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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume
Autoren: Johanna Lindsey
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schon so groß wie dieses Haus hier, das ja weiß Gott nicht gerade klein geraten ist.«
    »Ja. Es war alles so herrlich weitläufig.« Megans Augen bekamen einen verträumten Ausdruck.
    »Weitläufig? Wahrscheinlich verlaufen sich in diesem Labyrinth täglich Dutzende von Menschen und werden irgendwann tot in einer der Zimmerfluchten gefunden.«
    Sie schauten sich beide überrascht an und brachen dann im gleichen Moment in Gelächter aus.
    »Tot, sagst du, Tiff?«
    »Jawohl. Da bin ich absolut sicher.« Sie musste n wieder lachen. Schließlich gab sich Tiffany geschlagen. »Also gut, ich gebe ja zu, dass es nicht völlig undenkbar ist, sich einen Herzog zu angeln, zumindest, wenn man so aussieht wie du. Du bist also von deinem Plan fest überzeugt, Meg?«
    »Hundertprozentig. Ambrose St. James' Junggesellentage sind von heute an gezählt.«
    »Großer Gott«, stieß Tiffany hervor, »ich hatte ja ganz vergessen, dass du dein Pferd nach ihm benannt hast.«
    Megan zwinkerte ihr zu. »Genauso ist es.«
    «Und wieder musste n sie beide kichern. Doch da ging die Tu! auf, und Krebs meldete die Ankunft des Ehrwürdigen Tyler Whately. Als er eintrat, schenkte ihm Megan ein strahlendes Lächeln: »Guten Morgen, Tyler. Gott, sehen Sie heute wieder schneidig aus! Wenn Sie mir eine Minute Zeit gönnen, gehe ich nur schnell hoch und hole meinen Hut, dann können wir gleich abfahren.«
    Sie rauschte an ihm vorbei, ohne dass er Zeit gehabt hätte, ihren Gruß zu erwidern, denn er stand immer noch wie gebannt von dem Lächeln, das sie ihm geschenkt hatte. Tiffany versteckte sich kichernd hinter ihrer Teetasse und merkte zu ihrer freudigen Überraschung, dass sie auch nicht das kleinste biss chen eifersüchtig war, als sie sah, wie sehr ihre Freundin ihn beeindruckt hatte.
    Mit sanfter Stimme schmeichelte sie: »Du muss t ein biss chen netter zu ihr sein, Tyler, sonst fängt sie wieder an, kratzbürstig zu werden.« Er holte tief Luft, vergrub seine Hände in den Hosentaschen und schüttelte den Kopf. »Grosser Gott, den Mann beneide ich wirklich nicht, der einst um ihre Hand anhalten wird.«
    »Der Glückliche ist schon erwählt, hoffen wir also, dass er nicht nur ihre Hand, sondern auch ihr Herz gewinnt.«
    Tyler hob überrascht die Brauen. »Habe ich von gestern auf heute irgendetwas Wichtiges verpasst ?« fragte er.
    »Nichts Weltbewegendes - aber hättest du jemals gedacht, dass du einen Herzog bedauern würdest?«

 

     
     
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    3
     
    »Sie treiben die Vorsichtsmaßnahmen entschieden zu weit, Mr. Browne. Zu Fuß gehen, mein Gott! Wenn Freddy uns so sähe, würde er sich totlachen.«
    Mortimer Browne warf dem hochgewachsenen Mann an seiner Seite einen grimmigen Blick zu. Seit sie Kent verlassen hatten, jammerte dieser Kerl ihm die Ohren voll. Aber er war darauf gefaßt gewesen.
    »Sie bräuchten nicht zu Fuß zu gehen, wenn Sie ein anderes Pferd genommen hätten, wie ich es Ihnen geraten habe.«
    »Hörst du, wie er dich beleidigt, Caesar?« sagte Devlin zu seinem Pferd.
    Der Hengst schnaubte, als ob er verstanden hätte, und Mortimer schleuderte ihm einen wütenden Blick zu, doch dann zog er es vor, die harten Fakten sprechen zu lassen.
    »Mister Jefferys, wenn wir nachts unterwegs sind, ist das eine andere Sache-, doch am Tage sieht man nicht nur mehr, sondern man wird auch mehr gesehen, und die Leute würden sich ganz schön wundern, wenn ein Bauernbursche wie sie auf so einem Pferd dahergeritten käme, oder nicht? Sie sind hier incognito unterwegs und sollten nicht noch zusätzlich Aufmerksamkeit erregen.«
    »Und Sie werden mich nochmal zum Wahnsinn treiben« stöhnte Devlin. »Darf ich Sie höflich darauf aufmerksam machen, dass das Dorf außer Sichtweite ist und sich sonst auf dieser Straße keine Menschenseele blicken lässt ?«
    »Dann darf ich Sie ebenso höflich bitten, doch einmal Ihre Augen aufzumachen!«
    Devlin hatte die Kutsche nicht gesehen, die gerade eben über einer Kuppe erschienen war und auf sie zurollte. Doch die interessierte ihn gar nicht; er baute sich in seiner ganzen Größe drohend vor Mortimer auf und schaute ihn von oben herab an. Mit seinen ein Meter neunzig verfehlte diese Geste durchaus nicht ihre Wirkung. Doch Mortimer war kein Typ, der sich leicht einschüchtern ließ, im Gegenteil. Das war ja unter anderem der Grund gewesen, warum man gerade ihn ausgewählt hatte, Devlin zu begleiten. Außerdem hatte er direkte Order von einer gewissen Person, der sich auch Devlin nicht
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