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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03
Autoren: Die Paris-Option
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gespeichert.«
»Das ist mir völlig klar. Er hatte Sorge, jemand könnte sich zu früh Zugang verschaffen, vielleicht sogar, dass irgendwelche Hacker ihn bespitzeln könnten. Deshalb hat er seine sämtlichen Aufzeichnungen handschriftlich auf einem Notizblock festgehalten, den er immer in seinen Laborsafe eingeschlossen hat. Das ganze Projekt war auf diesem Notizblock in seinem Safe festgehalten!«
Bonnard stöhnte. »Das bedeutet, dass wir seine Arbeit nicht nachvollziehen können.«
»Vielleicht doch«, meinte Jean-Luc vorsichtig.
»Was?« Der Offizier runzelte die Stirn. »Was sagen Sie da, Jean-Luc?«
»Dass sich seine Arbeit vielleicht doch rekapitulieren lässt. Wir können ohne ihn einen DNS-Computer bauen.« Jean-Luc zögerte, kämpfte gegen die Angst an, die ihm tief in den Knochen saß. »Ich glaube, das ist der Grund, weshalb diese Männer mit ihren Pistolen nach Arcachon gekommen sind und nach mir gesucht haben.«
Bonnard starrte ihn an. »Sie haben eine Kopie seiner Aufzeichnungen?«
»Nein, bloß meine eigenen Notizen. Die sind natürlich nicht so ausführlich wie die seinen. Ich habe ja nicht alles verstanden, was er getan hat, außerdem hatte er mir und diesem seltsamen Amerikaner, der ihm geholfen hat, ausdrücklich verboten, Aufzeichnungen zu machen. Aber ich habe trotzdem insgeheim aus dem Gedächtnis alles bis zum Ende der letzten Woche niedergeschrieben. Das ist der Zeitpunkt, wo ich in Urlaub gegangen bin. Ich bin sicher, dass meine Aufzeichnungen nicht so vollständig und auch nicht so detailliert wie die seinen sind, aber ich denke, für einen Fachmann auf diesem Gebiet würde es ausreichen, um damit zurechtzukommen und die Lücken zu schließen.«
»Ihre Notizen?« Bonnard wirkte plötzlich erregt. »Sie haben sie mit in den Urlaub genommen? Sie haben sie hier bei sich?«
»Oui, Monsieur.« Jean-Luc tippte auf die Aktentasche, die vor ihm auf dem Boden stand. »Ich habe sie nie aus den Augen gelassen.«
»Dann sollten wir sehen, dass wir schleunigst wegkommen. Möglicherweise hat man Ihre Spur aufgenommen und Sie verfolgt, und die Leute tauchen jeden Augenblick hier auf.« Er ging ans Fenster und blickte auf die nächtliche Straße hinunter. »Kommen Sie her, Jean-Luc. Ist da irgendjemand, der so aussieht wie diese Männer? Jemand, der Ihnen verdächtig vorkommt? Wir müssen ganz sicher sein, um zu wissen, ob wir den vorderen oder den hinteren Ausgang nehmen.«
Jean-Luc trat neben Hauptmann Bonnard an das offene Fenster und betrachtete die Straßenszene im Schein der Straßenlaternen. Drei Männer betraten gerade eine Bar am Flussufer, und zwei kamen heraus. Ein halbes Dutzend andere rollten Fässer aus einem Lagerhaus die Straße hinunter und verluden sie auf der offenen Ladebrücke eines Lastwagens. Ein Landstreicher saß am Straßenrand auf dem Gehsteig, der Kopf war ihm nach vorne gesunken, als ob er eingeschlafen wäre.
Jean-Luc musterte jede einzelne Person. »Nein, diese Männer kenne ich nicht.«
Hauptmann Bonnard brummte zufrieden. »Bon. Wir müssen uns beeilen, ehe die Burschen Sie finden. Schnappen Sie sich Ihre Aktentasche. Mein Jeep steht gleich um die Ecke. Gehen wir.«
»Merci!« Jean-Luc nahm hastig seine Aktentasche auf, klemmte sie sich unter den Arm und rannte auf die Tür zu. Aber kaum hatte sich der junge Mann von ihm abgewandt, griff sich Bonnard mit einer Hand ein Kissen von der schmalen Schlafstelle und zog mit der anderen eine 7.65mm LeFrancaise-Militaire-Pistole mit Schalldämpfer aus dem Holster. Es war eine alte Waffe, die schon seit Ende der Fünfzigerjahre nicht mehr hergestellt wurde. Die unten am Lauf eingravierte Seriennummer war sorgfältig abgefeilt worden. Die Waffe verfügte über keine Sicherung, man musste also sehr sorgfältig damit umgehen. Bonnard liebte diesen Nervenkitzel; eine solche Waffe war für ihn eine Herausforderung.
Er folgte Massenet und rief leise: »Jean-Luc!«
Der drehte sich um, und sein offenes Jungengesicht wirkte erleichtert. Dann sah er die Waffe und das Kissen. Überrascht und noch ein wenig verständnislos hob er abwehrend die Hand. »Capitaine?«
»Tut mir Leid, Junge. Aber ich brauche diese Aufzeichnungen.« Bevor der junge Mann ein weiteres Wort herausbrachte, ja auch nur eine Bewegung machen konnte, drückte Hauptmann Darius Bonnard ihm das Kissen hinten gegen den Kopf, presste ihm die Mündung der Waffe mit dem Schalldämpfer gegen die Schläfe und drückte ab. Ein leises ploppendes Geräusch war zu hören, Blut,
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