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Lust und Gefahr

Lust und Gefahr

Titel: Lust und Gefahr
Autoren: Cate Noble & E. C. Sheedy & Shannon McKenna , Cate Noble , E. C. Sheedy , Shannon McKenna
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aus, um sich eine Scheibe Zitrone aus der Schale hinter der Theke zu nehmen. Ihr Ärmel rutschte ein Stück hoch und gab den Blick frei auf … Was war das? Auf den ersten Blick sah es aus wie ein gehäkeltes Armband. Punkte und Linien, Spiralen … Aber es waren Schnitte und Brandwunden.
    Dekorative Narben. Ein seltsamer Schauer überlief seinen Rücken.
    Als sie die Zitronenscheibe in ihr Glas warf, rutschte der Ärmel wieder herunter. Unwirklich. Er konnte sich solche Narben bei einem Punk oder einem Grufti vorstellen. Doch nicht bei ihr.
    »Sie scheint etwas Besonderes zu sein.« Die Stimme der Frau klang süßlich, voll geheuchelter Sympathie. »Ich verstehe, warum es Ihnen schwerfällt, sie gehen zu lassen.«
    Kalt betrachtete er ihr falsches Lächeln. Das geht dich nichts an, neugierige Zicke. Er ließ seinen Körper für sich sprechen. Durch seinen Beruf hatte er gelernt, seinen natürlichen Hang zur Direktheit ein wenig zu zügeln.
    »Einen schönen Abend noch.« Sie legte einen Zwanziger auf den Tresen und ging.
    Missmutig blickte er ihr hinterher. Jeder Kerl in der Bar starrte auf ihren Hintern in der engen Jeans. Er wandte sich ab und betrachtete die Flaschen im Regal, zog die Möglichkeit in Betracht und verwarf sie wieder. Das hatte keinen Sinn.
    Alles an der falschen, hochnäsigen Blondine stand im krassen Gegensatz zu dem, was Robin so besonders machte. Sie war natürlich. Ehrlich und direkt und echt. Er war noch nie mit einer Frau zusammen gewesen, die so süß und lustig war. Einer Frau, bei der er sich lebendig fühlte.
    Und dieses Gefühl würde er nie wieder erleben.
    Die Erkenntnis elektrisierte ihn, und eine eisige Welle durchflutete ihn. Eine Vorahnung des Verlustes, ein prickelnder Schauer nackter Angst.
    Scheiße. Jetzt verfolgten ihn wieder die unberechenbaren Panikattacken. Vielleicht musste er einfach eine Pille schlucken und sich verdammt noch mal beruhigen.
    Als er vom Barhocker rutschte, fiel sein Blick auf die Eierschalen, die die blonde Frau auf der Theke zurückgelassen hatte. Blau. Zartblau wie das Ei eines Rotkehlchens …
    Rotkehlchen … Ei … Heilige Scheiße. Angst durchzuckte ihn wie ein Stromschlag. Er rannte los.
    Robin stolperte über den Bordstein, suchte nach einem Taschentuch und schneuzte sich.
    Sie fuhr sich über die Augen und hielt Ausschau nach Kelly. Es war fast zu schön, um wahr zu sein, dass diese Frau aus dem Nichts aufgetaucht war und ihr helfen wollte, den Wagen zu reparieren.
    »Mein Van steht um die Ecke«, erklang Kellys melodiöse Stimme.
    Ihr Lächeln war strahlend. Als wäre es das Beste auf der Welt, mitten in der Nacht auf dem Parkplatz eines MiniMarktes am Auto einer Wildfremden herumzuschrauben. Egal. Möglicherweise war Kelly nur eine sehr freundliche Person, und sie, Robin, musste ganz dringend an ihrer Einstellung arbeiten. »Sind Sie sich sicher, dass Sie sich darum kümmern wollen? Ich meine, ich kann mir ein Zimmer nehmen und …«
    »Das macht keine Umstände. Helfen Sie mir nur mit dem Werkzeugkoffer, und der Rest ist ein Klacks!«
    Robin folgte ihr. Einen Augenblick lang dachte sie darüber nach, Kelly zu bitten, den Van neben ihrem Auto zu parken.
    Aber der Vorschlag kam ihr undankbar vor, also verwarf sie den Gedanken wieder.
    Der Parkplatz neben dem Mini-Markt war verlassen. Ununterbrochen redend ging Kelly auf einen Van zu, der dort stand. Sie schob die Seitentür auf und kletterte behende in den dunklen Innenraum.
    Robin warf einen Blick hinein. Offenbar war der Van mit einer Reihe elektronischer Geräte ausgestattet. »Was ist das alles? Ist das ein Überwachungswagen?«
    »Das braucht mein Freund für seinen Job«, log Kelly. »Er arbeitet für den Staat. Gesetzesvollzug. Sind Sie bereit, den Koffer anzunehmen?«
    »Soll ich das nicht besser machen? Sie sollten Ihre Schulter schonen.«
    »Das geht schon. Packen Sie nur die Seite an und ziehen …«
    »Sicher.« Robin griff nach dem Koffer und bemerkte, dass Kelly einen Schritt nach vorn machte. Sie blickte auf und sah in das wilde, grinsende Gesicht der Frau.
    Verrückt, schoss es ihr durch den Kopf, und der Knüppel sauste nieder … Ein Krachen, weiße Sterne, Ungläubigkeit. Ein langer Fall. Dann nichts mehr.
    Jon kam neben Robins Auto zum Stehen und sah sich gehetzt um. Gott, wo war sie? Es war doch erst ein paar Minuten her!
    Scheinwerferlicht blitzte neben dem Mini-Markt auf. Ein Van steuerte auf die Ausfahrt zu. Er konnte die blonde Frau hinter dem Steuer kaum erkennen. Aber
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