Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Loch

Loch

Titel: Loch
Autoren: R Laymon
Vom Netzwerk:
Norman?«
    »Pamela, begreifst du nicht? Wir sind clever. Wir sind schlauer als die anderen Typen, die hier leben. Wir können die Macht übernehmen.«
    Er starrte sie an, während sie vor den in Mondlicht getauchten Bergen stand. Eine Sternschnuppe schoss über den Himmel wie ein Omen.
    Pamela war einen Augenblick verblüfft. Brachte kein Wort heraus. Dann sagte sie: »Norman, du bist nicht bei klarem Verstand. Warum sollten wir Pits beherrschen? Es sind nette Menschen hier, sie haben mir das Leben …«
    »Pamela, hör zu. Wir können es tun. In meinem Wohnwagen sind Pistolen. Wir können Lauren, Nicki und die anderen zwingen, zu tun, was wir wollen. Wir können hier leben wie Könige.«
    »Norman, der Schock der Explosion muss dich durcheinandergebracht haben. Du redest wirres Zeug. Du klingst wie …« Sie zögerte.
    »Wie Duke?« Er spürte, wie sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. »Ja, man könnte sagen, ich habe Dukes Königsreich geerbt.«
    »Norman, du weißt nicht, was du redest.«
    »Pamela, folge mir. Wir können gemeinsam regieren.«
    »Norman, nein!«
    Sie wandte sich ab, um wegzugehen.
    Er hätte nicht sagen können, ob er in diesem Moment den Verstand verlor oder ob sich sein wahrer Charakter zeigte, den er jahrelang verborgen hatte, oder ob der böse Geist des toten Duke wirklich in seinen Körper gedrungen und die Kontrolle über sein Hirn übernommen hatte. Doch er knurrte.
    Stürzte sich auf Pamela.
    Packte sie.
    »Wenn du einmal mit mir zusammen warst«, keuchte er ihr ins Gesicht, »willst du keinen anderen mehr. Andere Männer werden dir verglichen mit mir wie ein Haufen Waschlappen vorkommen.«
    »Norman. Du bist wirklich verrückt! Du bist ein Niemand, der an zwei Verrückte geraten ist. Sie haben dich in den Wahnsinn getrieben.«
    »Niemand? Ich bin kein Niemand. Hör zu, Pamela.« Er hielt ihr seine Hände vors Gesicht, die Finger gespreizt. »Mit diesen bloßen Händen habe ich getötet. Heute habe ich Terry umgebracht.«
    »Terry … du hast ihn getötet?« Sie schüttelte entsetzt den Kopf. »Das glaube ich dir nicht.«
    »Ich habe seinen Schädel geknackt wie eine Nuss. Ich kann dir zeigen, wo ich die Leiche hingebracht habe.«
    »Bitte, Norman, komm mit runter zum Wohnwagen. Du musst dich hinlegen und dich ausruhen.«
    »Ich werde mich hinlegen. Mit dir!« Er packte ihren Pullover. Begann, daran zu zerren.
    Pamela versuchte, ihm zu entkommen. Sie trat mit einem Fuß über die Kante der Felswand. Ihr Bein schwang dreißig Meter über den spitzen Steinen am Grund durch die Luft.
    Norman packte ihre Arme und zog sie zurück auf den Pfad.
    »Siehst du«, erklärte er, »ich habe dir schon wieder das Leben gerettet. Du stehst jetzt tief in meiner Schuld.«
    Sie wehrte sich. »Norman, bitte.«
    In der Parodie einer Tanzfigur drehte er Pamela herum, schlang von hinten die Arme um sie, drückte die Brust gegen ihren Rücken und schob den Kopf nach vorn, sodass seine Wange an ihrer lag.
    »Pamela. Siehst du Pits da unten, leuchtend und wunderschön im Mondlicht? Es gehört jetzt uns. Unser Königreich.«
    »Du drückst mich zu fest … Ich krieg kaum Luft.«
    »Gleich werde ich dich ausziehen. Dann schlafe ich mit dir … hier auf dem Pfad mit Blick auf den Ort, der uns gehören wird.«
    »Nein!«
    Sie strampelte. Trat mit dem Absatz nach ihm.
    Norman lachte. Er griff an der aufgerissenen Stelle nach dem Pullover. Zog daran. Der Schlitz vergrößerte sich und gab die Oberseite ihrer Brust frei.
    Das wird gut … richtig gut. Sein Herz klopfte. In der Lendengegend prickelte es. Er konnte in seinem Kopf sogar Dukes Stimme hören, die ihn drängte: »Mach weiter, Norman, alter Kumpel. Bums sie für mich. Fick sie so hart, dass sie eine Woche nicht laufen kann.«
    »Norman, tu das bitte nicht … bitte!«
    Dann eine ruhige Stimme. »Pamela hat recht, Norman.«
    »Hä …«
    Norman sah zu dem Felsen am Hang hinauf. Dort stand jemand. Norman blinzelte. Das Mondlicht spielte ihm einen Streich, denn die menschliche Gestalt schien Flügel an den Seiten zu haben.
    »Sharpe«, rief Pamela erleichtert. »Sharpe, Gott sei Dank.«
    »Sharpe. Bist du das wirklich?«, fragte Norman. Mit einem Mal verschwand das Gefühl von Macht und Männlichkeit. Seine Knie wurden weich wie Gummi.
    Pamela konnte sich ihm nun leicht entwinden.
    Sie wich zur Seite zurück, bis sie vielleicht drei Meter von Norman entfernt stand.
    Norman starrte die geflügelte Gestalt an. Es war wirklich Sharpe, der dort im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher