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Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady
Autoren: Donna Fletcher
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und ihn auf einer einsamen Insel aussetzte. Er starb dort.“
    „Wer hat dann davon erzählen können?“ fragte Catherine, die diese Geschichte einfach unglaubwürdig fand.
    „Einer, der mit ihm zusammen gefangen wurde. Er entkam in einem Hafen und schaffte es bis nach England.“
    Catherine presste die Hand auf den Mund und dachte an die vielen Male, da ihre Zunge mit ihr durchgegangen war und sie über lauter Nichtigkeiten geplaudert hatte.
    „Und die Frauen, Mylady“, sagte Dulcie, schüttelte den Kopf und bekreuzigte sich wieder.
    Catherine bekam eine Gänsehaut. „Die Frauen?“
    „Ja, die Frauen. Captain Lucifer ist dafür berüchtigt, dass er sie liebt, obwohl er sie nicht immer liebevoll behandelt.“
    Wie dann? Indifferent? Wild? Verachtungsvoll? „Und du hast auch darüber Geschichten gehört?“
    Dulcie nickte heftig, so dass die Löckchen auf ihrer Stirn tanzten.
    „Erzähl mir davon“, sagte Catherine, die so viel wie möglich vor ihrer Heirat lernen wollte.
    „Mylady, verzeihen Sie, wenn ich das sage, aber Sie haben in derlei Dingen keine Erfahrung.“
    „Gewiss nicht aus erster Hand, doch ich habe gehört von den wesentlichen Dingen, die zwischen einer Frau und einem Mann geschehen“, sagte sie und wünschte sehnlichst, mehr zu wissen. Sie hatte keine Ahnung, wie eine Frau sich verhalten sollte, und das beunruhigte sie sehr.
    „Lucifer mag nicht nur den Akt an sich. Wenn man dem Glauben schenken darf, was so erzählt wird, dann hat er eine Dame, die sich nicht seinen besonderen Wünschen zu fügen vermochte, über Bord geworfen und ihr nachgerufen: ,Wenn du mir nicht gefallen willst, dann gefällst du wenigstens den verdammten Haien! 1 “
    Catherine wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte, ob Dulcie die Wahrheit sagte oder Lügengeschichten berichtete. „Ich kann nur vermuten, dass Captain Lucifers Taten übertrieben werden und dass er es sich überlegen würde, ob er seine Frau auf so barbarische Weise behandeln soll.“
    Dulcie kaute auf ihrer Unterlippe, nicht sicher, ob sie sprechen sollte, aber auch unfähig zu schweigen. „Ach, Mylady, verzeihen Sie mir, doch woher wollen Sie wissen, ob er Sie heiraten wird? Er ist ein Pirat. Was sollte eine Ehe mit Ihnen ihm nützen?“ „Wir haben beide einen Ehevertrag unterzeichnet. Und ich kann nur vermuten, dass er seine Stellung im Leben verbessern will. Durch eine Heirat mit mir gewinnt er vielleicht an Ansehen. Warum sollte er es sonst tun?“ fragte Catherine, die lieber nicht darüber nachdenken wollte, welche anderen Motive Captain Lucifer möglicherweise bewegen könnten.
    „Sie zu ruinieren, Mylady. Sie dürfen nicht gehen. Ich habe kein gutes Gefühl dabei.“
    „ Still jetzt. Warum sollte er mich ruinieren wollen? Was würde er damit erreichen?“
    „Das spielt keine Rolle, Mylady, verstehen Sie denn nicht?
    Er hat keine Seele. Es ist ihm egal.“ Dulcie sprach lauter, um ihren Bemerkungen Nachdruck zu verleihen.
    „Ich glaube nicht, dass Captain Lucifer keine Seele hat“, sagte Catherine in dem Versuch, die Zofe zu beruhigen, während sie ernsthafte Zweifel an ihrer eigenen Bemerkung hegte. „Und ich will nicht, dass du dich sorgst. Wenn alles geklärt ist, dann werde ich nach dir schicken. Aber ich kann es verstehen, wenn du es vorziehst, nicht zu kommen.“ Obwohl sie hoffte, dass Dulcie ihr nachreisen würde, denn plötzlich fühlte sie sich schrecklich allein.
    „Oh, Mylady, ich werde kommen und Sie beschützen, wie sehr ich mich auch fürchten mag.“
    Erleichtert umarmte Catherine das Mädchen. „Ich werde dich vermissen, Dulcie.“
    Dulcie wischte sich mit einem Schürzenzipfel die Tränen aus den Augen. „Ich werde Tag und Nacht für Sie beten, Mylady.“ „Gut, wenn ich weiß, dass deine Gebete mich schützen, dann muss ich mich nicht fürchten“, sagte sie, um sich und Dulcie zu trösten, so gut sie konnte.
    „Möge Gott auf Sie achten, Mylady. Sie sind so unschuldig.“ Dulcie verließ eilig den Raum, um ihre Tränen zu verstecken und dafür zu sorgen, dass die Gepäcktruhen abgeholt wurden. Catherine blieb auf dem Bett sitzen, versunken in ihre Ängste und Überlegungen.
    Hatte sie eine kluge Entscheidung getroffen? Oder hatte sie zugelassen, dass die Liebe zu ihrem Vater ihr den Verstand vernebelte?
    „Mylady, Ihr Vater ruft nach Ihnen“, sagte Dulcie, die den Kopf durch den Türspalt gesteckt hatte.
    „Ich komme sofort“, erwiderte sie und eilte an ihren Frisiertisch, um ihr Gesicht zu
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