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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken
Autoren: K Higgins
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über meine Wangen.
    „Du hast auch lange genug gebraucht, um das herauszufinden“, sagt er leise lachend. Wieder küsst er mich, drückt mich an sich, und ich habe ihn so furchtbar vermisst. Ich liebe in so sehr, dass ich glaube, vor Glück platzen zu müssen.
    Mir fällt auf, dass meine Mutter ebenfalls weint - wobei sie natürlich wesentlich hübscher aussieht als ich.
    „Wie schön für dich, Lucy“, sagt sie und klopft Emma auf den Rücken. „Schön für dich, Liebling.“
    Marie schluchzt etwas lauter, und Gianni, der inzwischen am Herd steht und kocht, lächelt.
    Ich sehe Ethan wieder an. „Willst du mich heiraten?“, flüstere ich.
    Seine Augen werden wieder feucht. „Ja, das will ich.“ Dann beginnt er zu grinsen, und genau dieses Grinsen hat all die Jahre meine einsamen, traurigen Stunden aufgehellt und mich daran erinnert, dass es immer noch etwas zu lachen gibt. Dieses Lächeln hat mich glücklich gemacht, als ich dachte, dass ich nie mehr glücklich sein könnte.
    Es ist das Lächeln des Mannes, den ich liebe.

EPILOG
    Wie schon so oft in der Vergangenheit kämpfe ich mich im Gianni‘s mühsam durch die Küchentür, eine große Kiste in den Händen. Oops. Es heißt nicht mehr Gianni‘s. An den neuen Namen sollte ich mich langsam mal gewöhnen. Anstelle von Brot befinden sich in der Kiste allerdings fünf Dutzend Cannoli, und zwar nicht nur irgendwelche Cannoli, das kann ich Ihnen versichern. Die Teigrollen sind luftig leicht und unglaublich knusprig, gefüllt mit einer saftigen Vanillecreme mit nur einem Hauch von Zitrone und Mandeln. Klassisch, aber trotzdem absolut umwerfend. Cannoli standen zuerst nicht auf der Dessertkarte, doch da Gianni deswegen beinahe einen Herzinfarkt bekam, hat Ethan nachgegeben.
    Heute eröffnet das Restaurant wieder. Ethan hat wirklich so ziemlich alles umgemodelt, monatelang ist es hier wie im Taubenschlag zugegangen. Bauarbeiter, Dekorateure und Lieferanten gaben sich die Klinke in die Hand. Die Belegschaft soll um halb fünf kommen, und jetzt ist es erst drei. Ethan wird auch gleich zurück sein - er hat mich vor ein paar Minuten angerufen und gesagt, dass er sich jetzt auf den Rückweg macht. Er hat in Providence noch in letzter Minute ein paar Dinge eingekauft. Im Moment bin ich also allein hier.
    Ich stelle die Kiste ab und gehe in den Speiseraum. Die Bilder mit Gondolieri und dem Kolosseum darauf sind verschwunden, genauso wie der raue Putz an den Wänden. Stattdessen ist das ganze Restaurant pfirsichfarben gestrichen. Bunte abstrakte Gemälde hängen an den Wänden. Es gibt einen verglasten Kamin in der Mitte des Raumes, fröhliche rote Gerberas stehen auf jedem Tisch, und Kerzen warten darauf, angezündet zu werden. Die Atmosphäre ist wunderbar - elegant, einladend und freundlich.
    Aha! Im Eingangsbereich entdecke ich einen Stapel Speisekarten. Ethan hat monatelang daran gearbeitet, sich aber stets geweigert, mich einen Blick darauf werfen zu lassen. Also nehme ich eine von den ledergebundenen Karten und fahre mit dem Finger über den eingeprägten Namen. Die Namensänderung hat Gianni wirklich zu schaffen gemacht, aber nicht einmal er konnte gegen Ethans Wahl etwas einwenden.
    Ich klappe die Karte auf, lese die angebotenen Speisen und ihre kurzen Beschreibungen und erkenne einiges wieder, was Ethan in den Jahren für mich gekocht hat - Scaloppine, Auberginen-Rollatini, Hähnchen Luciano. Mein Hals schnürt sich zusammen, als ich unter „Pasta“ lese: Penne Giacomo, zarte, hausgemachte Pasta mit Jimmys berühmter Soße, eine perfekte Verschmelzung von Tomaten, Sahne und Wodka .
    Ich höre, wie die Küchentür aufgeht, und laufe nach hinten. Ethan trägt zwei braune Einkaufstüten unter den Armen. „Hallo, Chef“, rufe ich. „Bist du nervös?“
    Mein Mann sieht auf und beginnt strahlend zu lächeln. „Hey.“ Er stellt die Tüten ab. „Wie wäre es mit einem Kuss, Schönheit?“
    „Darum musst du mich nicht zweimal bitten.“ Ich bezweifle, dass der Nervenkitzel, Ethan zu küssen, jemals nachlassen wird.
    Wir haben am Valentinstag geheiratet - es war nur eine kleine Zeremonie in St. Bonaventure, wo ich ein weiteres Mal Lucy Mirabelli wurde. Nicky und Gianni waren Ethans Trauzeugen, Corinne und Parker meine. Die schwarzen Witwen und Marie heulten um die Wette, Stevie schaffte es irgendwie, sich nicht danebenzubenehmen, Emma gluckste die ganze Zeit vor sich hin. Neben der Familie waren noch ein paar andere eingeladen. Jorge. Captain Bob. Mr.
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