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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht
Autoren: Sara Shepard
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sie sich mir anvertraut hätte, wenn ich noch am Leben gewesen wäre.
    Emma räusperte sich, während Ethan die Seite überflog, die sie geladen hatte. »Das ist eine Liste aller Personen, die in Suttons Leben eine Rolle gespielt haben«, erklärte sie hastig. »Ich bin alles durchgegangen: ihre Facebook-Seite, ihr Adressbuch, ihre E-Mails. Und inzwischen bin ich beinahe sicher, dass sie am 31. August gestorben sein muss.«
    Ethan schaute sie an. »Und wieso glaubst du das?«
    Emma holte tief Luft. »Schau dir das an.« Sie tippte auf das Facebook-Symbol. »Ich habe Sutton am Abend des 31. eine Nachricht geschickt.« Sie drehte das Display, damit Ethan ihre Nachricht lesen konnte: Das klingt jetzt verrückt, aber ich glaube, wir sind verwandt. Bist du zufällig adoptiert? »Und dann hat Sutton um vier vor eins geantwortet. Da.« Emma scrollte nach unten und zeigte Ethan, was Sutton geantwortet hatte: OMG. Ich glaub’s nicht. Ja, ich bin wirklich adoptiert.
    Über Ethans Gesicht huschte ein Ausdruck, den ich nicht deuten konnte. »Aber wie kommst du dann darauf, dass sie am 31. gestorben ist, wenn sie dir auf Facebook eine Nachricht geschickt hat?«
    »Ich war der einzige Mensch, mit dem Sutton an diesem Abend geredet und Nachrichten ausgetauscht hat.« Emma scrollte durch Suttons Anrufchronik vom 31. Den letzten angenommenen Anruf hatte Lilianna Fiorello, eine Freundin von Sutton, um 16:32 Uhr getätigt. Es folgte ein Anruf in Abwesenheit von Laurel um 20:39 Uhr. Drei weitere Anrufe in Abwesenheit von Madeline, und zwar um 22:32, 22:45 und 22:59 Uhr. Emma sprang zur Chronik des folgenden Tages. Weitere verpasste Anrufe folgten: 9:01 von Madeline, 9:20 von Garrett, 10:36 von Laurel.
    »Vielleicht war sie beschäftigt und ist einfach nicht ans Handy gegangen?« Er nahm das Handy, öffnete Suttons Facebook-Seite und scrollte durch ihre Pinnwand.
    Emma umfasste Suttons Medaillon. »Ich habe Suttons gesamte Anrufchronik bis zum Dezember zurückverfolgt. Sie geht beinahe immer ans Telefon. Und wenn sie mal einen Anruf verpasst, ruft sie immer am selben Tag zurück.«
    »Und was ist mit diesem Eintrag? Den hat sie am 31. verfasst«, sagte Ethan und deutete auf das Display. »Das könnte doch bedeuten, dass sie sich einfach nur ausgeklinkt hat.« Suttons letzter Eintrag auf ihrer Pinnwand war nur ein paar Stunden älter als ihre Nachricht an Emma: Habt ihr schon einmal daran gedacht, einfach abzuhauen? Ich schon.
    Emma schüttelte vehement den Kopf: »Meine Schwester ließ sich durch nichts und niemanden aus der Bahn werfen. Nicht einmal dadurch, dass sie fast erwürgt wurde.« Allein schon die Worte meine Schwester auszusprechen, verband sie auf tiefe, mächtige Art mit Sutton. Anfangs hatte sich Emma auch gefragt, ob Sutton vielleicht wirklich abgehauen war – möglicherweise hatte sie einen komplizierten Streich geplant, zu dem es gehörte, ihre lang vermisste Zwillingsschwester ihren Platz einnehmen zu lassen. Aber seit ein unbekannter Angreifer Emma in Charlottes Haus beinahe erwürgt hatte, war sie überzeugt davon, dass ihre Schwester wirklich tot war.
    »Denk mal drüber nach, Ethan«, fuhr sie fort. »Sutton schreibt aus heiterem Himmel, dass sie am liebsten abhauen würde … und dann bringt sie jemand um? Das ist ein bisschen zu viel Zufall für meinen Geschmack. Könnte es nicht sein, dass Sutton den Eintrag gar nicht selbst verfasst hat – sondern ihr Mörder? Wenn sie jemand vermisst hätte, wäre er nach diesem Facebook-Eintrag nie auf die Idee gekommen, dass sie tot ist. Alle hätten geglaubt, sie sei abgehauen. Der Mörder oder die Mörderin wollte sich so Zeit verschaffen.«
    Ethan kickte einen vergessenen Tennisball über den Platz. Der grellgelbe Stoff war an einer Naht aufgeplatzt. »Das erklärt aber immer noch nicht, wie Sutton dir ein paar Stunden später eine Nachricht geschrieben und dich nach Tucson eingeladen haben soll. Von wem war die Nachricht?« Seine Stimme zitterte leicht und verriet, dass er die Antwort ahnte.
    Emma lief es eiskalt den Rücken hinunter. »Ich glaube, der Mörder hat beides geschrieben«, flüsterte sie. »Als ihm klar wurde, dass es mich gibt, wollte er mich hierherholen, damit ich Suttons Leben weiterführe. Ohne Leiche kein Verbrechen.«
    Ethan wich Emmas Blick aus, als glaube er ihr immer noch nicht, aber ich war fast sicher, dass meine Schwester mit ihrer Vermutung richtig lag. Ich war am Abend des 31. in Emmas Leben aufgewacht, und nur ein paar Stunden später hatte
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