Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Titel: Lord Tedric 01 - Lord Tedric
Autoren: Edward E. Smith
Vom Netzwerk:
antwortete Tedric. »Als ich dich sah, drängte sich mir unwillkürlich dieser Name auf. Doch ...«
    »Du weißt aber doch, wo du bist?«
    »Auf Prime.« Diesmal war er sicher. »Und du bist ein Wissender.«
    »Einer von vielen, ja. Skandos, der Histophysiker. Vor langer Zeit haben wir beide einmal viele Stunden miteinander verbracht. Du scheinst es vergessen zu haben, doch das macht nichts.«
    »Du warst mein Lehrer.«
    »Ich habe dir geholfen, ja.«
    »Du warst es auch, der mich hierhergeholt hat von – von diesem anderen Ort.«
    Skandos nickte und deutete auf den Boden. »Wir wollen uns setzen, Tedric. Ich bin nicht mehr jung und werde schnell müde, auch wenn du glauben magst, daß ich nicht wirklich bin.«
    »Ja, natürlich, Sir.« Tedric ließ sich nieder. Der Boden war so weich wie ein dickes Kissen.
    »Du hast dir Sorgen gemacht, Tedric. Bestimmte Dinge gingen dir im Kopf herum.«
    Dies war keine Frage, und Tedric antwortete sofort: »Ich nehme an, die Ungewißheit aller Dinge beunruhigt mich. Ich fühle mich wie ein Kind, das in einer dunklen Höhle eingesperrt ist. Ich kann mich an mein Leben hier und davor kaum erinnern. Nur ab und zu tauchen schemenhaft Bruchstücke aus meiner Erinnerung auf. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, was ich tue, weil ich nicht weiß, was ihr von mir erwartet.«
    »Wie kommst du darauf, daß wir etwas von dir erwarten?«, fragte Skandos scharf.
    »Weil ... nun, ihr habt mich hergebracht, nicht wahr? Das habt ihr doch nicht ohne Grund getan, oder?«
    »Nein, wir hatten gute Gründe dafür. Trotzdem muß ich dir sagen, daß du dich irrst. Wir wollen nichts von dir. Zumindest nichts Besonderes.«
    Tedric brauchte längere Zeit, um diese Worte zu verdauen, war jedoch nicht bereit, das Thema damit auf sich beruhen zu lassen.
    »Warum habt ihr mir dann bei allem, was ich tat, zur Seite gestanden?«
    »Wir haben nichts dergleichen getan«, sagte Skandos lächelnd.
    »Nehmen wir nur zum Beispiel das Boxturnier, als ihr ...«
    Skandos hob eine Hand und unterbrach ihn. »Vielleicht ist es besser, Tedric, wenn ich dir alles zu erklären versuche, und du hörst mir zu. Aus ganz bestimmten Gründen haben wir beschlossen, dich hierher auf unsere Welt zu bringen. Einer dieser Gründe war, dir deine Fragen zum Teil zu beantworten und deinen verwirrten Geist zur Ruhe zu bringen. Ich glaube, wenn du mir genau zuhörst, wird dir alles von selbst klar.«
    »Ich will deine Worte nicht in Zweifel ziehen, aber ...«
    »Wirst du mir jetzt zuhören?« Skandos zog die Brauen hoch.
    »Ja«, antwortete Tedric, »entschuldige bitte, ich höre dir zu.«
    Ein Vogel saß auf einem Ast dicht über Tedrics Kopf. Sein lautes Zwitschern paßte so gar nicht hierher, schien ein Einbruch von natürlicher Schönheit in eine übernatürliche Situation zu sein.
    »Du wurdest von einer anderen Welt und aus einer anderen Zeit hierher gebracht«, hob Skandos an zu sprechen, »weil wir begriffen hatten, daß sich deine Anwesenheit im Universum zum Besten der Werte auswirken könnte, die wir, die Wissenden von Prime, zutiefst verehren. Ich gebe zu, daß unser Handeln schrecklich und anmaßend war, ein Jonglieren mit der allgegenwärtigen Substanz von Zeit und Raum. Zu unserer Verteidigung kann ich nur sagen, daß die Gründe dafür wirklich schwerwiegend sind. Uns liegt die Rettung dieses Universums so sehr am Herzen, daß wir uns zu dieser Handlung entschlossen.«
    Tedric konnte nicht anders, er unterbrach den Alten: »Willst du damit etwa behaupten, ich sei verantwortlich für die Rettung des ganzen Universums?«
    Skandos lachte leise. »Nein, ganz so dramatisch ist es nicht.«
    »Was soll dann das Ganze?«
    Mit starrem Blick fixierte Skandos ihn. »Würdest du es freundlicherweise mir überlassen, dir die Dinge der Reihe nach zu erklären? Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt.«
    »Ja, natürlich.« Tedric fühlte sich frustriert. Das ganze Gespräch schien ihm zu komplex und unverständlich. »Es tut mir leid.«
    »Gut, ich verstehe deine Aufregung. Die Begründung für unser Handeln sollte auch nur auf eine bestimmte Frage hinsteuern, die ich dir jetzt stellen werde. Wir wollten wissen, wie du selbst dazu stehst. Tedric, im Namen aller Wissenden bin ich bevollmächtigt, dich zu fragen, ob du mit deinem jetzigen Leben zufrieden bist und hierbleiben möchtest, oder ob du es vorziehst, in deine eigene Zeit auf deine eigene Welt zurückzukehren?«
    Diese Frage versetzte Tedric in höchstes Erstaunen. Er hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher