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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land
Autoren: Jonathan Maberry
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nichts.« Sara funkelte ihn wütend an.
    Â»Was habe ich jetzt wieder falsch gemacht?«
    Â»Nichts! Sagte ich doch schon!«
    Phil rollte mit den Augen. »Also schön, was willst …« Er verstummte abrupt. Natürlich. Darum war sie zu ihm gekommen. »Du willst, dass ich dir helfe, nach deinem Dad zu suchen.«
    Â»Unsinn«, fauchte Sara, brachte es jedoch nicht fertig, ihm ins Gesicht zu sehen. »Ich wollte nur mit jemandem reden.«
    Â»Dann ist es ja gut«, sagte Phil trocken. Er glaubte ihr kein Wort. »Wir sollten ohnehin abwarten, was die Polizei herausfindet. Vielleicht ist dein Dad wirklich bloß in den falschen Flieger gestiegen. Pass auf, heute Abend wird er sich aus einem winzigen Kaff in Mexiko melden, wo es bloß ein einziges Telefon gibt.« Er zwinkerte ihr zu. »Dann kapiert er vielleicht auch endlich, dass er sein Handy nicht immer vergessen sollte.«
    Â»Mum hat auch schon versucht, mich mit so einem Mist zu beruhigen. Dabei habe ich ihr genau angemerkt, dass sie es nicht einmal selbst geglaubt hat.« Sara sprang so plötzlich von ihrem Stuhl auf, dass er polternd zu Boden schlug. »Ich sollte jetzt besser gehen.«
    Phil erhob sich ebenfalls. »Komm schon, Sara.« Er trat vor sie und strich ihr eine blonde Strähne aus dem Gesicht. »Ich bin sicher, dass es deinem Dad gut geht. Du wirst schon sehen!«
    Â»Ich hätte gar nicht erst herkommen sollen.« Sie wirbelte herum und stürmte aus dem Haus.
    Phil schob die Hände in die Hosentaschen und blickte ihr mit gerunzelter Stirn nach. Normalerweise waren solche Gefühlsausbrüche nicht Saras Art. Aber hier ging es auch um ihren Vater. Sara liebte und bewunderte ihn wie kaum einen anderen Menschen. Dennoch war Phil sicher, dass sie ihm nicht lange böse sein würde. Dafür war sie nicht der Typ. Außerdem war er ja ihr bester Freund, wie sie immer wieder betonte. Er seufzte. Wenn man der beste Freund eines Mädchens war, konnte man genauso gut ihr Bruder sein. Da würde niemals etwas zwischen ihnen laufen.
    Phil blickte auf die Uhr und quälte sich dann wieder nach draußen, um die Gartenarbeit zu Ende zu bringen. Er stöhnte, als er hinaus in die Sonne trat. Nach der kurzen Pause schien sie mit doppelter Intensität auf ihn herabzubrennen. Aber auf einen Streit mit seiner Mutter hatte er nun erst recht keine Lust. Heute Abend lief Football. Die Brisbane Lions spielten, das wollte er auf keinen Fall verpassen. Auch Dr. Kingsley war ein großer Fan der Lions. Ein paar Spiele hatten sie sich zusammen angeschaut.
    Phil blieb stehen und ließ den Rasenmäher wieder ausgehen. Er mochte Saras Vater. Sehr sogar. Vielleicht, weil er den Großteil seiner Kindheit ohne Vater aufgewachsen war und Dr. Kingsley zu der Sorte Mensch gehörte, bei denen man nach einem Händeschütteln sofort das Gefühl hatte, einem guten Freund gegenüberzustehen. Er war kein weißhaariger, zerstreuter Wissenschaftler, sondern ein Visionär, wie die meisten Genforscher. Er träumte von einer besseren Zukunft für die Menschheit, trotzdem war er immer Realist geblieben.
    Â»Die Wahrheit verbirgt sich nicht in einem Reagenzglas«, hatte er einmal zu Phil gesagt. »Sie ist draußen in der Welt und wartet darauf, von uns entdeckt zu werden.«
    Viele der Schlangen, denen er das Gift für seine Forschungen entnahm, fing Dr. Kingsley selbst, bei seinen Streifzügen durch die grünen Weiten der Wet Tropics oder im unwirtlichen Outback. Auf drei solcher Reisen hatte Phil ihn sogar begleiten dürfen. Wahnsinnsabenteuer waren das gewesen. Bis auf das eine Mal, als sie ihren gesamten Proviant verloren hatten. Saras Vater hatte jedoch bewiesen, dass er viel mehr vom Überleben in der Wildnis verstand, als man einem Akademiker wie ihm zugetraut hätte.
    Nein, dachte Phil. Er wollte nicht glauben, dass Dr. Kingsley in ernsthaften Schwierigkeiten stecken sollte. Er durfte einfach nicht!
    Phil trat zornig gegen den Rasenmäher, der daraufhin mit einem protestierenden Quietschen Richtung Blumenbeet rollte. Es war wieder mal typisch für Sara, dass sie erst versucht hatte, die Dinge auf ihre Weise zu regeln. Besser wäre sie gleich zu ihm gekommen, anstatt ihn erst einzuweihen, wenn es bereits zu spät war. Er seufzte. Aber wahrscheinlich waren ihre Sorgen eh unnötig. Dr. Kingsley konnte sehr gut auf sich selbst aufpassen. Nur: Was hielt ihn dann
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