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Luxussuite fuer zwei

Luxussuite fuer zwei

Titel: Luxussuite fuer zwei
Autoren: Helen Bianchin
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die Beherrschung verlieren sehen, aber er konnte zweifellos wütend werden. Dann presste er die Lippen zusammen, seine Augen funkelten wie Obsidian, und seine Stimme wurde eiskalt.
    "Hallo, Aysha." Er küsste sie flüchtig auf den Mund, zögerte und küsste sie noch einmal, bevor er aufblickte und ihre Hände nahm.
    Lieber Himmel, der Mann war einfach umwerfend! Der Duft seines dezenten Aftershaves stieg ihr in die Nase, und ihr Herz hämmerte so heftig, dass sie einen Moment lang glaubte, es wäre tatsächlich zu hören. Fühlte er sich ebenso stark zu ihr hingezogen wie sie zu ihm?
    Wohl kaum. Sie war sich darüber im Klaren, welcher Platz in seinem Leben ihr zukam. Bianca war Carlos erste Liebe gewesen. Er hatte die schöne junge Frau vor zehn Jahren geheiratet und nur wenige Wochen nach der Hochzeitsreise durch einen Autounfall verloren. Aysha hatte bei der Hochzeit heimlich und bei Biancas Beerdigung offen geweint.
    Carlo hatte sich in die Arbeit gestürzt und sich einen Namen als Geschäftsmann gemacht. Er hatte den Ruf, ein strategisch hervorragender Verhandlungspartner zu sein.
    Er hatte viele Freundinnen gehabt und genommen, was sie ihm anboten, ohne jemals daran zu denken, die schöne Bianca durch eine von ihnen zu ersetzen.
    Im vergangenen Jahr hatte er seine Aufmerksamkeit auf Aysha gerichtet und die herzliche, freundschaftliche Beziehung zwischen ihnen zu einer sehr viel engeren, intimeren vertieft.
    Aysha war von seinem Heiratsantrag völlig überwältigt gewesen, denn sie liebte Carlo schon lange. Sie hatte als Teenager für ihn geschwärmt und konnte genau sagen, wann daraus Liebe geworden war.
    Eine einseitige Liebe. Aysha machte sich keine Illusionen.
    Die Ehe würde den Konzern "Benini-Santangelo" stärken und sicherstellen, dass er in der nächsten Generation fortbestand.
    "Hungrig?" fragte Carlo.
    Aysha lächelte. "Ich komme fast um vor Hunger."
    "Dann lass uns essen gehen." Carlo legte ihr den Arm um die Taille und führte Aysha zu den Fahrstühlen.
    Sie reichte ihm gerade bis zur Schulter, und ihre schlanke Figur ließ sie zerbrechlich wirken, aber dieser Eindruck stand in Gegensatz zu ihrer Fitness und Willensstärke.
    Aus ihr hätte eine schreckliche Frau werden können, dachte Carlo, während er auf den Rufknopf drückte. Ihre nachsichtige und überaus fürsorgliche Mutter hatte sie maßlos verwöhnt.
    Trotzdem war Aysha keineswegs arrogant, ohne übersteigertes Selbstwertgefühl. Sie war eine warmherzige, intelligente, geistreiche und sehr attraktive junge Frau, und wenn sie lächelte, war sie eine Schönheit.
    Das Restaurant im obersten Stock bot eine herrliche Aussicht auf die Stadt und den Hafen. Es war teuer, exklusiv und Carlos und Ayshas Lieblingsrestaurant, weil der Küchenchef ein wahrer Künstler war, der es mit Können und Begabung schon in mehreren europäischen Ländern zu Ruhm und Reichtum gebracht hatte.
    Die Fahrstuhltüren glitten auf, und Aysha ging vor Carlo in die Kabine. Während sie nach oben fuhren, stand sie schweigend neben ihm.
    "So schlimm?"
    Aysha warf Carlo einen Blick zu und sah sein wissendes Lächeln. Er hatte ihr Schweigen richtig gedeutet und einem grässlichen Tag zugeschrieben. Sie wusste nicht, ob sie amüsiert oder resigniert sein sollte. War sie so leicht zu durchschauen?
    Das glaubte sie eigentlich nicht. Die meisten Leute konnten ihr ganz gewiss nicht ansehen, was sie dachte oder fühlte. Aber bei Carlo war das etwas anderes, und sie hatte schon vor langer Zeit akzeptiert, dass es ihr selten gelang, irgendetwas vor ihm zu verheimlichen.
    "Womit soll ich anfangen?" Aysha hob die Hand und zählte an den Fingern ab: "Ein wütender Kunde. Ein noch wütenderer Abteilungsleiter. Ein importierter Stoff, der durch einen Hafenarbeiterstreik hängen geblieben ist. Oder eine mörderische Anprobe." Aysha verdrehte die Augen. "Such dir etwas aus."
    Der Fahrstuhl hielt, und sie gingen ins Foyer des Restaurants.
    "Signor Santangelo, Signorina Benini. Willkommen." Als hoch geschätzte Stammgäste wurden sie vom Maitre d'hotel übertrieben freundlich und ehrerbietig begrüßt. Er empfahl ihnen nicht einmal einen Tisch, sondern führte sie sofort zu dem am Fenster, der ihnen am liebsten war.
    Es hat gewisse Vorteile, einen hohen gesellschaftlichen Rang einzunehmen, dachte Aysha. Tadelloser Service war einem sicher.
    Sobald sie saßen, kam der Weinkellner. Aysha ließ Carlo den Weißwein auswählen. "Und Mineralwasser, bitte", sagte sie.
    Carlo lehnte sich zurück und
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