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Lost Secrets 4

Lost Secrets 4

Titel: Lost Secrets 4
Autoren: Lara Steel
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soweit, dass sie die beiden nicht aus den Augen verlor. „Machen Sie sich nicht lächerlich“, spie sie.
    „Aber warum dann, um alles in der Welt?“
    „Weil du bezahlen musst, Schätzchen“, sagte sie mit plötzlich bedrohlich leiser Stimme. „Viele Menschen haben mir in meinem Leben dazwischengefunkt: der Kerl, dem ich diese beiden Versager zu verdanken habe, hat teuer bezahlt. Genauso der alte Lord, dieser Bastard. Ich habe alle Rechnungen beglichen, Schätzchen. Die einzige, die noch nicht dafür bezahlt hat, dass sie mir ein Millionengeschäft kaputtgemacht hat, bist du. Aber das holen wir jetzt nach.“
    „Und während ihrer Rachepläne haben Sie mit meiner Mutter Tee getrunken?“
    Die Alte wirkte amüsiert. „Ich musste doch den Schein wahren. Schließlich bin ich nur eine alte, fette Kuh mit viel zu viel Geld. Das ist es doch, was ihr alle denkt, nicht wahr? Niemand würde je auf die Idee kommen, dass ich aus meiner alten Heimat Jungen und Mädchen anlocke und an Zuhälter und Bordelle verkaufe.“
    „Ihre alte Heimat?“
    „Russische Einwandererfamilien haben nicht viel Geld“, antwortete sie und trat von einem Fuß auf den anderen. „Und ich musste früh zusehen, dass ich mir selbst etwas dazuverdiente. Ich war hübsch damals, gertenschlank und Gott sei Dank nicht empfindlich. Die Männer haben gut bezahlt.“
    „Und wann sind Sie auf die Idee gekommen unschuldige Mädchen an Bordelle zu verkaufen?“
    „Spät.“ Sie lächelte selbstgefällig. „Der alte Lord war ein sadistischer Scheißkerl. Aber mir machte das nichts aus. Ich wusste immer, dass meine Stunde kommen würde.“
    „Er hat sich also nicht ganz alleine erhängt?“, fragte Eric.
    Lady Carrington wirkte amüsiert. „Nun, nicht vollkommen alleine. Ich brauchte sein Geld. Als Startkapital sozusagen. Der Rest war kinderleicht. Jungen Leuten kann man alles erzählen. Man braucht ihnen nur das Blaue vom Himmel herunterversprechen, dann folgen sie einem blind überall hin.“
    „Und dann haben Sie Bowler rekrutiert“, stellte Eric fest.
    „Genau. Er war geschäftstüchtig und hatte keinen Sinn für Gefühlsduselei.“
    „Er war ein Monster“, zischte Heather mühsam beherrscht.
    „Er war perfekt“, konterte Lady Carrington. „Ich hatte ihn schon lange beobachtet und als ich ihm vorschlug seine Anlagen mit meinem Geld zu kombinieren, musste er nicht lange überlegen.“
    „Und als er tot war, haben Sie ihn einfach durch seinen Bruder ersetzt und ihn all diese unschuldigen Menschen töten lassen.“
    „Das war ursprünglich anders geplant. Mills hatte von mir lediglich die Aufgabe übertragen bekommen, dich zu töten. Aber dieser Schwachkopf war von Anfang an außer Stande sogar eine so einfache Aufgabe zu erfüllen. Die Sache lief völlig aus dem Ruder. Erst wollte ich auch dazwischen gehen, aber dann wurde ich mir des Vorteils bewusst.“
    „Welchen Vorteils?“
    „Die Polizei war doch schön abgelenkt durch die Morde. Seit das erste Mädchen verschwunden war, gab es im Umkreis von 50 Meilen keine Razzia mehr in einem Bordell. Meine Kunden wurden immer mutiger … und kauften fleißig ein.“
    „Wo ist Mills überhaupt?“, fragte Eric wie beiläufig.
    „Oh, er parkt euren Wagen um. Da ihr schon so freundlich wart in diese Luke zu klettern, wollen wir einen kleinen Unfall inszenieren.“
    „Mutter?“
    Lady Carringtons kaltes Lächeln wurde noch etwas breiter, als sie verzerrt Mills Stimme hinter sich hörte. „Wenn man vom Teufel spricht.“
    „Mutter, ich habe den Wagen – Heather!“ Mills kam etwas atemlos und noch immer leicht humpelnd neben Lady Carrington zum Stehen und blickte Heather aus unergründlich dunklen Augen an.
    Ihr Puls raste und die erdrückende Last der Hoffnungslosigkeit brach über ihr zusammen.
    „Endlich haben wir die beiden, Mills.“ Lady Carrington nickte in Erics Richtung. „Hol’ dir ihre Waffen!“
    Sein Gesicht war ernst und kampfbereit, als er Eric in die Augen sah. „Machen Sie einen Schritt zurück! Du auch, Heather.“
    „Na los!“, rief seine Mutter, woraufhin sich Heather und Eric widerwillig etwas zurückzogen.
    Schnell huschte Mills nach vorne und sammelte die beiden Pistolen ein. Wieder bei seiner Mutter angekommen richtete er eine der Waffen auf Eric. Auch wenn seine Hand etwas zittrig war, so blieb seine Miene entschlossen.
    „Sie haben die Ware gesehen, Mills.“
    Sein Blick glitt zu Heather, die noch immer fassungslos, vielleicht sogar ein wenig unter Schock, den
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