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Lust und Gefahr

Lust und Gefahr

Titel: Lust und Gefahr
Autoren: Cate Noble & E. C. Sheedy & Shannon McKenna , Cate Noble , E. C. Sheedy , Shannon McKenna
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Ähnlichkeit mit den blutigen Striemen und Schnitten auf den Körpern von Geddes’ anderen Opfern hatte. Ihre Nippel waren abgetrennt. Glänzende flache Narben waren zurückgeblieben.
    Er wollte sich den Zustand ihrer unteren Körperhälfte nicht vorstellen.
    Ihm wurde übel. Er hatte das erste Opfer des »Vogelei-Mannes« vor sich.
    Lebendig, vollkommen wahnsinnig geworden – und mit einer Waffe in der Hand.
    »Hat er Ihnen auch weh getan?«, fragte er. »Wann hat er Sie entführt?«
    »Er hat mir nicht weh getan!«, schrie sie. »Er hat mich gerettet. Er hat mich geliebt! Er hat mich verwandelt, so wie ich sie verwandeln wollte.« Sie deutete mit einem blutigen Finger auf Robins reglosen Körper. Die Mündung der Pistole zitterte in ihrer Hand. »Sie können verbluten, während Sie mir dabei zusehen.«
    Als hätte sie sie gehört, begann Robin, sich zu rühren und zu stöhnen. In dem Moment, als die Blicke der blonden Frau zu ihr wanderten, handelte Jon: Mit einem Tritt griff er Julia an. Die Pistole flog ihr aus der Hand. Sie kreischte auf. Jon packte ihr Handgelenk, drehte, zog und riss daran. Sie schrie. Ihr Arm war ausgekugelt und gebrochen. Ein Kinnhaken beendete den Kampf. Sie sackte auf den Boden. Jon schwankte auf seinen Beinen.
    Also hat mein Instinkt mich nicht getrogen, dachte er benommen. Der »VogeleiMann« hatte seine Braut zurückgelassen, die sein grausames Werk vollenden sollte.
    Er konnte nicht glauben, dass ihm das entgangen war. Jetzt war alles so offensichtlich. Das letzte Puzzleteil, das Fragment, durch das das ganze kranke, blutige Chaos schließlich einen Sinn bekam. Geddes hatte die ganze Zeit eine Komplizin gehabt. Ein klassisches Szenario – und ihm war es nicht aufgefallen.
    Und Robin hatte für diese Dummheit beinahe mit dem Leben bezahlt. Wenn es nicht schon zu spät war.
    Er stolperte zu ihr und fiel auf die Knie. Mit zitternden Fingern wählte er den Notruf, alarmierte die Cops, den Rettungswagen.
    Dann schloss er sie in seine Arme, hielt sie fest und weinte wie ein Kind, während er auf das Rettungsteam wartete.

8. KAPITEL
    San Francisco, zwei Wochen später …
    J on blickte auf seine Uhr. Vier Uhr zwanzig morgens. Eigentlich zu spät für ein hübsches Mädchen, um die zweite Schicht als Kellnerin an diesem Tag zu beenden und in einem beschissenen Auto in ein beschissenes Apartment zu fahren.
    Das machte ihn nervös. Genau wie über etwas nachzudenken, in dem er nicht gerade herausragend war – wie zum Beispiel sich zu entschuldigen, zu schmeicheln, zärtliche Gefühle auszudrücken. Charmant und verführerisch zu sein, wenn er sich wie ein Stück Dreck fühlte.
    Sie zu finden war kein Problem gewesen. Er hatte seinen längst überfälligen Urlaub genommen und war vor ein paar Tagen losgefahren. Und er hatte ihren Dienstplan studiert.
    Stalking, dachte er. Ein anderes Wort gab es dafür nicht.
    Ein Auto mit kaputtem Auspuff bog auf den Parkplatz. Adrenalin schoss durch Jons Körper. Er hörte, wie Absätze auf dem Boden klapperten. Sie würde sich zu Tode erschrecken, wenn er ihr ohne sich bemerkbar zu machen vor ihrem Apartment auflauern würde.
    »Hey, Robin«, rief er durchs Treppenhaus. »Ich bin es.«
    Das Klappern erstarb, und er zählte seine Herzschläge.
    Er räusperte sich. »Bitte. Komm hoch und lass uns reden.«
    Erleichtert atmete er auf, als das Klappern wieder einsetzte. Sie hielt auf dem Treppenabsatz unter ihm an und sah zu ihm hinauf.
    »Was machst du hier?«, fragte sie leise. Dazu hatte er so viel zu sagen, dass er kein Wort herausbrachte. »Kann ich reinkommen?«, stieß er hervor. Sie lief an ihm vorbei, darauf bedacht, ihn nicht zu berühren, und öffnete das klappernde, altmodische Schloss. Sie trat ein.
    Er wartete darauf, dass sie die Tür zuwarf. Doch sie tat es nicht. Langsam ging er auf das Licht zu, das aus der Wohnung drang, und schob die Tür auf. Angespannt stand sie mit dem Rücken zu ihm da. Eine billige Schreibtischlampe spendete spärliches Licht. Robin sah heiß aus. Sie trug einen schwarzen Minirock, keine Strumpfhose, und ihre schlanken Beine reichten bis zum Himmel. Die knappe Bluse war viel zu sexy für eine Arbeitsuniform.
    »Hast du schon mit der Zirkusausbildung begonnen?«
    »Nein«, entgegnete sie kühl. »Nächste Woche beginnt die Orientierungsphase. Ich wollte bis dahin nur ein bisschen Geld verdienen. Was ist mit … ihr passiert?«
    »Der Prozess wird vorbereitet. Es kann Jahre dauern. Ich bin sicher, dass ihre Anwälte auf
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