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Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Titel: Lord Tedric 01 - Lord Tedric
Autoren: Edward E. Smith
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selbst nie daran gedacht, daß es auch nur die geringste Möglichkeit geben könnte, in seine Heimat zurückzukehren. Fragend starrte er Skandos ins Gesicht, überzeugte sich von der Ernsthaftigkeit seiner Worte und versuchte dann, so ehrlich wie möglich zu antworten.
    »Ich wüßte nicht, wie ich darauf eine Antwort geben könnte. Ich erinnere mich kaum an mein früheres Leben, nur manchmal, im Traum, erfahre ich etwas darüber. Es scheint eine schreckliche, aber auch schöne Welt zu sein. Was soll ich dir antworten?«
    »Ich weiß, diese Frage ist nicht ganz fair. Es ist nicht deine Schuld, daß du fast alles vergessen hast. Es scheint eine Nachwirkung deiner räumlich-zeitlichen Übertragung hierher zu sein. Wir hatten nie vor, dir das Wissen über deine eigene Vergangenheit zu nehmen.«
    »Auch das erleichtert mir meine Entscheidung nicht.«
    Skandos nickte versonnen. »Ja, das kann ich gut verstehen. Trotzdem muß ich auf dieser Frage bestehen. Kannst du mir darauf antworten?«
    Tedric dachte lange nach, doch im Grunde hatte nie ein Zweifel an seiner Antwort bestanden. »Ich muß mich dafür entscheiden, hierzubleiben. Hier ist jetzt meine Heimat, diese Welt hier ist real. Die andere Welt existiert nur in meinen Träumen. Ich kann dorthin nicht zurückkehren.«
    »Du kannst, wenn du es möchtest. Wenn du zurückkehren willst, wird dieses Universum hier für dich zum Traum.«
    »Nein«, entgegnete Tedric matt, »ich möchte hierbleiben.«
    »Also werde ich dich nicht mehr danach fragen. Ich kann nicht behaupten, daß uns deine Entscheidung mißfällt. Wir ahnten, daß sie so ausfallen würde. Wir haben das Gefühl, daß du die erste Phase deines Lebens hier hinter dir hast. Und darüber sind wir froh.«
    Tedric nickte, auch er fühlte sich glücklich. Zum ersten Mal in seinem Leben empfand er sich als echter Bewohner dieses Universums. Er hatte die Last seiner verschwommenen Vergangenheit abgestreift. Jetzt war er ein freier Mann.
    »Doch ist das alles, was du mir sagen wolltest? War das der einzige Grund, warum ich hier bin?«
    »Nun, da du deine Entscheidung getroffen hast, kann ich dir sagen, daß es nicht der einzige Grund war.« Skandos kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Trotzdem muß ich äußerst vorsichtig sein mit meinen Enthüllungen. Unsere Feinde sind mindestens ebenso stark wie wir. Wir haben mit ihnen eine stillschweigende Vereinbarung getroffen, ein offener Krieg zwischen ihnen und uns wäre zu schrecklich, deswegen tragen wir unsere Streitigkeiten über Dritte aus. Verrate ich dir jetzt zu viel, mache ich mich der direkten Einmischung schuldig, und unsere Feinde würden es auf die gleiche Art vergelten.«
    »Wer sind diese Feinde? Doch nicht die Wykzl?«
    Skandos lächelte ironisch. »Nein, nicht wirklich. Sie sind ...« Sein Lächeln verschwand. »Das ist eins der Dinge, die ich dir nicht verraten darf.«
    In Tedric keimte ein Verdacht auf, und ohne zu überlegen, sprach er ihn aus.
    »Haben diese Feinde von euch irgendeine Beziehung zu den seltsamen Wolken, die kürzlich in den Machtbereich der Wykzl eingedrungen sind?«
    Erstaunt schaute Skandos auf. »Du weißt von den Wolken?«
    »Mo-leete, der Wykzl-Kommandant, hat mir davon erzählt. Sie waren der Grund, warum er versuchte, die Minen von Evron 11 in seine Hand zu bekommen.«
    »Ja, ich hätte wissen sollen, daß er ...« Skandos murmelte ein paar Worte vor sich hin, die Tedric nicht verstand. Dann sagte er: »Trotzdem kann Mo-leete die wahre Bedeutung der Wolken nicht kennen.«
    »Ich weiß auch nichts darüber, ich habe einfach geraten.«
    »Geraten?«
    »Jawohl, es sei denn, dies ist eins der Dinge, die ihr mir ins Gedächtnis eingepflanzt habt.«
    Skandos schüttelte den Kopf.
    »Auch das ist ein Grund, warum wir dich hergeholt haben. Schau, Tedric, wir haben dir nichts ins Gedächtnis gepflanzt. Als du hier auf Prime warst, haben wir dir nur soviel beigebracht, daß du in die Akademie auf Nexus aufgenommen werden konntest. Alles weitere wäre uns wiederum als Einmischung ausgelegt worden. Wir haben dir keine direkten Instruktionen erteilt.«
    »Aber ich ...« Tedric konnte Skandos Worte nicht glauben. Es hatte zu viele Momente in seinem Leben gegeben, in denen er die Wissenden zu sprechen hören glaubte, als ständen sie neben ihm. »Es fällt mir schwer, das zu glauben. Ich weiß, daß ihr es wart, die meine Entscheidungen beeinflußt haben.«
    »Nein, Tedric, nicht wir, sondern du selbst. Deine eigenen kühnen Entschlüsse
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