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Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Titel: Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)
Autoren: RosMarin
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den Wein einzuschenken.
"Auf unsere Zusammenarbeit."
"Prost. Michael." Maren trank und stellte dann das Glas auf das Beistelltischchen. "Und nun weiter im Text. Also fuhrst du, nein, fuhr Sanders, die fünftausend und dreizehn Kilometer in knapp vier Tagen. Also, einer Tageshöchstleistung von mehr als eintausendvierhundert Kilometern."
"Natürlich."
"Hoppla. Das wäre ja bei zehn Stunden Fahrt ohne Aufenthalt oder Pausen eine km/h Leistung von 140."
"Wie meinst du das?"
Falken sah Maren verständnislos an.
"Das wäre eine Dauergeschwindigkeit von 140 Stundenkilometern mit dem Personenkraftwagen", zweifelte Maren. "Darf es vielleicht etwas weniger sein?"
"Du hast Recht", sagte Falken geknickt. "Das müssen wir ändern. Oder Rennautos exportieren", schmunzelte er hinterhältig.
"Hm." Maren blätterte weiter im Manuskript. "Dann beschreibst du sehr illustriert die Fahrt durch den Kaukasus", fuhr sie fort. "Schneestürme an der türkisch - russischen Grenze. Sehr interessant. Aber ihr kamt ja nur mit acht Autos an. Das eine wurde vom Gegenverkehr zur Seite gedrängt, stürzte in den Abgrund und verbrannte samt Fahrer. Das zweite kratzte mit dem Fahrer die Kurve. Was heißt das nun schon wieder?"
"Das ist auch so ein Privatausdruck, den du in deinem literarischen Sprachschatz kaum finden wirst."
"Dann erklär ihn mir."
"Also, das war so: In Istanbul fuhr der ganze Konvoi Richtung Bosporusbrücke, die nach Asien führt. Sanders aber zog es vor, in Europa zu bleiben und fuhr geradeaus, ohne auf die Brücke einzulenken. So etwas nennt man Kurve kratzen oder auch Kurve reißen."
"Ach so, jetzt verstehe ich." Maren klopfte sich an die Stirn. "Der arme Mann hatte sich verfahren."
Falken war sich nicht sicher, ob Maren ihn auf den Arm nehmen wollte und sagte, vorsichtig geworden: "So ist es!"
"Da kann ich ja beruhigt weiter lesen."
Maren konzentrierte sich wieder auf das Manuskript:

*

Als sie die persische Grenze erreichten, begegnete Sanders die erste Merkwürdigkeit: Die Menschen, das Tun und Treiben, überhaupt die ganze Atmosphäre, kamen ihm irgendwie bekannt vor. Es schien, als hätte er alles schon einmal erlebt, obwohl er noch nie in diesem Land gewesen war. Erklären konnte er sich das eventuell durch irgendeine unbewusste Erinnerung aus einem Kinofilm. Oder vielleicht aus einem Reiseprospekt. Aber es war noch etwas anderes. Das Mädchen dort mit der Ziege an der Leine. Ja, das Mädchen dort im roten Kleid führte eine Ziege an der Leine. Sie war gerade im Begriff, die Straße zu überqueren, als sie von einem Autofahrer angehupt wurde. Die Ziege erschrak und lief im Eiltempo über die Straße. Das Mädchen stürzte und wurde von ihr in den Graben gezogen.
"Hast du das gesehen?", fragte Sanders Werner. "Das hätte ins Auge gehen können."
"Ist bestimmt noch mal gut gegangen."
Werner fuhr nah an den Graben heran. Da saß das Mädchen im roten Kleid und kraulte der Ziege den Bart. Na, also.

Von nun an sicherten Werner und Sanders den Konvoi so ab, dass abwechselnd einer vorne und der andere, als Schlussfahrzeug, alles übersehen konnte.
Sanders fuhr jetzt an der Spitze. Eigentlich müssten sie mal eine kleine Pause machen, dachte er. Die Männer sind ja ziemlich erschöpft. Sie hatten ja alle in den vier Tagen nur knapp zwölf Stunden geschlafen.
Gerade, als er den Vorschlag machen wollte, erblickte er einen Felsvorsprung. Na, so was. Dieses Hindernis war nicht auf seiner Karte verzeichnet. Sie würden es umfahren müssen.
Doch kurz vor dem Felsen hatte er eine andere Idee. Er blieb stehen und stoppte somit die Kolonne.
"Warum fährt der Kerl nicht weiter?", brüllte Werner von hinten. Es war kein Halt vorgesehen. "Was ist denn los?!"
Laut fluchend eilte er nach vorn, um den Grund dieses unerwarteten Aufenthalts zu erfahren.

Sanders saß geduckt im Auto und starrte ungläubig auf einen Felsvorsprung, der ihnen die Sicht versperrte.
"Wir machen hier eine kurze Rast", sagte er, als er Werner erblickte. "Du kannst ja schon vorfahren. Hinter dem Felsen ist eine Wasserquelle. Und dann ist da noch eine Pinie. Da werden wir uns kurz die Beine vertreten, bevor wir weiter fahren. Ich fahre jetzt als Schlusslicht."

Werner guckte ziemlich verdutzt. Der Kerl spinnt doch. Kein Wort hatte er verlauten lassen, dass er die Gegend hier kannte. Aus dem sollte einer klug werden. Nur widerwillig tat er, was Sanders verlangte und führte jetzt die Kolonne an.

Sanders fuhr als Letzter. Als er zu der
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