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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03
Autoren: Die Paris-Option
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schuldbewussten Ausdruck in seinem gut geschnittenen Gesicht. »Und das ist dir gelungen, Jon. Du hast ihn mit der Handgranate in die Luft gejagt.«
»Es ist uns gelungen«, korrigierte sie Jon, »trotz allem, was die versucht haben.«
Peter nickte, und seine gelockerten Züge ließen erkennen, dass seine Wut schon wieder verflogen war. Jetzt lächelte er sogar. »Sind wir jetzt so weit, dass wir nach Hause gehen können?«
Sie betrachteten noch eine Minute lang die Feuersbrunst, die sich in der alten Burg ausbreitete. Dann steuerte Peter den Hubschrauber in einen weiten Bogen und nahm Kurs nach Südosten, auf Paris zu. Jon und Randi zogen ihre Handys heraus, um ihren Vorgesetzten zu berichten. Thérèse lehnte sich in ihren Sitz zurück und seufzte müde.
»Seht ihr diese winzigen, hellen Punkte am Himmel?«, fragte Marty, ohne dabei jemand Bestimmten zu meinen, und spähte nach Osten. »Die sehen aus wie Glühwürmchen. Kann mir jemand sagen, was das ist?«
Sie starrten in die Richtung, in die er blickte, und sahen, wie die Lichtpunkte größer wurden.
»NATO-Hubschrauber«, meinte Jon schließlich. »Ich zähle zwanzig.«
»Die haben Kurs auf die Burg«, entschied Randi.
»Dann ist deine Nachricht offenbar durchgekommen, Jon.« Marty schilderte den anderen, wie Jon ihm einen Code gegeben hatte, um seine Vorgesetzten auf die Burg aufmerksam zu machen. »Ich habe die Nachricht abgeschickt, unmittelbar bevor Jon den Prototyp zerstört hat.«
Plötzlich schien die Nacht um sie herum von Flugzeugen zu wimmeln – große Transporthubschrauber, neben denen ihr kleiner Bell Scout winzig wirkte. Sie flogen in perfekter Formation in nördlicher Richtung und schimmerten im Mondlicht wie Geschöpfe von einer anderen Welt. Ihre Rotorblätter sahen aus wie silberne, schnell kreisende Schwerter.
Ein atemberaubender Anblick. Die großen Hubschrauber landeten, immer noch in Formation, auf den Feldern der Normandie. NATO-Soldaten sprangen heraus, schwärmten aus und rannten dann im Laufschritt auf die brennende Burg zu, wo die Flammen sich inzwischen ausgebreitet hatten und bereits die halbe Burg umfassten. Die Präzision und die Entschlossenheit, die dieses Manöver erkennen ließ, waren beruhigend.
»Schön, die NATO in Aktion zu sehen«, sagte Jon. Ein perfektes Understatement.
Marty nickte und seufzte dann. »Peter, wir haben genug gesehen. Bring uns zurück nach Paris. Ich möchte nach Hause.«
»Recht hast du«, sagte Peter, und sie setzten ihre Reise fort.
    EPILOG
    Ein Monat später Fort Collins, Colorado
    Es war einer jener sonnigen Junitage, für die Colorado so berühmt ist: blauer Himmel, der aromatische Duft der Pinien, eine leichte Brise und die Luft weich wie Balsam. Jon betrat den schlichten Bau mit den geheimen CDC-USAMRIIDLabors, wo er und andere Wissenschaftler am Bau des »ersten« DNS-Computers der Welt arbeiteten. Er nickte und begrüßte die Laborassistenten, Sekretärinnen und Angestellten mit Namen, und sie grüßten zurück. Für die meisten war das das erste Mal, dass sie ihn seit seiner Abreise wieder zu Gesicht bekamen, und viele sagten, es sei schön, dass er hatte zurückkehren können. Und wie es seiner Großmutter gehe?
    »Die hat uns allen ziemliche Angst eingejagt«, erklärte er immer wieder. »Die alte Dame wäre beinahe gestorben. Aber jetzt geht es ihr wieder besser.«
    Als er vor zwei Tagen auf dem Gelände der Colorado State University eingetroffen war, waren die Ereignisse in Frankreich, Spanien und Algerien noch frisch gewesen, wenn auch die Spannung allmählich zu verblassen begann. Ein Segen, dass das menschliche Gedächtnis dazu neigt, das Gute zu behalten und das Schlechte zu vergessen. Er hatte zehn Tage mit Fred Klein verbracht und war mit ihm alle Einzelheiten durchgegangen. Die Akten von Covert-One wuchsen, und jedes neue Stückchen Information, jeder Name und jede Erkenntnis über gefährliche Organisationen wurden hier gespeichert und für künftigen Bedarf festgehalten. Ganz oben auf der Liste stand der Terroristenführer mit dem Decknamen M. Mauritania, dem es irgendwie gelungen war, aus der Burg zu entkommen. Er war verschwunden, so flüchtig wie die flatternden, weißen Gewänder, die seine Gefolgsleute so schätzten.
    Nach Jons Erkenntnissen musste auch einigen Mitgliedern des Halbmondschilds die Flucht gelungen sein. Man hatte nicht so viele tote Terroristen gefunden, wie Jon, Randi und Peter in ihren diversen Berichten gemeldet hatten. Die Leiche von Abu Auda freilich hatte
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