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Lynne Graham

Lynne Graham

Titel: Lynne Graham
Autoren: Geständnis auf der Jacht
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Schulter. Er war so stark und so vertraut, dass sie wünschte, er würde sie nie wieder loslassen.
    „Mein PR-Team hat eine Pressemitteilung vorbereitet, die genau den richtigen Ton trifft“, erklärte Sergio und führte Kathy zum Sofa. „Sie wird den Spekulationen ein Ende setzen. Es kommt nicht darauf an, was du getan hast, sondern wie du damit umgehst, sobald es öffentlich geworden ist.“
    Sie nickte unsicher. „Diese Erklärung …“
    „Hier.“ Sergio zog ein Blatt Papier aus der Tasche und reichte es Kathy. „Es sind die üblichen Floskeln, und wenn du einverstanden bist, geben wir es sofort an die Presse.“
    Kathy las den ersten Satz, und ihr Mut sank. Sie sollte zugeben, dass sie gestohlen hatte und die Zeit im Gefängnis als gerechte Strafe für ihr Vergehen empfand. Eine alltägliche Geschichte von Schuld und Sühne.
    „Das ist nicht wahr“, flüsterte sie.
    „Eine öffentliche Entschuldigung – das ist es, was man jetzt von dir hören muss. Es klingt vielleicht oberflächlich und nutzlos, aber die Leute werden es dir hoch anrechnen, dass du ehrlich bist und deine Vergangenheit nicht leugnest.“
    „Sergio …“ In Kathys besorgtem Blick lag das verzweifelte Flehen um Verständnis. „Ich bin keine Diebin und habe das Silber nicht genommen. Ich war im Gefängnis für etwas, das ich nicht getan habe. Diese Erklärung kann ich nicht unterschreiben, weil es eine Lüge wäre.“
    „Mit der Presseerklärung ziehen wir einen Schlussstrich unter die ganze Angelegenheit und nehmen den Journalisten den Wind aus den Segeln.“
    „Hast du überhaupt zugehört, was ich gerade gesagt habe?“
    „Du weißt bereits, wie ich zu dieser Sache stehe.“ Sergios Stimme hatte einen ungeduldigen Unterton. „Vielleicht ist es an der Zeit, dass du dir endlich selbst vergibst, um darüber hinwegzukommen. Aber in diesem Augenblick müssen wir sofort …“
    Mit rotem Gesicht sprang Kathy auf. „Das muss ich mir nicht anhören …“
    Sergios Miene wurde hart. „Als du jung warst, hast du einen Fehler gemacht, und es gab keine Familie, die dich unterstützte. Viele Teenager machen eine ähnliche Phase durch, doch sie lassen sie irgendwann hinter sich und führen ein rechtschaffenes Leben, genau wie du auch. Darauf kannst du stolz sein.“
    „Spar dir deine aufmunternden Worte! Ich habe diesen Fehler nie begangen!“, stieß Kathy hervor. „Aber du willst ja noch nicht einmal hören, was wirklich geschehen ist!“
    „Du hast dieses Thema schließlich gemieden wie die Pest.“
    Vor Überraschung blieb Kathy wie versteinert stehen. Während der Flitterwochen hatte sie tatsächlich nicht über diesen unangenehmen Punkt reden wollen. Jetzt stellte sie entsetzt fest, dass Sergio daraus falsche Schlüsse zog. Einen Herzschlag später ärgerte sie sich, dass sie so feige gewesen war.
    „Behandle mich nicht, als wäre ich dein Feind. Ich versuche, dir zu helfen“, sagte Sergio grimmig.
    Kathy presste kurz die blutleeren Lippen zusammen.
    „Ich weiß.“
    „Wirst du die Erklärung unterschreiben?“, wollte Sergio wissen.
    Kathy wurde leichenblass. „Nein, niemals.“
    Sergio musterte sie mit drohenden Blicken. „Dann werden wir ewig damit zu tun haben; es wird niemals aufhören. Wir müssen jetzt handeln!“
    Die eisige Stille, die sich zwischen ihnen ausdehnte, ließ Kathy erschaudern. Doch sie schüttelte das Gefühl entschlossen ab. Wütend funkelte sie ihn an. „Aber nicht so. Nicht indem ich eine falsche Erklärung abgebe und mich für etwas entschuldige, das ich nicht getan habe.“
    Sergio betrachtete sie kalt. Ihr stockte der Atem. Ohne ein weiteres Wort machte er auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum. Kathy schnappte nach Luft, ließ sich auf das Sofa fallen und starrte in die Luft. Und wenn er sich jetzt von mir scheiden lässt? Wenn ich ihn verliere? Ihr Kopf war wie leer gefegt, und hilflos war sie ihrem Entsetzen und ihrer Furcht ausgeliefert.
    Natürlich bemühte er sich um Schadensbegrenzung und war entschlossen, die Paparazzi von ihr fernzuhalten. Hier auf der Jacht war sie von der Außenwelt abgeschnitten, und Sergio tat, was er immer tat: Er übernahm das Kommando und versuchte, sie zu beschützen. Doch anstatt ihm dafür dankbar zu sein, war sie unvernünftig und weigerte sich, zu tun, was er sagte. Zitternd wischte sie sich die Tränen aus den Augenwinkeln.
    Halbwegs gefasst ging sie in das benachbarte Esszimmer, wo das Abendessen serviert wurde. Obwohl für zwei Personen gedeckt war,
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