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Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)
Autoren: Ellie Engel
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langen Bart eine graue Strähne wachsen.
    Dicht aneinander gedrückt hockten sie zitternd da. Nun wurde Sinith erst richtig bewusst, in welch großer Gefahr er sich gerade befunden hatte. Kaum merklich flüsterte Sinith ängstlich ins Ohr seines treuen Kameraden: „Wirf das Netz … schnell!“
    Doch Brokk konnte ihn beruhigen. „Das habe ich schon, als ich dich sprechen hörte. Wir sind hier drunter sicher.“
    „Sie war hier.“ Fassungslos griff sich Sinith an seinen Kopf. „Hier drin.“ Er erinnerte sich an das schreckliche Bild, wie die Hexe über ihm schwebte und ihn aufforderte, ihren Namen zu rufen. Der kleine Lichtritter musste sich zwingen, seinen Atem und seinen Herzschlag wieder in den Takt zu bringen. „Ich habe sie gesehen. Sie ist fürchterlich. Alles, was man sich über Hexen erzählt, ist nichts gegen sie …!“
    Brokks Ängste um seinen besten Freund wurden gewaltiger. Denn wenn sie es einmal geschafft hat, inseine Gedanken einzudringen, wird sie es wieder versuchen. Er sah dem Auftrag, die Herrscherin vom Klobenberg zu finden, mit großen Schwierigkeiten entgegen. Fast liebevoll nahm er seinen Freund ein weiteres Mal in den Arm, dabei blieben Brokk die dunklen Ringe nicht verborgen, die sich unter den Augen seines Freundes zeigten.
    Ohne seine Lippen zu bewegen, flüsterte Sinith Brokk zu: „Fedora-Astarte vom Wurmberg ist eine scharfzüngige Hexe! Und das teuflischste Schattenweib, was je im Harz gelebt hat. Es gibt keine zweite unter den Hexen, die so zynisch, verleumderisch, bissig, böswillig und sarkastisch ist wie sie. Ihre Zunge ist schärfer als ein zweischneidiges Schwert, was sich in deinen Mund bohrt, um alles, was sie hören will, aus deiner Zunge herauszuschneiden. Ihre Seele ist schwärzer wie Kohle und ihr Gesicht verwandelt sich in viele.“ Sinith schlug seine kleine, aber kräftige Hand vor den Mund, um mit dieser Geste seine Lippen für immer zu versiegeln.
    Die Zwerge fingen an zu frieren und zogen zum Schutz ihre Mäntel enger an den Körper. Jetzt wurde ihnen zum ersten Mal wirklich klar, in welcher Gefahr sie sich befanden!
    „Sobald es zum Tag dämmert, machen wir uns auf den Weg. Wir müssen schnellstens den Hexenstieg hinter uns lassen!“, gab Brokk unmissverständlich zu verstehen. Er war genauso verwirrt wie sein Freund. Denn nicht nur Sinith schleppte eine Last mit sich herum. Auch Brokk merkte, dass der Zahn der Treue schwer wie Blei um seinen Hals hing. Der Zahn trieb ihn an. Das Relikt schien es wirklich sehr eilig zu haben und zudem rief es verzweifelt nach Hilfe …

    u m den Zyklopenwald herum und in der Luft lauerten unzählige Hexen und warteten nur darauf, hineinzukönnen, um die einäugige Sippe, die sich darin befand, zu vernichten. Sie flogen auf ihren Besen über den Wald und erschreckten die Bewohner mit ihrem grellen, spitzen und schrecklichen Lachen.
    Die Hexe Isis, die die Rücksichtslose genannt wurde, aber auch die Schattenhafte, weil sie dunkel und undurchsichtig war und keine Gnade kannte, bewegte sich kampflustig am Waldrand und wartete als Vertraute und Handlangerin auf die Oberhexe Fedora. Diese Hexe wusste, was sie wollte. Geradlinig verfolgte sie ihr Vorhaben, egal, was es war. Und was auch immer Fedora-Astarte vom Wurmberg von ihr verlangte, es wurde gewissenlos und grausam ausgeführt.
    Mit Adleraugen verfolgte Isis den Flug der Oberhexe, die ihren Besen direkt auf die wartende Hexe zusteuerte. Mit einem geübten Sprung fegte sie von ihrem Besen runter, der etwas in der Höhe zum Stillstand kam, um sich dann an einem Baum abzustellen.
    „Ich grüße dich, Isis. Wie ich sehe, hast du alle Hexen zusammengerufen.“ Wohlwollend und sorgfältig schätzte sie die Lage um den Wald ein. Ihre Kehle gab ein böses Glucksen von sich. „Von den Missgeburten hier wird keiner mehr lebendig rauskommen. Ich verstehe sowieso nicht, warum Walpurga den Riesen nur ein Auge verpasst hat, statt sie gleich ganz auszurotten. Unnützes Gesocks.“
    Sie änderte ihre Haltung und zeigte ihr wahres grässliches Gesicht. Ihre Nase wuchs und ihre Gesichtshaut wurdeknorpelig und mit Warzen übersät, die Finger spindeldürr mit gelben langen Krallen. Aus der geraden Haltung, die sie gerade noch einnahm, krümmte sich ein runder buckeliger Rücken.
    Fedora-Astarte vom Wurmberg
    „Ich hasse die menschliche Fassade“, krächzte sie zwischen ihren faulen, abgebrochenen Zahnstumpen. Angestrengt reckte sie sich und ihre Knochen knackten geräuschvoll, als sie sich
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