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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03
Autoren: Die Paris-Option
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macht.«
»Richtig.« Die Hälfte aller rückständigen Nationen hegten nicht gerade liebevolle Gefühle für die Vereinigten Staaten. Und ebenso wenig die diversen Terroristen, die sich in zunehmendem Maße Amerika und Amerikaner als Ziele aussuchten. »Wann reise ich ab?«
»Jetzt gleich«, erklärte Klein. »Ich werde natürlich auch andere Experten von Covert-one einsetzen. Die werden anderen Hinweisen nachgehen, aber Sie sind die Nummer Eins. Die CIA und das FBI haben ebenfalls Leute eingesetzt. Und was Zellerbach angeht, so sollten Sie nicht vergessen, dass ich ebenso besorgt bin wie Sie. Wir alle hoffen, dass er bald wieder zu Bewusstsein kommt. Aber möglicherweise haben wir verdammt wenig Zeit, und viele, viele andere Leben stehen auf dem Spiel.«
    2
Paris
    Als Farouk al Hamids Schicht kurz vor 18 Uhr zu Ende war, schlüpfte er aus seiner Uniform und verließ das Hopital Européen Georges Pompidou durch den Personalausgang. Dass ihm jemand auf dem belebten Boulevard Victor Hugo zum Café Massoud in einer kleinen Seitenstraße folgte, bemerkte er nicht und hatte auch keinen Anlass, auf Verfolger zu achten.
    Er war müde und deprimiert, was nach einem ganzen Tag lang harter Arbeit – Böden schrubben, riesige Körbe mit schmutziger Wäsche tragen und der ganzen Fülle der niedrigen Arbeiten, die man eben von einem Krankenhaushelfer erwartete – kein Wunder war, und nahm an einem Tisch ganz vorn im Lokal, direkt am Bürgersteig, Platz. Die Glastüren waren zurückgeklappt worden, und deshalb mischte sich die würzige Frühlingsluft mit den aromatischen Essensdüften aus der Küche.
    Er sah sich um, nahm aber bald seine algerischen Landsleute und die Marokkaner und Berber, die die Stammkundschaft des Lokals darstellten, nicht mehr zur Kenntnis. Kurz darauf hatte er sein zweites Glas starken Kaffee vor sich stehen und warf, immer wieder daran nippend, denen seiner Landsleute, die sich dem Weingenuss hingaben, finstere Blicke zu. Der Prophet hatte jeglichen Alkohol verboten, ein Gesetz des Islam, das nur zu viele seiner nordafrikanischen Landsleute ignorierten, sobald sie einmal ihre Heimat ein Stück hinter sich gelassen und damit das Gefühl hatten, auch Allah hinter sich zurückgelassen zu haben.
    Während Farouks Missmut stieg, nahm ein Fremder an seinem Tisch Platz.
    Den hellblauen Augen nach zu schließen, war der Mann nicht arab, sprach aber Arabisch. »Salaam aleikum, Farouk. Sie sind ein hart arbeitender Mann. Ich habe Sie beobachtet und glaube, dass Ihnen Besseres zuteil werden sollte. Und deshalb habe ich Ihnen einen Vorschlag zu machen. Sind Sie interessiert?«
    »Wahs-tah-hahh?«, brummte Farouk argwöhnisch. »Nichts ist umsonst.«
Der Fremde nickte verständnisvoll. »Das stimmt. Aber trotzdem, was würden Sie und Ihre Familie von einem kleinen Urlaub halten?«
»Ehs-mah-lee. Urlaub?«, fragte Farouk missmutig. »Was Sie da vorschlagen, ist doch unmöglich.«
Das Arabisch, das der Mann sprach, deutete auf eine höhere Gesellschaftsschicht hin als die, der Farouk sich zugehörig fühlte, und der Mann hatte einen seltsamen Akzent, Iraker vielleicht, oder Saudi. Aber er war weder Iraker noch Saudi noch Algerier. Der Mann war ein weißer Europäer, älter als Farouk, drahtig und braun gebrannt. Als der Fremde dem Kellner winkte, Kaffee zu bringen, bemerkte Farouk al Hamid, dass er gut gekleidet war, aber wiederum nicht in einer Art, die auf eine bestimmte Nation schließen ließ, und in solchen Dingen kannte Farouk sich aus. Das war ein Spiel, mit dem er sich oft die Zeit vertrieb, um seine Gedanken von seinen müden Muskeln und den langen Stunden voll sinnloser Arbeit abzulenken – und davon, dass er in dieser neuen Welt nicht die leiseste Chance hatte, voranzukommen.
»Für Sie, ja«, nickte der Fremde. »Für mich nicht. Ich bin ein Mann, der das Unmögliche möglich machen kann.«
»La. Nein, ich werde nicht töten.«
»Das habe ich nicht von Ihnen verlangt. Und man wird auch nicht von Ihnen verlangen, dass Sie stehlen oder Sabotage verüben.«
Jetzt war Farouks Interesse geweckt. »Wie soll ich dann für diesen großartigen Urlaub bezahlen?«
»Lediglich, indem Sie eine handschriftliche Notiz an das Krankenhaus schreiben, eine kurze Mitteilung, dass Sie plötzlich erkrankt seien und Ihren Cousin Mansour auf ein paar Tage als Ihren Vertreter schicken werden. Wenn Sie das tun, bekommen Sie von mir Geld dafür.«
»Ich habe keinen Cousin.«
»Alle Algerier haben Cousins. Wussten Sie das
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