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Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Titel: Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung
Autoren: Sienna Mercer
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dass ich es nie verraten werde«, versicherte Olivia ihr.
    »Ja«, stimmte Lucy ihr zu, »und glücklicherweise weiß niemand außerhalb dieses Tisches, dass du Bescheid weißt, außer meinem Vater und der würde es nie weitererzählen.«
    In Olivias Kopf stieg eine Frage auf. »Aber werden nicht alle deine Freunde jetzt vermuten, dass ich es weiß, wo raus ist, dass wir Schwestern sind?«
    Lucy, die gerade einen Schluck rosa Limonade trank, hielt mitten in der Bewegung inne. »Wieso sind wir da nicht schon früher draufgekommen?«, fragte sie Sophia und Brendan.
    Die beiden zuckten zur Antwort nur besorgt mit den Schultern.

    Lucy beugte sich vor und schlug leicht mit dem Kopf auf die Tischplatte. »Wir sind tot«, stöhnte sie. »Schon heute Abend wird jeder Vampir in Franklin Grove wissen, dass wir Schwestern sind, und alle werden vermuten, dass ich das Oberste Gesetz übertreten habe.«
    »Wir können es doch leugnen«, flüsterte Olivia.
    »Unsere Gemeinschaft lässt solche Sachen nicht so einfach durchgehen«, nahm Brendan ihr die Hoffnung.
    Lucy nickte. »Wir haben keine Wahl. Wir müssen beweisen, dass du ein Recht darauf hast, es zu wissen.«
    »Und wie machen wir das?«, fragte Sophia.
    »Indem wir beweisen, dass einer unserer Eltern ein Vampir war, damit ist Olivia zumindest teilweise selbst einer.«
    Olivia bekam eine Gänsehaut. Es war eine komische Vorstellung, dass Vampirblut durch ihre Adern floss.
    Vielleicht sollte ich versuchen, öfter Steak zu essen, überlegte sie.
    Aber schon allein bei dem Gedanken drehte sich ihr der Magen um.
    »Das Problem ist«, führte Brendan weiter aus, »dass die meisten Leute glauben, für einen Menschen und einen Vampir sei es gar nicht möglich, normale Kinder zu bekommen.«
    »Tja, sie irren sich eben«, stellte Lucy trocken fest. Sie wandte sich an Olivia. »Wenn wir unsere leiblichen Eltern ausfindig machen«, erklärte sie, »und zweifelsfrei nachweisen können, dass einer von ihnen ein Vampir war, wird keiner etwas dagegen einwenden können, dass du das Geheimnis kennst.«

    »Ich bin dabei«, stimmte Olivia sofort zu. Sie würde sowieso ihre Pompons dafür hergeben, die Wahrheit über ihre Eltern herauszubekommen. »Aber wie sollen wir das machen? Über die Adoptionsagentur haben wir es ja schon versucht und das war eine Sackgasse.«
    »Wie ist es denn mit dem VVV?«, schlug Sophia vor.
    »Dem was?«, fragte Olivia.
    »Dem Vorld Vide Veb«, erläuterte Sophia und klang dabei wie die blutsaugende Braut in einem alten Vampirfilm.
    Olivias Mund klappte auf. »Sag bloß, die Vampire haben ihr eigenes Internet!«
    »Es war ein Vampir, der das Internet erfunden hat«, erklärte Brendan ihr grinsend.
    »Da könntet ihr ja mal nach Hinweisen auf Beziehungen zwischen Menschen und Vampiren suchen«, schlug Sophia vor.
    »Und wir sollten auf jeden Fall mal ›Owl Creek‹ nachschlagen, wo wir geboren sind«, fügte Lucy hinzu. »Olivia, kannst du nach der Schule mit zu mir kommen? Dann gehen wir online.«
    »Klar«, Olivia war dabei. »Vielleicht können wir sogar etwas darüber herausfinden, was passiert, wenn Vampire … Au!«
    Sie brach ab, weil jemand unter dem Tisch fest gegen ihr Schienbein trat.
    »Hallo, Camilla«, trällerte Sophia fröhlich und bedachte Olivia mit einem vielsagenden Blick, der den Tritt nochmal deutlich untermauerte.

    Olivia wandte sich um, als sich Camilla neben ihr auf der Bank niederließ und ihr dickes, zerfleddertes Taschenbuch neben Olivias Tablett legte.
    »Hi«, begrüßte Camilla alle. »Wie geht’s den Zwillingsstars von Franklin Grove?«
    »Super«, stieß Olivia hervor, während Lucy krächzte: »Mördergeil.«
    »Und selbst?«, fragte Olivia Camilla mit einem dämlichen Grinsen, während sie sich unter dem Tisch das schmerzende Schienbein rieb. Das war knapp!, dachte sie.

Als Mr Strain zehn Minuten nach Beginn der letzten Stunde den Ablauf eines Experiments erläuterte, sah Lucy auf das Blatt Papier, das Olivia und sie seit Unterrichtsbeginn immer hin- und hergeschoben hatten. Es hatte damit angefangen, dass Lucy eine mögliche Theorie zu ihren Eltern notiert hatte. Olivias letzte These stand in rosa Tinte ungefähr in der Mitte des Blatts:
    THEORIE NR. 14: Mom beißt Dad, bekommt Schuldgefühle, haut mit den Kindern ab, kommt nicht damit klar, alleinerziehend zu sein???
    Lucy klopfte sich nachdenklich mit ihrem Stift an die Lippen. Als sie aufsah, ertappte sie Vera dabei, wie sie ihr einen gemeinen Blick zuwarf. Lucy starrte
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