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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat
Autoren: Richard Hooker
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Bier auf der windschiefen Veranda, unter der bei Flut drei Fuß Salzwasser gurgelten. Schläfrig ließ Trapper die Szene auf sich einwirken: die Bucht, die Hummerboote und gegenüber von Hawkeyes Haus den Landeplatz des Großen Benjy Pierce.
    Trapper hörte ihn nicht kommen, und Hawk konnte ihn ungestört mustern. Der verlotterte, unrasierte langhaarige Militärchirurg war ein anderer Mensch geworden; zumindest äußerlich. Mager war er geblieben, aber seine Kleidung war teuer und bewies Geschmack. Vielleicht zum erstenmal regte sich in Hawkeye die Überzeugung, daß Trapper John Mclntyre tatsächlich jener aufgeweckte, junge, fähige Herz– und Lungenchirurg war, als der er immer gegolten hatte. Erstaunlich, wieviel die äußere Erscheinung ausmachte! Das heißt, eigentlich tat sie es gar nicht. Hankeye hatte bloß befürchtet, daß der Trapper in Zivil genauso verkommen aussehen würde wie der Trapper beim Militär.
    Hawk stieß die Tür zur Veranda auf und sagte: »Heia, Trapper. Wo warst du so lang? Ich habe dich schon vor einem Monat erwartet.«
    »Ich habe erst mal einen Monat im Bett verbracht, um aufzuholen. Nachdem ich das gründlich getan habe, dachte ich mir, ich könnte dich von deinen Muschelbänken holen.«
    »Was hast du vor?«
    »Maxie Neville hat mich ans St. Lombardspital in New York berufen, wo ich mit ihm Herzchirurgie machen soll. Dich bringen wir für ein Jahr als Assistent für Thoraxchirurgie in einem VA–Kaff in Jersey unter, dem Maxie als Konsilarius angehört, und anschließend arbeitest du dann für mich und Maxie.«
    »Himmel, Trapper, das ist nicht dein Ernst. Du und ich und Maxie Neville?«
    »Häng dich auf. Bleib hier, wenn du magst.«
    »Ich will ja, aber ich möchte zwei Jahre fix im Krankenhaus bleiben. Damit ich den Facharzt für Thoraxchirurgie machen kann. Anschließend fahre ich wieder nach Hause. Nachdem wir jetzt so viel mit wenigen Worten erledigt haben, sprechen wir von was Wichtigerem.«

2
    Zwei Monate später, im Juli, brachen Dr. und Mrs. Pierce samt Billy, Steve und Karen von Crabapple Cove auf. Ihr Ziel war das große VA–Spital in New Jersey. Ein Spitalangehöriger hatte für sie »eine nette Zwei–Zimmer–Wohnung in einer netten Wohnsiedlung« gefunden. Es handelte sich um jene Art von Häusern, bei denen selbst ein Nüchterner von Glück sagen kann, wenn er abends die richtige Tür aufsperrt.
    Das große VA–Spiel lag in einer Baumfalle, die von den Ortsansässigen East Orange genannt wurde. Dieser Ort befand sich in North Jersey, von dem es nur zu sagen gibt, daß es nördlich von South Jersey liegt.
    Hawkeye verbrachte den Tag seines Dienstantritts mit dem Ausfüllen von Formularen und Fragebogen. Die ihm zugeteilte Sekretärin atmete erleichtert auf, als sie ihn wieder los war. Er hatte seinem jüngeren Bruder, der eben wieder mal im Kittchen saß, als Zweitwagen einen Chevy Baujahr 41 abgekauft. Im entsprechenden Formular führte er das Vehikel als Corvette 1941 an.
    Die Sekretärin hatte noch nie von diesem Typ gehört, gab sich jedoch mit seiner Erklärung zufrieden, daß es der einzige Wagen seiner Art sei. Weniger glücklich war sie über Hawkeyes Frage: »He, wer ist überhaupt der Chef Chirurg in diesem übergroßen Betonmausoleum? Dr. Hyde?«
    »Ich weiß von keinem Dr. Hyde.«
    »Wenn ich was wüßte, wäre ich dann hier, Ma’am? Ich höre, in Secaucus soll es ein paar nette Schweinefarmen geben. Ist das in der Nähe?«
    »Das weiß ich leider nicht.«
    »Waren Sie schon mal in Newark?«
    »Natürlich.«
    »Und in Maine?«
    »Nein, Sir. Das nicht.«
    »Ewig schade.«
    Hawkeye war sowohl in Korea als auch im VA–Krankenhaus von Spruce Harbor sein eigener Herr gewesen und hatte immer bedeutend mehr Verantwortung übernehmen müssen, als seinen Jahren zustand. Daher war er es nicht gewöhnt, den Unsinn eines anderen anzuhören, besonders wenn es sich um Leute wie Jimmy Gargan handelte, den Chef der Thoraxchirurgie des hiesigen Spitals. Jimmy, ein schwarzhaariger Ire und etwa halb so groß wie der lange blonde Hawkeye Pierce, war ein Perfektionist. Er bemängelte alles, was Hawk tat, sogar die Art, wie Hawk seinen Operationskittel anzog.
    Nach vier Tagen im OP beschloß Hawkeye, Jimmy Gargan umzubringen. Er wußte nur noch nicht wie. Nach zwei Wochen ließ Gargan Hawkeye einen rechten oberen Lungenlappen entfernen und nörgelte während der ganzen Operation an ihm herum.
    Inzwischen hatte Hawkeye jedoch die Mordabsichten verworfen und erkannt, daß
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