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Luzifer

Luzifer

Titel: Luzifer
Autoren: Jason Dark
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beiden, gleichzeitig auch mir selbst. »Stimmt, wenn ich das Eintreffen des Briefes mit den Dingen in Zusammenhang bringe, die heute geschehen sind, könnte ich es ebenso sehen. Das Kreuz am Himmel, unser persönliches Unwohlsein. Da steckt schon einiges mehr dahinter, befürchte ich.«
    »Die Jagd auf Sie hat begonnen, John!«
    »Wirklich nur auf mich?« Ich schaute mich um. »Könnte es nicht sein, daß er uns alle im Visier hat?«
    »So wie ich mich fühle, schon!« stimmte mir Suko zu.
    »Gibt es eine Waffe gegen Luzifer?« Sir James kam wieder auf den Kern des Problems zu sprechen.
    Ich hob die Schultern. »Eigentlich nicht. Man kann ihn nicht vernichten. Er ist das absolut Böse, das seit dem Bestehen der Welt und der ersten gewaltigen Auseinandersetzung Bestand hat. Ich bin nicht so vermessen, zu behaupten, daß ich das Böse aus der Welt entfernen könnte. Nein, Sir, das ist nicht der Fall.«
    »Was können wir dann tun?«
    »Es zurückschlagen. Ihm eine Niederlage beibringen, obwohl mir dies fast schon unmöglich erscheint. Luzifer ist nicht Asmodis. Er ist Beelzebub, Baphometh und Asmodis zusammen. Diese drei bilden eben diese verfluchte Einheit. Wir müßten schon alle drei aus der Welt schaffen, um etwas erreichen zu können.«
    »Dann sehen Sie also keine Chance?«
    »Nicht für eine direkte Vernichtung. Ich gehe davon aus, daß er lange genug gewartet hat, um endlich zuschlagen zu können. Meiner Ansicht nach hat er den Anfang damals gemacht, als er durch Lilith eingriff, die mir die Zeichen auf dem Kreuz stahl. Somit hatte er stets Verbindung zu mir bekommen.«
    »Wäre denn das Kreuz auch wirkungslos gegen ihn?«
    »Das ist eine sehr gute Frage, Sir, auf die ich Ihnen leider keine Antwort geben kann. Der Teufel haßt es wie die Pest, Beelzebub und Baphometh ebenfalls, aber die drei zusammen, die Luzifer bilden, sie sind ihm wahrscheinlich überlegen.«
    »Da können wir uns nicht einmal ein Loch buddeln und uns darin verstecken«, sagte Suko.
    »Das habe ich auch nicht vor, mein Freund.«
    »Was dann?« erkundigte sich der Superintendent.
    Mein Lächeln fiel etwas schief aus. »Ich werde den Kampf aufnehmen, Sir!«
    Von vorn und von der Seite wurde ich angeschaut. Einmal war es mein Chef, zum anderen Suko.
    »Wie denn?« fragte der Superintendent leise.
    »Das weiß ich selbst noch nicht. Ich kann es mir einfach nicht leisten, im Bett zu bleiben und mich in einen Weltschmerz zu flüchten. Sorry.«
    Suko schlug mir auf die Schultern. »Okay, das hätte ich auch getan. Fragt sich nur, wo wir anfangen.«
    Sir James hob den Brief hoch. »Das ist unsere einzige Spur«, erklärte er.
    »Nicht ganz. Ich denke da an das Kreuz, das ich am Himmel sah. Es muß Zusammenhänge geben.«
    »Stimmt, John. Bisher hat er reagiert, wir konnten nichts tun. Er wird weiter reagieren, er wird gewisse Dinge einfach forcieren müssen, um zu seinem Ziel zu kommen.«
    »Unser Tod?« fragte Suko.
    »Auch«, erwiderte ich. »Und gleichzeitig die Vernichtung des Kreuzes. Es ist die Hauptwaffe, die ich habe. Selbst Luzifer kann nicht direkt heran, weil sich an seinen vier Enden die Erzengel eingraviert haben. Sieh das richtig und im Zusammenhang mit der Entstehung des Guten und des Bösen. Es ist einmal geschlagen worden. Die Erzengel haben ihn, seine Vasallen und auch Lilith in die Finsternis der Verdammnis gestoßen. Das geschah zu Beginn der Zeiten. Es war die Entwicklung der uns bekannten Welt, wahrscheinlich überhaupt die des gesamten Lebens. Damals schon gab es den großen Kampf, der sich bis heute fortgesetzt hat. Nicht immer in diesen gewaltigen Dimensionen, aber auf anderer, wenn auch geringerer Ebene im täglichen Leben.«
    »Gut gesagt.«
    Ich hob die Schultern. »Eine andere Erklärung gibt es auch nicht. Ich jedenfalls rechne damit, daß wir in den nächsten Tagen, vielleicht schon Stunden, vor die Entscheidung gestellt werden, alles zu riskieren. Entweder gewinnen wir, oder wir gehen unter!«
    »Man kann nicht gegen Luzifer voll gewinnen!« widersprach Sir James.
    »Richtig. Aber man kann ihn zurückstoßen. Hineinhämmern in seine verfluchte Welt.«
    »Und wer hilft uns?« fragte Suko.
    Ich war mit meinen Gedanken woanders gewesen und hatte ihm nicht folgen können. »Wie meinst du das?«
    »Allein stehen wir auf verlorenem Posten.«
    »Helfer?« Ich hob die Schultern und lachte leise auf. »Soll ich dir unsere Freunde aufzählen?«
    »Das brauchst du nicht. Keiner von ihnen besitzt die Macht, um gegen Luzifer
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