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Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Titel: Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)
Autoren: Elizabeth Scott
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lassen konnte, weil ich nicht genug Verspätungszettel hatte, hielt sie mir einen Vortrag, dass ich der Schule auch mal was »zurückgeben« müsse, und verdonnerte mich dazu, einen Monat lang jeden Mittag im Info-Center zu arbeiten.
    Ich bin mal gespannt auf ihr Gesicht, wenn ich ihr verklickere, dass ich den Job freiwillig weitermachen will. Und dass ich ihr dankbar bin, weil sie mich erst drauf gebracht hat. Dann platzt sie wahrscheinlich vor Wut.
    Auf jeden Fall hielt mich Caro nach Physik im Flur an und fragte: »Kannst du nach der Schule rüberkommen?«, obwohl der Feind – womit ich natürlich Beth meine – direkt daneben stand und zuhörte. Da wusste ich, dass etwas Großes im Gang war.
    Caro wollte nicht zu der Party. Beth war so sauer wegen Mel, dass sie nicht mehr mit Caro redete.
    »Na, das erklärt wenigstens, warum du in der Schule mit mir gesprochen hast«, sagte ich, als wir später in Caros Zimmer waren. Ich lag auf ihrem Bett und Caro lief mit einem Eisriegel hin und her. Ihre Mom kauft jetzt immer meine Lieblingssorte. Ich wusste gar nicht, dass ich so oft bei Caro bin, aber es muss wohl so sein.
    Caro sah mich an, dann warf sie die Verpackung in den Müll. »Ja, okay, ich bin die letzte Kuh, stimmt’s? Ich weiß nicht, warum du überhaupt mit mir redest.«
    »Gratis-Eisriegel. Und außerdem, wenn ich du wäre, würde ich auch nicht mit mir reden.«
    »Doch, würdest du.«
    Ich verdrehte die Augen. »Vergiss es, Caro. Du bist die schlechteste Lügnerin der Welt.«
    Caro ließ sich auf ihr Bett fallen und stieß mich mit dem Fuß an. »Gut. Ich bin viel zu durcheinander, um mit dir zu streiten. Was soll ich jetzt machen?«
    »Zu der Party gehen und mit Mel reden.«
    »Aber Beth wird   …«
    »Was? Dich beim Mittagessen zum Weinen bringen? Oder dich so fertigmachen, dass du mich vor allen anderen zu dir nach Hause einlädst?«
    Caro seufzte. »Schon gut, ich hab’s kapiert. Aber ich kann nicht hingehen.«
    »Okay, dann geh halt nicht.«
    »Aber   … irgendwie will ich ja doch.«
    »Ach ja?«
    Und dann sagte sie plötzlich: »Also, kommst du mit?« Mir blieb die Spucke weg.
    Aber so bin ich auf der Party gelandet. Meinen Eltern sagte ich, dass ich die Nacht bei Caro verbringen würde. Das war fürs Erste genug Aufregung für sie. Wenn ich dann auch noch die Party erwähnt hätte, wären sie wahrscheinlich ausgetickt.
    Und außerdem glaubte ich nicht daran, dass ich wirklichhingehen würde. Ich   … ich konnte mir das einfach nicht vorstellen. Ich auf einer Party. Ohne Julia. Wahrscheinlich würde ich draußen warten oder so. Für mich bleiben.
    Das schon eher.
    Auf dem Weg dorthin gingen wir Caros »Plan« durch. Sie wollte kurz reinschauen, mit Mel reden und dann wieder gehen. Ich sollte ihr die ganze Zeit nicht von der Seite weichen.
    »Im Ernst, du darfst mich nicht allein lassen«, flehte sie mich an.
    »Das hast du jetzt schon zehnmal gesagt. Aber du brauchst mich dort nicht.«
    »Doch, und wie ich dich brauche.«
    »Gut«, sagte ich, nur damit sie Ruhe gab. »Aber vergiss nicht, was du mir versprochen hast – selbst wenn Mel dir seine unsterbliche Liebe erklärt, bleiben wir höchstens   …«
    »Zehn Minuten, ich weiß. Wir gehn rein, er wird sowieso mit Beth zusammen sein, und dann hauen wir wieder ab. Ich weiß gar nicht, warum ich mir das antue.«
    »Klar weißt du das«, sagte ich und versuchte den Gedanken an die Party wegzuschieben – und an die Party davor, die letzte, auf der ich mit Julia war. Aber es half nichts, und als ich mit Caro vor Mels Haus stand, war ich nur noch ein seelisches Wrack. Schon in der Tür wurde mir total schwindlig.
    Drinnen bekam ich Magenkrämpfe, meine Hände warenschweißig und zittrig und ich merkte sofort, dass die Leute mir ansahen, dass ich nicht hierhergehörte.
    So ist das immer auf Partys. Das ist auch der Grund, warum ich vorher immer getrunken habe. Weil es mir dann nicht so schwerfiel reinzugehen.
    Ich drehte mich zu Caro um, wollte ihr sagen, dass ich hier rausmusste, aber da kreuzte Mel auf. Er wirkte genauso aufgelöst, wie ich mich fühlte, so, als müsste er sich vor jemand verstecken.
    »Ich bin so froh, dass du da bist«, sagte er zu Caro, und da wusste ich, dass Beth irgendwo in der Nähe war, in dem Gedränge um uns herum, eine frischgebackene Single-Frau und extrem unglücklich darüber. »Können wir irgendwo hingehen und reden?«
    Caro sah mich an und ich wusste, dass unser Plan – zehn Minuten und immer zusammenbleiben –
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