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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod
Autoren: Karin Wahlberg
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Abend«, verabschiedete er sich mit der gleichen Begeisterung.
    Louise Jasinski und Janne Lundin lächelten sich verschworen an. Liebeserklärungen größerer oder kleinerer Art auf der Polizeistation gab es nicht jeden Tag, und schon gar nicht aus Claessons Mund. Seine neue Familie tat ihm wirklich gut.
    »Sara Grip«, sagte er. »Jetzt taucht sie das zweite Mal auf. Sie hat Kontakt zu einem Polizisten aufgenommen. Das muss Peter gewesen sein.«
    Erika kam mit den Adressenangaben und der gleichen Telefonnummer herein, die Claesson gerade erhalten hatte, was sie etwas ärgerte.
    »Wo hast du das denn her?«, fragte sie.
    »Von oben«, antwortete er und verdrehte die Augen.
    »Wir fahren zu ihr. Einer bleibt hier, am besten du, Erika«, sagte er. »Du nimmst Sara Grip in Empfang, falls sie hier auftaucht.«
    Sie suchten ihre Sachen zusammen und waren innerhalb von drei Minuten aus der Tür. Claesson, Lundin und Louise Jasinski setzten sich in den Volvo und fuhren zu Sara Grips Wohnung.
     
    »Es genügt wohl, wenn Louise und du hochgehen«, meinte Lundin zu Claesson.
    »Ja«, stimmte Claesson zu, »sonst kann es zu massiv wirken.«
    Ein erwartungsvolles Schweigen breitete sich in dem Wagen aus, die Hoffnung auf eine bevorstehende Aufklärung hatte alle drei ergriffen.
    Es war kühler geworden, aber immer noch ungewöhnlich warm, und das anhaltende Sommergefühl, wehmütig und gleichzeitig lieblich, ließ das Verrinnen der Zeit noch bewusster werden.
    »Das geht alles viel zu schnell«, sagte Louise und schaute durch das Wagenfenster von ihrem Platz auf dem Rücksitz aus. »Bald ist schon wieder Advent und dann Weihnachten, und viel haben wir von diesen stillen Sommertagen nicht gehabt.«
    »Redet da die Pessimistin?«, lächelte Lundin und schaute sich nach hinten um.
    Claesson fuhr, er bog gerade in die Straße mit der Reihe von Kettenhäusern, in der alles angefangen hatte. Aber jetzt lag die Straße in ihrem Kleinstadtfrieden ruhig da. Laura Ehrenswärds Haus war immer noch versiegelt, aber es gab keine Absperrbänder mehr um das Haus herum. Nicht eine Menschenseele war zu sehen. Die Journalisten waren es schon vor langer Zeit leid geworden, auf den Blumenbeeten herumzutrampeln, um den Wohnort der Ermordeten zu dokumentieren. Man hatte alles durchgekaut, so lange es ging, jetzt gab es nur noch kleine Notizen, die immer seltener in den Zeitungen auftauchten. Alle warteten auf den großen Durchbruch.
    »Die machen sich natürlich Sorgen wegen der Hauspreise«, bemerkte Lundin, als sie an einem Mann mit Hund vorbeifuhren.
    »Eine ermordete Nachbarin lässt die Preise wahrscheinlich nicht gerade in die Höhe schießen«, sagte Louise.
    »Man kann nie wissen«, widersprach Claesson. »Heutzutage geht es darum, auf irgendeine Art und Weise hervorzustechen, gesehen und gehört zu werden, und ein Haus, das man nach einem Mord kauft, kann eventuell sogar einen höheren Marktwert haben.«
    Die Straße machte nach dem letzten Reihenhaus eine sanfte Rechtskurve, anschließend fuhren sie an einer kleineren Grünfläche mit spärlichem Baumbewuchs vorbei, dann kam der Sportplatz einer Schule, und dem Schulgelände gegenüber lagen die Mietshäuser, in denen auch Sara Grip wohnte. Claesson ging vom Gas, sie fanden ziemlich schnell das gesuchte Haus und fuhren davor auf den Parkplatz. Direkt im Anschluss an den ersten Block gab es einen Supermarkt.
    Lundin stieg aus dem Wagen, um die Beine zu strecken, während Claesson und Louise hineingingen.
    Er schaute über das Sportgelände der Schule und sah eine Gruppe Kinder in Turnkleidung um einen Lehrer herum versammelt, der mit den Armen in verschiedene Richtungen zeigte, die Gruppe löste sich auf, und die Kinder liefen wild durcheinander über den Rasen, bis auf ein kleines dickes Wesen und ein mageres Mädchen mit einem Kleid bis über die Knie und etwas Schwarzem auf dem Kopf. Er beneidete sie nicht. Etwas wie Zwang und Druck lag über den Sportstunden. Zwar hatten ihn diese sportlichen Übungen während seiner Schulzeit nicht sehr belastet, es war nicht immer witzig gewesen, auch wenn er so tat. Es gibt so viel im Leben, was man machen muss, was nicht besonders witzig ist, dachte er und sah eine junge Frau, dünn, um nicht zu sagen mager, in roten Shorts und einem schwarzen Leinenhemd, das lange dunkle Haar hing ihr auf die Schultern herab. Sie kam aus dem Lebensmittelladen und schob einen dunkelblauen Kinderwagen vor sich her, an dem die Einkaufstüten hingen. Das Gesicht sah
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