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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03
Autoren: Die Paris-Option
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umdrehen, und er las die kurze Notiz ein zweites Mal …
    Explosion im Pasteur-Institut zerstört Labor
    Paris – Eine gewaltige Explosion hat in der vergangenen Nacht um 22 Uhr 52 in dem berühmten Pasteur-Institut mindestens zwölf Todesopfer gefordert und ein dreistöckiges Gebäude mit Büros und Laborräumen zum Einsturz gebracht. Vier Überlebende konnten in kritischem Zustand geborgen werden. Die Suche nach weiteren Opfern wird in den Trümmern fortgesetzt.
    Ermittler der Brandschutzbehörden erklären, dass Hinweise auf Sprengstoff gefunden wurden. Bis jetzt haben sich weder Einzelpersonen noch Gruppen zu der Tat bekannt. Die Untersuchungen werden fortgeführt, und es wird gegen in letzter Zeit entlassene Angestellte ermittelt. Unter den Überlebenden, die bis jetzt identifiziert werden konnten, befindet sich Martin Zellerbach, Ph. D., ein Computerwissenschaftler aus den Vereinigten Staaten, der Kopfverletzungen erlitten hat …
    Smith hatte das Gefühl, sein Herz würde stocken. Martin Zellerbach, Ph. D., ein Computerwissenschaftler aus den Vereinigten Staaten, der Kopfverletzungen erlitten hat. Marty? Während seine Hand das Papier zerknüllte, tauchte vor seinem inneren Auge das Gesicht seines alten Freundes auf. Das schiefe Lächeln, die durchdringend blickenden grünen Augen, die vergnügt blitzen und im nächsten Augenblick in weite Ferne blicken konnten, als würden sie einen Punkt draußen im Weltraum fixieren. Ein kleiner rundlicher Mann mit unsicherem Gang, so als ob er nie gelernt hätte, seine Beine richtig zu bewegen – Marty litt unter dem Asperger-Syndrom, einer Störung im motorischen Nervensystem, die man dem weniger gefährlichen Bereich des Autismus zuordnete und zu deren Symptomen Zwangsvorstellungen, hohe Intelligenz und ein hochgradiger Mangel an kommunikativen und sozialen Fähigkeiten sowie ein phänomenales Talent in einem speziellen Bereich gehörten – bei ihm Mathematik und Elektronik. Marty war tatsächlich das, was man als Computergenie zu bezeichnen pflegte.
    Smith spürte, wie ihm ein würgender Kloß in die Kehle stieg. Kopfverletzungen. Wie schwer mochten Martys Verletzungen sein? Der Artikel erwähnte davon nichts. Smith zog sein Handy heraus, in das ein spezieller Zerhacker integriert war, und wählte eine Nummer in Washington.
    Er und Marty waren zusammen in Iowa aufgewachsen, wo er Marty vor den Hänseleien seiner Mitschüler und sogar vor einigen Lehrern beschützt hatte, die einfach nicht begreifen wollten, dass jemandem von so hoher Intelligenz nicht bewusst wurde, wie unerträglich sein Verhalten für seine Umgebung manchmal war. Martys Krankheit wurde erst viel später diagnostiziert, und erst zu diesem Zeitpunkt konnte er mit Medikamenten versorgt werden, die es ihm ermöglichten, mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Wirklichkeit stehend zu funktionieren. Dennoch war es Marty zutiefst zuwider, Medikamente einzunehmen, und er hatte sein Leben so gestaltet, dass er so oft wie nur möglich darauf verzichten konnte. Manchmal verließ er seinen behaglichen Bungalow in Washington D. C. jahrelang nicht. Nur dort fühlte er sich mit seinen Computern neuester Bauart und der Software, die er ständig verbesserte, sicher, und nur dort bot sich seinem genialen Verstand und seiner Kreativität die Möglichkeit zum unbehinderten Höhenflug. Geschäftsleute, Akademiker und Wissenschaftler aus der ganzen Welt suchten dort seinen Rat, allerdings nie persönlich, sondern stets nur auf elektronischem Wege.
    Was also hatte der scheue Computerzauberer in Paris verloren?
    Das letzte Mal, dass Marty sich bereit gefunden hatte, seine sichere Zuflucht zu verlassen, lag jetzt achtzehn Monate zurück, und es hatte mehr als nur sanfter Überredung bedurft, um ihn dazu zu bewegen – nur die wilden Schießereien und die drohende Katastrophe des Hades-Virus, die dem Tod von Smith’ Verlobter Sophia Russell zugrunde lag, hatten es schließlich vermocht, ihn aktiv werden zu lassen.
    Das Handy an Smith’ Ohr übertrug das Klingeln im fernen Washington D. C. – wenigstens dachte Smith das –, und im gleichen Augenblick hörte er etwas vor seiner Labortür, das ebenfalls wie das Klingeln eines Handys klang. Ihn überkam das unheimliche Gefühl …
    »Hallo?« Es war die Stimme von Nathaniel Frederick ( »Fred« ) Klein, den er hatte anrufen wollen.
Smith fuhr herum und starrte auf seine Tür. »Kommen Sie rein, Fred.«
Der Leiter der äußerst geheimen Covert-one-Geheimdienst- und
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