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Little Red Riding Hood - ein Thrillermärchen (German Edition)

Little Red Riding Hood - ein Thrillermärchen (German Edition)

Titel: Little Red Riding Hood - ein Thrillermärchen (German Edition)
Autoren: David Gray
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weil sie immer mehr Erfolg hatten.
    Ich suchte mein Telefon und sah auf Les Mads Website.
    Ich fand Aline dort. Sie war die Herausgeberin. Und bei Wikipedia hiess es, sie sei krankhaft Pressescheu. Aline hiess natürlich auch nicht Aline, sondern Marie-Claire. (Ausgerechnet. Kein Wunder, dass sie ihren eigenen Laden aufmachte) Sie hatte nie gemodelt. Aber dafür Philosophie studiert. Sie war mit irgendeinem Verwaltungsbeamten verheiratet, über den im Netz nichts weiter zu finden war, als dass er eben ihr Mann war.
    Hätte ich es zwei Stunden früher herausgefunden, hätte mich keiner aus Paris weggekriegt, ohne dass ich ihr nicht mindestens ein Glas Champagner ins Gesicht geschüttet hätte – oder: Rotwein, der gibt hartnäckigere Flecken.
    Aber da war der Spiegelraum gewesen. Die Kameras. Und das Blut. Und mein Instinkt, der mir zuflüsterte: Cruzot - vertrau Deiner Angst.
    Sicherheitskontrolle, die übliche Schlange. Ich war weit vorn. Ging durch den Metalldetektor, oder was immer diese grauen Dinger darstellen, durch die sie einen da leiten. Sie hielten mich auf. Meinten ich sei dran für eine Leibesvisitation. Keiner sagt Dir je, weshalb sie Dich herausfischen. Ich war sowieso scheiss nervös. Wahrscheinlich, dachte ich, war es das was sie misstrauisch gemacht hatte.
    Sie führten mich durch eine Tür und dann einen schmalen grauen Flur herunter zu irgendeiner anderen Tür. Sie öffneten die Tür und schoben mich hinein.
    Zwei Männer in Anzügen. Bevor sie irgendwas sagten, schlug der eine mir ins Gesicht.
    Ich fiel zu Boden, sie knieten über mir, drehten meine Arme auf den Rücken und verpassten mir Handschellen. Dann rissen sie mich hoch und schoben mir einen dunklen Plastiksack über den Kopf.
    Angst – nicht mehr lackschwarz. Sondern: rot. Rot wie Blut. Rot, wie die Blutlache neben Alines Chrom und Leder Sessel in dem Spiegelzimmer.
     
    VI.
     
    Sie schleifen mich irgendeinen Flur herab, ich spüre die Lichter über mir und den harten Betonboden. Dann frische Luft, kurzer Stopp. Eine Wagentür. Es muss eine Art Lieferwagen sein, denn die Gorillas heben mich an und schleifen mich ein Stückweit zu einem gepolsterten Sitz, sie fesseln meine Füsse an den Boden und ziehen einen Gurt um meine Taille. Er ist scheisse hart und eng und nimmt mir den Atem. Trotzdem schreie ich unter dem Sack.
    Eine Ohrfeige. Der Sack über meinem Kopf dämpft sie ein bisschen. Trotzdem sehe ich die Sterne und bunten Bälle tanzen. Ich hab den Geschmack von Blut im Mund.
    Wir fahren.
    Ich weiss nicht wie lange.
    Irgendwann, hält der Wagen, sie befreien mich von den Fußfesseln und dem Taillengurt und schleifen mich aus dem Wagen irgendwo nach draussen. Ich bin längst sicher, dass ich dabei bin mir eine Kugel einzufangen. Ich hätte nur gern gewusst: weshalb.
    Aber noch war es offenbar nicht soweit. Ein neuer Flur. Diesmal gefliest. Geruch nach Chemikalien und Reiniger, wie in einem Hospital. Eine Tür und noch eine und dann einer von diesen dicken Plastikvorhängen. Der Geruch nach Chemikalien jetzt stechender als zuvor. Eine ganze Menge Stufen und zuletzt ein Aufzug. Ich war sicher er fuhr abwärts.
    Türen und noch mal Türen und zuletzt riss mir einer von ihnen den Sack vom Kopf. 
    Ich war in einem Hospital. In dessen Morgue.
    Vor mir sah ich eine Wand voll von diesen Kühlboxen in denen man Leichen verwahrte. Einer der Gorillas öffnete einer der Boxen und zog den Blechtisch darin heraus. auf dem Blechtisch lag eine Leiche. Der eine Gorilla schlug das Tuch über der Leiche zurück. Der andere zwang mich aufrecht zu bleiben und drückte meinen Kopf in Richtung der Blechbox.
    Aline trug noch immer Lippenstift. Ich weiss, wie das klingt aber das erste was mir  auffiel war: dass keiner ihr Makeup angerührt hatte.  Sie hatte leichte Striemen über der Brust und ein paar feine Hautritzer über dem Bauch. Abgesehen davon hatte sie ein schmales Loch mitten in ihrer Stirn. Irgendwie wirkte es wie aufgemalt. Ich schätze Du brauchst eine Weile ehe Dir ganz klar wird, dass ab und zu wirklich Leute mit Schusswunden in der Stirn in einer Morgue landen.  Und manchmal sogar solche, die Du kennst. Oder: liebst.
    Der Gorilla drückte meinen Kopf ganz nah über Alines Gesicht, dann riss er ihn herum und ich sah, dass ein  Stück hin von hier hinter  einer offenen Doppeltür eine Art OP-Saal lag.
    Hinter uns ging irgendetwas vor. Ich spürte es lange bevor der Gorilla mich herumriss, damit ich es sehen konnte.
    Ein Mann in einem
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