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Lodernde Begierde

Lodernde Begierde

Titel: Lodernde Begierde
Autoren: Celeste Bradley
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Es war ein Jubel reinster Freude. »Sei nicht dumm, Mum. Das ist mein irischer Johnny, der endlich nach Hause kommt.«
    Mrs O’Malley schaute zu, wie ihre älteste Tochter leichtfüßig die Straße hinunterlief, um ihren Mann zu treffen, und wie die weißen Wollenden ihres Schals hinter ihr herwehten wie die Flügel einer Möwe, die endlich wieder Land unter sich sieht.

Epilog
    G raham trat durch den Haupteingang von Edencourt, ohne die Klinke mit seinen herrschaftlichen Händen berühren zu müssen. Nun ja, das lag daran, dass die Türen ausgebaut und von dem Schreiner für einige dringend notwendige Reparaturarbeiten mitgenommen worden waren. Sie sollten morgen oder übermorgen zurück sein. Wenn mehr Arbeiter ankamen, würden die Arbeiten am Haus schneller vorangehen.
    Das hoffte Graham jedenfalls. Er hatte Sadie versprochen, dass die Türen vor dem ersten Schneefall wieder eingesetzt wären.
    »Und die Fenster!« Sie hatte ihre Schrubbbürste durch die Luft geschwungen. »Vergiss nicht, einen Glaser zu beauftragen! Wir haben viel zu viele zerbrochene Fensterscheiben.«
    Es war Sadies Idee gewesen, Mr Stickley mit der Organisation der Reparatur des Herrenhauses zu beauftragen, der Bursche war jetzt eifrig bemüht, das Pickering-Vermögen fast so schnell auszugeben, wie er es vermehrt hatte.
    »Finanziell ist alles abgesichert«, hatte er Graham versichert. Es waren noch einige andere Worte gefallen wie »Amortisation« und »Prozente«, wobei Graham einen glasigen Blick bekam und er dem Mann in seinen Bemühungen schließlich freie Hand ließ.
    »Gute Arbeit, alter Knabe.«
    Stickley hatte gestrahlt. »Das ist eine in höchstem Maße dankbare Aufgabe, Euer Gnaden. Ich hoffe, einmal als Gast hier sein zu dürfen.«
    Graham hatte ihn mit offenem Mund angestarrt. »Als würden wir Euch je wieder gehen lassen!«
    Dem kleinen Mann waren daraufhin Tränen in die Augen gestiegen. Graham jedenfalls konnte es kaum erwarten, ihn auf die gesamten Ländereien loszulassen.
    Doch im Augenblick sah das Anwesen schlimmer aus als je zuvor. Was durchgehangen hatte, war abgerissen worden. Was kaputt gewesen war, war jetzt mit Brettern vernagelt. Was wiederherstellbar war, war zur Reparatur weggebracht worden. Übrig blieben überall riesige gähnende Löcher und Schutt.
    Sie waren mit dem ganzen Chaos auf sich gestellt. Er hatte sowohl Brookhaven als auch Marbrook herzlich eingeladen zu helfen. Sie hatten bedauernd abgelehnt. Inzwischen war der alte Herzog von Brookmoor gestorben, und Calder und Deirdre hatten Meggie und das Kätzchen, das jetzt Fortescue junior hieß, gepackt und waren nach Brookmoor gereist, um sich dort niederzulassen. Rafe und Phoebe waren nach Brookhaven aufgebrochen. Sie brannten darauf, sich dort einzurichten und das Gut zu verwalten, bis es auf den ersten Sohn von Calder und Deirdre überging.
    Deirdre hatte zugegeben, dass sie bereits guter Hoffnung war. Phoebe hatte eine ihre wettkämpferische Ader offenbart, indem sie prompt selbst in diesen Zustand gelangte.
    Sadie hatte sich für beide gefreut und dann Graham nach Hause gezerrt, um ihrerseits ein bisschen zu üben. Graham hatte pflichtbewusst alles gegeben. Und mehr.
    Jetzt stand Graham in der Eingangshalle und hustete in einer Staubwolke. John, Moiras Ehemann, schüttelte gut gelaunt eine Plane vom oberen Balkon aus. »Verzeihung, Euer Gnaden.«
    Ah, es war schön, nach Hause zu kommen. Graham ging die Treppe hinauf, wobei er die Stolperfallen mied, wo die zerfallenden Marmorstufen herausgerissen worden waren und nun auf Ersatz gewartet wurde.
    Sadie war weder in der Küche noch im Garten, nicht einmal in den Stallungen gewesen. Er gluckste bei dem Gedanken. Sadie hatte erklärt, dass sie keine Notwendigkeit sah, reiten zu lernen, denn sie würde bis ans Ende ihres Lebens nie mehr ein Pferd besteigen. Dennoch trieb sie sich ständig in den Stallungen herum und schmuggelte Zuckerstückchen zu den kräftigen Ponys, die im Augenblick den Großteil der Zugarbeiten übernommen hatten.
    Am oberen Ende der Treppe schaute Graham auf sein Reich hinab. Es war erstaunlich, wie wenig an sein altes Leben erinnerte. Seit dem rituellen Lagerfeuer, bei dem alle verstaubten, ausgetrockneten Jagdtrophäen seines Vaters entsorgt worden waren, war immer weniger von der Brutalität des alten Herzogs in den herrlichen hohen Räumen zu spüren.
    Stattdessen spürte Graham die Anwesenheit seiner Mutter wie einen Segen. War sie hier? Er glaubte das nicht wirklich. Vielleicht
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