf einer Kuhweide Baseball gespielt und was Verkehrtes mitgekriegt?«
    »Verstehe.«
    Jocko, Maxie, Trapper und Stelzfuß setzten das Gespräch fort. Hawkeye saß stumm daneben und überlegte. Genaugenommen war die Abmachung nicht amoralisch. Auf keinen Fall halb so verbrecherisch wie die stümperhaften Operationen Ramsey Sargs und Wiley Morgans. Und vor allem mochte es klappen. Insgesamt wohnten etwa tausend Italiener in Spruce Harbor, durchwegs Fischer oder mit Fischern verwandt. Und Stelzfuß Wilcox hatte sie alle in der Tasche. Während der Arbeitszeit begann Mr. Wilcox beinahe jeden Satz mit: »Hör zu, du Scheißmakkaroni«, worauf die italienische Bevölkerung regelmäßig liebenswürdig entgegnete: »Hör zu, du beschissener einbeiniger Bandit.« Ungeachtet dieser Worte hatten die Makkaronis und der Stelzfuß die größte Hochachtung voreinander. Wilcox hatte das Geschäft von seinem Vater geerbt und führte es genauso ehrlich wie jener.
    Hawkeye hatte einmal einen Fischer gefragt: »Wieso laßt ihr euch alle dauernd von Wilcox beschimpfen?«
    »Was meinst du damit, Hawk?«
    »Er nennt euch doch nur Makkaronis?«
    »Hawk«, sagte der Fischer, »es kommt nicht darauf an, wie dich einer nennt, sondern wie er dich behandelt. Und der Stelzfuß ist in Ordnung. Letzte Woche zum Beispiel kommt Dominic mit einem großen Fang heim. Er weiß, der Stelzfuß ist eingedeckt, also versucht er, die Fische anderswo zu verkaufen. Aber keiner hat Verwendung dafür, und Stelzfuß weiß das. Er beobachtet Dominics Boot und sagt: ›Wo bleibt der beschissene Dominic? Weiß der Hund nicht, daß ich Fische brauche?‹ Also ruf ich Dominic über den Lautsprecher des Stelzfuß herbei. Dominic legt an, und Fuß sagt: ›Ich brauche Fische, und ich geb dir fünf Cent pro Pfund und keinen Cent mehr, du krätziger Makkaroni!‹ Damit zahlt der Stelzfuß Dominic zweihundert Dollar auf den Tisch und sagt Shine anschließend, er soll die Fische ins Meer werfen. Natürlich haut es auch andersrum hin. Wenn der Markt gut ist, kriegt Stelzfuß unseren Fisch und alle anderen bekommen nur, was er nicht brauchen kann. Weil der Stelzfuß nämlich immer für uns da ist.«
    »Genaugenommen heißt das aber doch nur, daß er ein kluger Geschäftsmann ist.«
    »Hör zu, Hawkeye«, sagte der Fischer. »Ich kenn deinen Vater und ich kenn dich, aber bei uns am Strand darf sich keiner blicken lassen, der schlecht von Stelzfuß Wilcox redet. Da kann er sein, wer er will.«
    Jocko Allcock riß Pierce aus seinen freundlichen Reminiszenzen über Stelzfuß und den italienischen Fischer. »He, Hawkeye, wir wissen schon, womit wir anfangen. Du mußt deine Vorrechte gleich im Allgemeinen Krankenhaus von Spruce Harbor anmelden, weil du zwei Monate, bevor du dort beginnst, auf Gastspiel kommen und Pasquales linken Lungenflügel rausschneiden wirst.«
    »Was du nicht sagst! Und wer, zum Teufel, ist Pasquale?«
    »Pasquale Merlino. Zweiundsechzig Jahre alt. Er hat Bronchiektasie im ganzen linken Lungenflügel. Die rechte Lunge ist gesund. Er raucht auch nicht mehr. Sein Elektrokardiogramm ist okay. Ich habe ihn zu Dr. Black geschickt, und der meint, die Aussichten sind gut, aber die Trottel haben ihm gesagt, daß er eine Operation nicht überlebt.«
    »Und?«
    »Na, und da haben ich und Stelzfuß und dein Alter, der Große Benjy Pierce, Pasquale bekniet, und der sagt jetzt, du sollst ruhig versuchen, seine Lunge rauszufitzeln. Es geht ihm nicht gut, weil er dauernd das Zeug raufhustet, und da meint er, er hat nichts zu verlieren.«
    »Und was habt ihr damit zu tun?«
    »Wir setzen zehn Tausender auf ihn. Von den Makkaronis kriegen wir spielend drei zu eins«, sagte Stelzfuß. »Natürlich gönnen sie ihm, daß er es übersteht, aber sie sind sicher, daß er keine Chancen hat. Deshalb lassen sie sich diesen leichten Verdienst nicht entgehen.«
    »Das heißt, daß ihr
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