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Love at Second Sight - Liebe auf den zweiten Blick

Love at Second Sight - Liebe auf den zweiten Blick

Titel: Love at Second Sight - Liebe auf den zweiten Blick
Autoren: Herbert Friedmann
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Begrüßung und dazu eine Blamage. Was sollen Rico und Mike denken?
    “Is this your mother?”, fragt Mike auch prompt.
    “I’m only her aunt. My name’s Monika – pleased to meet you. Amelie is my brother’s daughter. I live in Frankfurt, so Amelie and her friend are staying the night at my place.” Ich staune über Tante Monikas Englischkenntnisse. Ihr Auftritt ist herzlich, aber kein bisschen aufdringlich oder gar peinlich. In diesem Augenblick bewundere ich sie und möchte auch einmal so selbstsicher werden wie sie.
    “I understand”, sagt Mike. “So we have to say goodbye right now?”
    “No!”, brülle ich und ziehe meine Tante zur Seite und rede mit ihr von Frau zu Frau.
    “Das geht doch nicht”, sage ich.
    “Was geht nicht?”
    “Wir wollen doch noch ausgehen, bitte.” Ich hänge noch einen flehenden Blick dran.
    “Ich habe deinen Eltern versprochen, hoch und heilig versprechen müssen, dich und deine Freundin gleich nach dem Konzert abzuholen.” Tante Monika seufzt.
    “Du hast dein Versprechen ja auch gehalten.”
    Tante Monika schickt noch einen Seufzer zur Decke.
    “Ellen-Jo und ich nehmen uns nachher ein Taxi und fahren zu dir. Das ist doch okay?”
    “Ich weiß nicht”, sagt Tante Monika. “Ich habe überhaupt kein gutes Gefühl dabei. Deine Eltern haben mir erzählt, was du nach dem Konzert in Darmstadt angestellt hast. Da fällt es einem natürlich schwer, dir uneingeschränkt zu vertrauen.”
    “Ach, das sind doch Geschichten von vorgestern. Inzwischen bin ich ein paar Wochen älter, reifer und klüger geworden”, erwidere ich. “Und wie soll ich dir denn beweisen, dass du mir vertrauen kannst, wenn du mir kein Vertrauen schenkst?”
    Ich finde, das ist ein unschlagbares Argument, nur leider nicht für meine Tante. Jetzt sind es auf einmal die Jungs, denen sie misstraut.
    “Gut, dann fahren Ellen-Jo und ich halt mit dir nach Hause”, gebe ich mich geschlagen, und sofort schießen mir Tränen in die Augen.
    “Ach, Amelie”, seufzt Tante Monika. Sie fingert ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und reicht es mir. “Ich war ja auch einmal jung. Und wer hat schon die Gelegenheit, mit einem berühmten Popstar auszugehen. Aber du musst mir versprechen, keine Dummheiten zu machen. Und ich erwarte, dass ihr in zwei Stunden vor meiner Haustür steht. Versprochen?”
    “Hoch und heilig”, versichere ich. Dabei hätte ich gerne noch gewusst, was sie unter Dummheiten versteht. Tante Monika schultert Ellen-Jos Rucksack, schickt einen Seufzer zu Rico und geht. Ich bin sicher, sie wäre gerne an meiner Stelle.
    Ellen-Jo hat sich bei Rico untergehakt und quatscht ihn voll. Mike wirkt ein wenig verloren neben den beiden. Ellen-Jo zieht Rico noch enger an sich, als sie mich sieht.
    “Are you feeling better now?”, fragt sie, ohne Rico loszulassen. Anscheinend gefällt es ihm, denn bei ihr möchte er seinen Arm nicht zurückhaben. Wut steigt in mir auf, aber sie verfliegt auch gleich wieder, als Mike nach meiner Hand greift.
    “Would you still like to see what happens backstage?”, fragt er.
    “I’ve already seen lots of stages, as a child”, protzt Ellen-Jo. “My father was a musician, you know.”
    “Really?” Rico guckt sie fragend an. Aus Ellen-Jo sprudelt es nur so heraus.
    “Very interesting”, wirft Rico ab und zu ein. Dann zieht er sein Handy aus der Hosentasche und schaut lange auf das Display.
    “Are you expecting a text message?”, fragt Ellen-Jo unverblümt.
    “I’m hungry”, entgegnet Rico. Er kann sogar lachen. Aber er lacht nur mit sich selbst, schenkt es weder mir noch Ellen-Jo.
    “ → I’m starving as well”, sagt sie.
    “Okay, you can both come and have dinner with us”, meint Rico und befreit sich ruckartig aus Ellen-Jos Klammergriff. “We’ve got a table reserved at the hotel. You can get to know the other boys. All right?”
    “Great!”, jubelt Ellen-Jo und versucht, sich wieder bei Rico unterzuhaken. Diesmal weicht er ihr mit einem Schritt zur Seite aus. Sie stolpert ins Leere und fällt beinahe hin.
    “That was cool”, sage ich.
    Ellen-Jo zeigt mir den Stinkefinger. Ich hätte es ihr gegönnt, wenn sie gestürzt wäre. Bin ich eifersüchtig? Ich lausche tief in mich hinein. Kein Zeichen von einem nagenden Gefühl, nur etwas Wut, weil Ellen-Jo sich so plump anbiedert, viel zu direkt und ziemlich peinlich für meinen Geschmack.
    “Okay, come on, we don’t want to keep the driver waiting any longer”, sagt Rico.
    Er läuft voran, wir
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