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Lovers (German Edition)

Lovers (German Edition)

Titel: Lovers (German Edition)
Autoren: Eden Bradley
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alles, was sie dir erzählt?”
    “Nein. Nein! Also, die ersten Minuten vielleicht. Denn sie vertritt dieselbe Meinung wie ich, und das übt eine unwiderstehliche Macht auf mich aus. Es ist mir quasi ins Gehirn gebrannt. Dass ich dir nicht genug bieten kann. Niemandem.”
    “Weißt du, was ich glaube, Jack? Ich glaube, du benutzt deine Vergangenheit als Entschuldigung, um dir deine Gefühle nicht einzugestehen und als Mensch nicht zu wachsen. Und glaub mir, ich weiß das, weil ich bisher immer exakt dieselbe Scheiße abgezogen habe. Aber ich mach da nicht mehr mit. Und wenn du weiter an diesem Punkt stehen bleiben willst, hat Audrey vielleicht sogar recht. Dann solltest du mit ihr zusammen sein. Vielleicht verdient ihr euch ja. Ich verdiene jedenfalls was Besseres.”
    Ich warte, ob er mir widerspricht, aber er hält den Blick wieder gesenkt und seine Hand verharrt in seinem Nacken.
    “Scheiße, Jack. Das hab ich mir schon gedacht.”
    Ich stehe auf und gehe zurück zu meinem Cottage. Mein Herz ist ein heftig schmerzender Klumpen in meiner Brust. Ich schaue nicht zurück, weil es mir egal ist, ob er mir folgt.
    Mein Cottage fühlt sich so verdammt leer an, das spüre ich in dem Moment, als ich es betrete. Ich drehe um und gehe hinauf zum Haupthaus. Ich bin schon zu betäubt, um noch zu weinen. Mein einziger Wunsch ist, mich einfach nicht mehr so stumpf zu fühlen.
    In der Küche ist es still, als ich durch die Hintertür hineinschlüpfe. Über dem Herd brennt ein kleines Licht. Ich finde eine halb volle Flasche Cabernet auf der Arbeitsfläche, öffne sie und suche nach einem Glas.
    “Möchtest du Gesellschaft, Bettina?”
    Viviane.
    In diesem Moment beginne ich zu zittern. Etwas an ihrer sanften Stimme löst in mir einen Knoten. Ich umklammere das Glas und drehe mich stumm zu ihr um.
    “Ach, Süße.”
    Sie kommt zu mir und nimmt mich in die Arme. Sie ist weich und verströmt ein Gefühl von Sicherheit, das ich so sehr brauche. Ich will mich doch nur geliebt fühlen. Und hier bin ich es.
    “Viviane, er … Gott, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.”
    “Das musst du nicht, Liebes. Ich verstehe dich.”
    “Es tut so verdammt weh.”
    “Ja, das tut es.”
    Sie wiegt mich, während wir da stehen, und ich verstehe plötzlich, wie es für sie sein muss, mich zu halten, da er sie doch auch so verletzt hat.
    Ich löse mich von ihr und wische mir über die tränennassen Augen.
    “Tut mir leid, Viviane. Ich habe vergessen, dass du und Jack … Audrey hat mir erzählt …”
    “Ist schon in Ordnung. Das ist lange her. Er hat mir geholfen, über den Verlust von Malcolm hinwegzukommen. Ich schwör’s dir, inzwischen ist das für mich absolut okay. Komm her, wir setzen uns.”
    Sie nimmt meine Hand und die Weinflasche. Ich halte immer noch das Weinglas. Wir setzen uns vor die kalte Feuerstelle am anderen Ende der großen, gemütlichen Küche. Viviane schenkt mir den Wein ein und reicht mir das Glas.
    “Weißt du …” Viviane zögert. Sie wartet, bis ich einen Schluck Wein getrunken habe. “Ich habe nie erlebt, dass Jack eine Frau so angesehen hat wie dich. Nicht mal bei Audrey. Das mit dir ist etwas anderes, anders auch als das, was wir hatten. Ich habe immer gewusst, dass das mit ihm nicht von Dauer ist.”
    “Das tut mir leid, Viviane.”
    “Das muss es nicht. Wir hatten einen schönen Sommer. Aber Jack ist schon was Besonderes, nicht wahr? Ihm kann man nicht widerstehen. Du hast ja gesehen, wie Leo ihm wie ein Hundewelpe überall hin folgt. Es war schwer, ihn aufzugeben, aber ich bin darüber hinweggekommen. Also, fast. Es gibt irgendwie noch etwas, das wehtut und das immer dann zum Leben erwacht, wenn ich ihm jedes Jahr aufs Neue erstmals gegenüberstehe. Wie ein winziger Splitter, der sich für immer tief unter meine Haut gegraben hat. Aber das verschwindet jedes Mal schneller. Und jetzt ist es nicht mehr als ein kurzer, unangenehmer Moment. Also denk bitte nicht, du müsstest dich bei mir entschuldigen, Bettina. Ich habe Jack nie wirklich geliebt. Nicht so, wie du ihn liebst.”
    “Ist das so offensichtlich?”
    Sie lächelt und nickt. “Genauso offensichtlich, wie er deine Liebe erwidert.”
    “Nein, das tut er wohl nicht.”
    “Er versteckt es sehr gut. Das kann er. Aber ich kenne ihn nun schon eine Weile. Und ich sehe es, auch wenn er es nicht kann.”
    “Das ist ja das Problem, Viviane. Ich muss es von ihm hören. Und wenn er es nicht sieht, wenn er nicht gewillt ist, es zu sagen … Welche
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