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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod
Autoren: Karin Wahlberg
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angespannt aus. Ist sicher nicht so leicht, Mutter eines Kleinkinds zu sein, dachte er, und im gleichen Moment sah er Claesson und Louise wieder aus der Haustür kommen, die ihm signalisierten, dass es eine Niete gewesen war, was ihm wiederum die Eingebung gab. doch die Frau mit dem Kinderwagen, die sich ihm langsam näherte, zu fragen, ob sie nicht wisse, wer Sara Grip war. Es war nichts Besonderes an dieser Eingebung, schließlich gab es keinen anderen Menschen auf der Straße, abgesehen von den Schulkindern hinter der Abgrenzung auf der anderen Straßenseite. Sara Grip war verängstigt, das war sofort zu sehen.
     
    Peter Berg saß zusammengekauert auf dem Boden, gegen die Heizung gelehnt. Das Fensterbrett ragte direkt über seinem Kopf in den Raum. Das brennende, schmerzhafte Gefühl im Bauch war teilweise abgeklungen, und er vermied jede Bewegung, damit es nicht von neuem wieder so verdammt wehtun würde.
    Ob sie wohl zurückkämen? Der Gedanke kreiste in seinem Kopf. Er hatte eine Stimme gehört, sie hatte wie Lundin geklungen, und er hatte gehofft, dass sie ihn befreien würden, aber die Minuten vergingen, und nichts geschah. Sie wussten natürlich nicht, dass er hier gefangen war, und wie sollten sie es auch erfahren?
    Lena Söderlund stützte sich auf das Spülbecken, sie richtete immer noch die Pistole auf ihn, dieses plumpe Ding einer ihm unbekannten Marke, soweit er erkennen konnte, aber andererseits war er auch kein Waffenexperte. Es war weder eine Walther noch eine Sig-Sauer, die alte und neue Dienstpistole der Polizei, so viel konnte er zumindest sehen. Der Lauf schien länger und feiner zu sein, aber das war auch scheißegal, solange sie ihm damit vor der Nase herumwedelte. Sie hatte sich inzwischen getraut, ein paar Schritte zurückzugehen, um ihn in aller Ruhe vom Spülbecken aus unter Kontrolle zu halten.
    Sie will mich nicht umbringen, dachte er. Sie weiß nicht, was sie machen soll, und ich weiß es auch nicht, und es war deutlich, dass sie nach dem Klingeln an der Tür unruhiger geworden war, aber sie hatte es nicht kommentiert. Hatte nur ihre Wachsamkeit noch weiter erhöht.
    Die Zeit verging, oder besser gesagt, sie kroch dahin, während sie beide auf diese sonderbare Art und Weise jeweils Gefangener des anderen waren.
    »Wie lange haben Sie schon überlegt, Laura Ehrenswärd zu töten?«, fragte er vorsichtig.
    »Seit ich erfahren habe, dass sie meinen Mann umgebracht hat.«
    Er schaute sie verständnislos an. »Hat sie das?«
    »Ja.«
    Das passt doch irgendwie alles nicht zusammen, dachte er – oder vielleicht doch?
    »Mein Mann hat sich das Leben genommen, weil sie ihm sein Leben genommen haben. Sie haben ihn zerstört, so dass nichts mehr von ihm übrig geblieben ist. Sie haben ihn isoliert, nicht mehr mit ihm gesprochen, dafür aber hinter seinem Rücken schlecht über ihn geredet. Er wurde zu einem lebenden Toten«, erklärte sie, und die Trauer in ihrer Stimme erschütterte ihn. »Weißt du, was sie gesagt hat, als ich bei ihr geklingelt habe?«
    Ihm war klar, dass sie Laura meinte, auch wenn es alles etwas unklar erschien, und er wollte sie auf keinen Fall durch Nachfragen reizen.
    »Nein, ich kann es nicht einmal erraten«, antwortete er deshalb.
    »›Kommen Sie herein‹, hat sie gesagt. ›Kommen Sie herein‹«, machte Lena Söderlund die Ärztin nach und klang dabei wie eine krächzende Krähe. »Sie hat mich hereingelassen, obwohl ich gesehen habe, dass sie Angst vor mir hatte, und das war ja auch nur recht und billig. Ohne ihren weißen Kittel war sie ein Nichts. ›Was haben Sie auf dem Herzen‹, hat Laura dann gefragt«, fuhr Lena Söderlund fort, und er bemerkte, dass sie die Pistole dabei sinken ließ, die Mündung war jetzt auf den Boden und nicht mehr auf seinen Brustkorb gerichtet. »Ich habe nie so eine verängstigte Person gesehen«, lachte die Frau vor ihm. »Als ich die hier herausgezogen habe«, sagte sie und wedelte mit der Waffe, »als ich dieses kleine, praktische Ding aus der Tasche gezogen habe, da sah sie aus, als würde sie sich in die Hose machen. Nicht einmal du siehst jetzt genauso ängstlich aus.«
    »Dann ist es wohl erlaubt, sich ein wenig zu strecken«, sagte er und versuchte dabei ein Lächeln.
    »›Verschone mich‹, hat sie geschrien. ›Ich habe nichts getan, wir können doch über alles reden‹, hat sie mit einem Zittern in der Stimme geschrien. Wie ein verschrecktes kleines Mädchen. Oh Scheiße, was für eine feige Person. Ihre eigene Haut
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