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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03
Autoren: Die Paris-Option
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Abwehrorganisation betrat das Labor, leise wie ein Gespenst, das Handy immer noch in der Hand. »Ich hätte mir denken müssen, dass Sie davon hören und mich anrufen.« Er schaltete sein Gerät ab.
»Wegen Mart? Ja, ich habe die Sache vom Pasteur-Institut gerade gelesen. Was wissen Sie, und was machen Sie hier?«
Ohne die Frage zu beantworten, schritt Klein an den blitzenden Reagenzgläsern und sonstigen Gerätschaften vorbei, die die diversen Labortische bedeckten, an denen bald andere CDC-USAMRIID-Forscher und -Assistenten tätig sein würden. Er blieb neben Smith stehen, setzte sich auf die Granitplatte, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte ihn finster an. Klein war etwa einen Meter achtzig groß und trug wie stets einen seiner zerknitterten Anzüge, diesmal in braunem Tweed. Seine Haut war blass; sie bekam nur selten ein wenig Sonnenschein ab. Kleins Aktionsfeld war nicht die freie Natur. Mit seiner beginnenden Stirnglatze, der Nickelbrille und seiner hohen Intelligenzlerstirn hätte er ebenso gut ein Verleger wie ein Geldfälscher sein können.
Er sah Smith an und sagte mit einem Anflug von Mitgefühl in der Stimme: »Ihr Freund lebt, aber er liegt im Koma. Ich will Ihnen nichts vormachen, Colonel. Die Ärzte machen sich Sorgen.«
Smith litt immer noch unter Sophias Tod, und Martys Verletzung rief ihm das alles aufs Neue ins Gedächtnis. Aber Sophia war nicht mehr am Leben, und jetzt ging es nur noch um Marty.
»Was in aller Welt hatte er im Pasteur zu suchen?«
Klein zog seine Pfeife heraus und holte den Tabaksbeutel aus der Tasche. »Ja, das haben wir uns auch gefragt.«
Smith setzte schon zum Reden an, zögerte dann aber. Für die Öffentlichkeit und den größten Teil der Regierung, mit Ausnahme des Weißen Hauses operierte Covert-one völlig unsichtbar, außerhalb der offiziellen militärischen Geheimdienstbürokratie und fern jeder Überwachung durch den Kongress. Der schemenhafte Chef dieser Institution wurde nie sichtbar; es sei denn, irgendetwas Welterschütterndes geschah oder bahnte sich an. Covert-one verfügte über keinerlei formelle Organisation oder Bürokratie, keine richtige Zentrale und keine offiziellen Agenten, lediglich ein lockeres Netz professioneller Experten in vielen Feldern stand zur Verfügung; alle mit Geheimdiensterfahrung, die meisten auch mit militärischem Hintergrund, und alle im Wesentlichen ungebunden – ohne Familie und irgendwelche Bindungen oder Verpflichtungen, seien sie nun kurzzeitiger oder dauernder Art.
Wenn man seiner Dienste bedurfte, war Smith einer jener Eliteagenten.
»Sie sind nicht wegen Marty gekommen«, entschied Smith. »Es geht um das Pasteur-Institut. Irgendetwas ist dort faul. Was?«
»Gehen wir hinaus.« Klein schob seine Brille auf die Stirn und stopfte Tabak in seine Pfeife.
»Hier drinnen dürfen Sie die nicht anzünden«, wies Smith ihn zurecht. »DNS kann durch Partikel in der Luft kontaminiert werden.«
Klein seufzte. »Ein Grund mehr, zu verschwinden.«
Fred Klein – und Covert-one – vertraute niemandem und nichts, nahm nichts als gegeben an. Selbst ein offiziell überhaupt nicht existierendes Labor konnte abgehört werden, und Smith wusste sehr wohl, dass das der eigentliche Grund war, weshalb Klein ins Freie wollte. Er folgte dem Abwehrchef nach draußen in den Flur und sperrte seine Tür ab. Dann gingen sie nebeneinander die Treppe hinunter, vorbei an dunklen Laborräumen und Büros; unter wenigen Türen schimmerte noch Licht durch. Sah man einmal vom leisen Atem des riesigen Lüftungssystems ab, lag das Gebäude in völliger Stille da.
Draußen beleuchtete das Licht der Morgendämmerung die riesigen Fichten und hüllte sie im Osten in schimmernde Helle, während sie im Westen noch im schattigen Schwarz verharrten. Hoch über dem Campus türmten sich im Westen auch die Rocky Mountains auf; ihre schroffen Spitzen reflektierten das erste Sonnenlicht. Die Täler zwischen den Bergen waren noch in purpurne Dunkelheit gehüllt. Rings um die beiden Männer erfüllte der aromatische Duft der Pinien die Luft.
Klein ging ein paar Schritte von dem Gebäude weg und blieb dann stehen, um seine Pfeife anzuzünden. Er paffte und drückte den Tabak zurecht, bis der Rauch sein halbes Gesicht verdeckte. Mit einer Handbewegung wedelte er ihn weg.
»Gehen wir ein Stück.« Während sie zur Straße hinübergingen, sagte Klein: »Erzählen Sie mir etwas von Ihrer Arbeit hier. Wie läuft denn alles? Sind Sie bald so weit, dass Sie einen
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