Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
Pistole hinlegen, wenn ich du wäre, Wolfe«, sagte Stickley mit mehr Elan, als Wolfe ihm zugetraut hätte. »Du bist waffentechnisch unterlegen.«
    Wolfe überschlug eilig seine Chance, Stickley umzubringen, bevor er selbst getötet wurde. Das Blöde an der ganzen Sache war, dass Gewehre so viel zuverlässiger funktionierten als Pistolen. Pistolen verklemmten sich andauernd, und wenn man über eine größere Entfernung schießen musste, waren sie entsetzlich ungenau.
    Wolfe beschloss, noch länger leben zu wollen, und legte die Pistole auf den Boden. Das Gewehr blieb noch einige lange Augenblicke auf ihn gerichtet.
    »Was hat dieses empörende Verhalten zu bedeuten?«
    Empörendes Verhalten. Wolfes Nerven zuckten. Schon allein die Wortwahl dieses pedantischen kleinen Scheißkerls regte Wolfe auf wie das Geräusch einer Säge.
    »Tut mir leid, Stick, alter Knabe.« Bitte um Entschuldigung. Kriech ihm in den Arsch. Bring den schleimigen, kleinen Bastard dazu, weniger achtsam zu sein. Und dann bringst du ihn um und knackst den Tresor.
    Es war ein verdammt guter Plan.
    Es wäre schöner gewesen, wenn Stickley nicht bewaffnet auf ihn gewartet hätte, aber Bettler hatten keine Wahl.
    »Ich wollte niemandem wehtun«, bettelte er. Wie gern ich dir wehtun würde. Er breitete Arme und Hände aus, um seine Hilflosigkeit zu demonstrieren, und machte einen Schritt vorwärts. Er war größer als Stick. Er konnte dem kleineren Mann die Waffe wahrscheinlich aus den Händen reißen, wenn er es wollte.
    Dann würde er das Gesicht des elenden Kriechers zu Brei schlagen. Nachdem die Leiche gefunden worden war, würde er demonstrativ auf dem ganzen Weg zur Bank of London weinen.
    Stickley schien ihm die Geschichte abzukaufen. Er senkte das Gewehr ein wenig. »Du hast auch gesagt, du würdest Miss Blake und dem Herzog nichts tun.«
    Wolfe zuckte die Achseln. »Und, haben sie sich verletzt? Ich will dich nur daran erinnern, dass ich derjenige war, der aus der ganzen Geschichte eine blutige Nase davongetragen hat. Dieser Herzog hat immer die Oberhand behalten. Die Entführung Brookhavens hat nichts eingebracht, und persönlich habe ich auch keinen Finger an Lady Brookhaven gelegt. Ich habe nur Baskins Schwärmerei für sie gefördert.« Während er sprach, schob er sich bei jedem Wort einige Zentimeter vor. Dann stürzte er sich auf das Jagdgewehr.
    Geschafft.
    Heftig zerrend, zog er die Waffe aus Stickleys Griff und drehte sie dann rasch um, um auf ihn anzulegen. »Ha! Jetzt bist du tot, du kleiner Scheißer.«
    Eine Lampe flammte in dem abgedunkelten Raum auf. »Nein, ist er nicht«, sagte eine Stimme zufrieden.
    Wolfe drehte sich um. Zeugen. Der ganze Raum wimmelte von Zeugen. Der Herzog von Edencourt, der Marquis von Brookhaven und dieser Bastard, Lord Raphael Marbrook.
    »Wie umsichtig von Euch, uns Eure Sünden alle noch einmal aufzuzählen, Mr Wolfe.« Der Tonfall des Marquis war trocken. »Es waren tatsächlich einige dabei, von denen ich noch gar nichts wusste.«
    Zeugen hin oder her. Wolfe war der Einzige mit einer Waffe. Er legte auf die Gentleman vor ihm an. »Mylords, Euer Gnaden, es tut mir leid, Euch davon in Kenntnis setzen zu müssen, dass Ihr alle eine Fahrkarte ins Jenseits gebucht habt.« Er lächelte höhnisch. »Die Fahrt geht sofort los.«
    Stickley schüttelte den Kopf. »Ich hatte immer geglaubt, du wärst die meiste Zeit einfach nur betrunken. Mir war nicht bewusst, dass du auf dem besten Weg warst, der größte Idiot unter der Sonne zu werden. Wenn ich mir schon so sicher war, dass du hierherkommst, dass ich all diese Zeugen versammelt habe, meinst du dann nicht, dass ich hinreichend Vorsicht habe walten lassen, indem ich die Kugeln aus meiner Waffe entfernt habe?«
    Die drei Herren ihm gegenüber zogen nun ihrerseits Gewehre hinter ihren Rücken hervor. »Diese jedoch sind geladen, nicht wahr, Mr Stickley?«
    Wolfe wandte sich zornig an seinen Partner. »Du bist genauso schuldig wie ich, Stick. Wenn ich gehängt werde, dann hängst du mit mir!«
    Er wandte sich wieder an Brookhaven. »Wollt Ihr wissen, wer kurz vor Eurer Hochzeit Eure Verlobte angegriffen und Euren Bruder entführt hat?« Er hob eine Hand und deutete auf Stickley. »Dieser Mann hier war bei dem Abenteuer direkt an meiner Seite.«
    Brookhaven kniff die Augen zusammen. »Wollt Ihr damit sagen, dass Stickley Euch geholfen hat, meine Kutsche zu überfallen?«
    Er trat näher. »Wollt Ihr damit sagen, dass er die Gattin meines Bruders, meine damalige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher