Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lynne Graham

Lynne Graham

Titel: Lynne Graham
Autoren: Geständnis auf der Jacht
Vom Netzwerk:
einmal nahe zu kommen.“
    Überrascht riss sie die Augen auf. „Du meinst, es hat dich geärgert, dass sie mich in dem Club abgefangen hat?“
    „Natürlich!“
    „Aber warum hast du es mir nicht gesagt?“
    Sergio betrachtete sie mit düsteren Blicken. „Ich hatte große Schuldgefühle, und dann weiß ich oft nicht mehr, was ich tue …“
    „Grazia behauptete, du hättest ihr gesagt, sie solle sich von Abramo scheiden lassen.“
    „Das ist eine Lüge. Aber ich bin schuld, dass du das Ziel ihrer Gehässigkeit wurdest. Grazia ist wie ein Geier. Sie versuchte, mich zurückzuerobern, und ich habe sie nicht so in ihre Schranken gewiesen, wie ich es hätte tun sollen.“ Sergio sprach mit sichtbarem Widerwillen. „Damals kannte ich dich noch nicht, und ich wollte mit ihr spielen, so wie sie damals mit mir gespielt hatte …“
    „Du wolltest Rache?“ Erst jetzt wurde ihr klar, dass Sergio sich schon lange nicht mehr für die schöne Blondine interessierte.
    Abwehrend hob er die Hände. „Ich hätte nie den Kontakt zu ihr gesucht, es war mir nicht wichtig. Aber letztes Jahr begann sie, mich zu umschmeicheln. Ich wollte keine alten Rechnungen begleichen – ich sah einfach nur zu und amüsierte mich, wie Grazia versuchte, mich zurückzugewinnen.“
    Zitternd atmete Kathy aus. „Da war sie doch noch Abramos Frau.“
    „Grazia geht dahin, wo das Geld ist, und kaum hatte Abramo seines verloren, war er Schnee von gestern. Was für eine Frau ist das, die ihren Mann verlässt, wenn er krank ist?“
    „Sie ist skrupellos – und ich dachte, du würdest solche Frauen bewundern.“
    „Wie kommst du darauf? Außerdem: Sie würde mich in hundert Jahren nicht im Schach schlagen, tesoro mio. Sie hätte mir nie gesagt, ich dürfte nicht auf den Mount Everest steigen, weil es zu gefährlich sei und ich dabei ums Leben kommen könnte. Dir dagegen macht es viel zu viel Angst, wenn ich mich in Gefahr begebe.“
    Vor Verlegenheit wurde Kathy rot. Sie wusste nicht, dass ihre Sorge, Sergio könnte etwas zustoßen, so offensichtlich war.
    Er schaute sie an und ergriff ihre Hände. „Grazia hätte mich noch dazu ermuntert, denn sie wäre viel lieber eine reiche Witwe als eine verheiratete Frau. Wie kommst du auf die Idee, ich könnt sie auch nur fünf Minuten lang begehren, wenn ich dich habe?“
    „Wir beide sind unfreiwillig und ungeplant in die Beziehung gestolpert.“ Kathys Stimme schwankte. „Aber Grazia hast du damals ausgewählt. Du wolltest sie heiraten!“
    „ Madonna“, seufzte Sergio. „Ich war Anfang zwanzig, und sie war eine Trophäe, um die meine Freunde mich beneideten. Ich glaubte, ich würde sie lieben. Bis ich dich traf, wusste ich nicht, was ich wirklich wollte …“
    „Alles, was du wolltest, war Sex“, erklärte Kathy freimütig.
    „Vielleicht beim ersten Mal, aber du hast mir beigebracht, andere Dinge zu wollen. Bis dahin wusste ich nicht einmal, dass ich sie brauche.“
    „Zum Beispiel?“, drängte sie.
    „Ganz einfache Dinge, wie zusammen zu lachen, deine ehrliche Meinung, die Streitereien …“
    „Du meinst, du brauchst jemanden, mit dem du dich streiten kannst?“
    „Hin und wieder tut mir etwas Gegenwind ganz gut. Oder eine intelligente Unterhaltung, in der es nicht um Schmuck, Kleider oder Diäten geht, amore mio“, erklärte er. „Ich habe erst begriffen, was für ein Schatz du bist, als du siebeneinhalb Monate verschwunden warst und ich spürte, wie sehr ich dich vermisse.“
    Kathy war wie verzaubert. Zuerst hatte sie geglaubt, er würde sie necken, doch langsam begriff sie den Ernst hinter seinen Worten. „Du hast mich vermisst?“
    „Aber da war es schon zu spät. Du warst weg und bliebst verschwunden.“
    „Damals dachte ich, es wäre das Beste.“
    „Die Vorstellung, dich für immer verloren zu haben, quälte mich. Diese Junggesellenparty auf der Jacht war eine einzige Katastrophe. Nein …“ Sergio stöhnte, als sie plötzlich ihre Hand wegzog. „Ich muss dir davon erzählen …“
    „Ich will nichts davon hören!“ Kathy stand auf und ging ein paar Schritte von ihm weg, doch Sergio folgte ihr und hob sie einfach in die Höhe. „Damit du es mir bei jeder Gelegenheit von Neuem vorwerfen kannst?“
    „Um Himmels willen, lass mich wieder runter!“
    „Nein. Jetzt hörst du zu! Ich war nicht furchtbar betrunken auf jener Fahrt. Und ich habe auch niemanden geküsst. Okay?“, erklärte er. „Ich habe so viel an dich gedacht, dass ich manchmal meinte, du wärst bei mir.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher