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lovely toyboy (German Edition)

lovely toyboy (German Edition)

Titel: lovely toyboy (German Edition)
Autoren: C. Griethe
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haben und damit unbestimmt den Verdacht in mir erweckten ihren einzigen Sohn scheinbar nicht schnell genug aus ihrem Haus bekommen zu können. Was mir im Nachhinein natürlich nur Recht ist, aber trotzdem irgendwie ein bedrückendes Gefühl hinterlassen hat. Doch vielleicht sollte ich das alles auch gar nicht zu sehr überbewerten und einfach froh sein, über meine Selbstständigkeit und den Luxus mich nicht dauernd rechtfertigen zu müssen. Was auf der anderen Seite jedoch den Zwang mit sich bringt, dass ich zu gesellschaftlichen Anlässen, bei denen meine Eltern auf meine Anwesenheit pochen, anstandslos zu erscheinen habe.
    Wobei sie mir diese Termine ganz gerne bei einem vorgeschobenen familiären Treffen, welches sich heute als gemeinsames Mittagessen tarnt, bekannt geben, um jeden noch so kleinen Widerspruch meinerseits direkt im Keim zu ersticken. Weshalb ich diese sinnlosen Diskussionen bereits von vornherein aufgegeben habe und ihnen einfach den Gefallen tue, solange es nicht überhand nimmt und nur alle drei bis vier Wochen vorkommt.
    Und so wundert es mich natürlich recht wenig, dass meine Mum ihre Köchin Anita hat ordentlich auftragen lassen, damit mir die Entscheidung noch leichter fällt. Alles was mein Herz begehrt und dem mein Gaumen nicht widerstehen kann, wurde geordert und versucht mir nun, mit verlockendem Duft, den bevorstehenden Termin erträglicher zu gestalten. Was mir nur ein schweres Seufzen entlockt. Weil ich viel lieber hätte, dass sie mich nur ein einziges Mal schlicht darum bitten, an einem dieser Abende teilzunehmen und mir nicht das Gefühl vermitteln mich zu kaufen. Denn anders fühlt es sich nicht an.
    „Geht’s dir nicht gut, Max?“, richtet meine Mutter schließlich meine Aufmerksamkeit auf sich und sieht mich besorgt an, was ich mit einem leichten Kopfschütteln allerdings abtue.
    „Alles okay. Mir geht´s gut. Danke, Mum“, versuche ich mir meinen, seit mehreren Tagen stetig ansteigenden Frust, nicht anmerken zu lassen, weil ich meine Eltern einfach nicht mit meinen Problemen belasten will. Und erst recht nicht, wenn es dabei um einen gewissen braunhaarigen fremden Jungen geht, der mir keineswegs gut tut. Mit dieser Hürde muss ich wohl oder übel alleine fertig werden.
„Am Freitag findet ein geschäftliches Abendessen mit einem anschließenden kleinen Ball statt. Was hältst du denn davon, wenn du zu diesem Anlass deine Freundin mitbringst und sie uns endlich einmal vorstellst?“, schwenkt meine werte Mutter, kurz zufrieden nickend, direkt das nächste Thema an. Ihre Worte lassen mich fast an einem Stück Fleisch ersticken, welches mir vor Entsetzen im Halse stecken bleibt und mir einen krampfhaften Hustenanfall beschert.
    „Wie?... Was?... Welche Freundin?“, bringe ich vollkommen verständnislos über meine Lippen, weil eine Frau an meiner Seite das allererste ist, was ich höre. Und irgendwie hätte doch gerade mir auffallen müssen, wenn es da jemanden gebe. Dementsprechend verstört blicke ich auch zwischen meinem Vater und meiner Mutter hin und her.
    „Ach komm schon, Max. Du brauchst dich nicht so verstellen. Natürlich finden wir es ja irgendwie süß, dass ihr beiden euer junges Glück erst einmal ganz unter euch genießen wollt. Aber wir als Eltern haben doch wohl auch ein Recht darauf unsere zukünftige Schwiegertochter kennenzulernen“, scheint meine Mutter absolut begeistert von der Idee, ich hätte eine Beziehung über die ich wohlgemerkt bisher nicht ein Sterbenswörtchen verloren habe. Was ihr nicht einmal zu denken gibt, dass sie hier vielleicht völlig falsch liegen könnte. Doch noch viel verwirrter bin ich darüber, wie sie überhaupt auf so etwas kommt. Eine verheimlichte Freundin erfindet sie doch wohl nicht etwa, um mir irgendwie zu verdeutlichen, dass sie es für angemessen erachtet, dass ich mich langsam mal familiär binden sollte? Soviel Geschmacklosigkeit traue ich ihr ja bei weitem nicht zu.
    „Von was redest du bitte?“, sehe ich erneut unverständlich zwischen meinen Eltern hin und her, wobei mein Vater scheinbar ebenso unwissend, wie ich, mit den Schultern zuckt, was mein gesamtes Augenmerk auf meine Mutter richtet.
    „Na von Gilda“, platzt es überschwänglich aus ihr heraus und lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.
„Bitte was?“, ist es kaum mehr als ein verzweifeltes Flehen, dass das hier alles nur ein schlechter Scherz ist oder ich noch seelenruhig zuhause in meinem Bett liege und einen furchtbar schlechten Traum
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