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Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Titel: Lions - Wilde Begierde (German Edition)
Autoren: G. A. Aiken
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rollen sah, und dann die kaum verletzte, viel größere und hellwache Wölfin hinter ihr, wurde Ric klar, dass er definitiv seine Zweifel hatte.
    Schwer atmend stützte Gwen eine Hand auf die Reling und eine in die Hüfte.
    »Na, wie geht’s, kleines Kätzchen?«, höhnte McNelly. »Bist du sicher, du schaffst das? Ich weiß nicht, du hast im letzten Jam ein paar schwere Treffer abgekriegt. Und du siehst so müde aus. Bist Du müde? Den Leuten ist gar nicht klar, wie lang zwei Minuten sein können, was? Aber wir wissen es, nicht wahr, kleines Kätzchen?«
    Während McNelly weiterschwafelte, sah Gwen auf die Hand an ihrer Taille hinab. Ihre Augen wurden schmal. War ihr Nagellack abgeblättert, oder hatte sie sich den Nagel abgebrochen? Sie beugte sich etwas vor und betrachtete ihn genauer. Mit einem Aufseufzen richtete sie sich wieder auf. Nagellack abgeblättert . Das war gut. Sie hatte keine Lust, Blayne fünf Dollar zu zahlen.
    Der Schiedsrichter stand ihr diagonal gegenüber, aber immer noch im Innenfeld. »Nur zur Erinnerung«, sagte er. »Für zwei komplette Runden müssen deine Füße überwiegend auf der Bahn sein. Jegliche Sprünge über drei Meter – ob vertikal oder horizontal – werden nicht gezählt. Verstanden?«
    Gwen nickte.
    »Sie kann aus allen Richtungen und auf jede mögliche Art auf dich losgehen. Reißzähne und Krallen sind jetzt erlaubt. Was auch immer du tust: Halt nicht an. Du hast zwei Minuten, Schätzchen.« Er warf einen kurzen Blick zu McNelly hinüber, bevor er hinzufügte: »Und viel Glück.«
    Er klemmte sich die Pfeife zwischen die Lippen, zeigte mit dem Arm auf sie und pfiff. Gwen startete, aber McNelly war nicht hinter ihr. Im Lauf des Spiels war Gwen wirklich gut darin geworden, zu spüren, aus welcher Richtung die Blockerinnen kamen. Und diesmal hatte McNelly durch das Innenfeld abgekürzt und kam ihr auf der anderen Seite entgegen.
    Gwen ignorierte die schreiende Menge und konzentrierte sich ganz auf McNelly, die Bahn, darauf, was in ihrer Nähe war, und auf Blaynes Stimme. Als sie eine halbe Runde gedreht hatte, war McNelly da und kam auf sie zu.
    Gwen drehte den Körper, wirbelte aus ihrer Reichweite, und McNelly knallte so hart gegen das Geländer, dass sie beinahe darüberfiel. Gwen fuhr weiter, ohne zurückzusehen. Die Menge wurde lauter, aber sie konnte Blayne über den Lärm hinweg immer noch hören.
    »Anderthalb Meter, Gwen! Anderthalb Meter!«
    Gwen holte Luft und wartete, bis sie Blayne schreien hörte: »Scharf links!«
    Sie bog abrupt links ab, und McNelly flog eine Sekunde später an ihr vorbei, um dann mit ausgebreiteten Gliedmaßen hart auf der Bahn zu landen.
    Wieder fuhr sie weiter, ohne zurückzublicken. Sie hörte die Sprecherin schreien: »Runde eins!« und wusste, dass sie die nächste Runde überstehen musste, um zu gewinnen.
    »Vor dir, Gwen!«, schrie Blayne. »Vor dir!«
    Gwen sah auf, und da war McNelly und kam mit ausgefahrenen Zähnen und Klauen, die langen Arme weit ausgebreitet, auf sie zu.
    Gwen hätte über sie hinwegspringen können, aber bei allem über drei Metern wäre sie erledigt gewesen. Und so hoch hätte sie mindestens springen müssen, denn sie hatte keine Zweifel, dass die große Schlampe mit ihr springen und ihre Beine festhalten würde.
    Nein. Sie konnte nicht über sie hinwegspringen, aber sie konnte die Bahn verlassen und über das Innenfeld davonlaufen. Dann musste sie sich allerdings durch all die Furriers quetschen, die sie schrecklich verprügeln würden, um sie aufzuhalten. Damit blieb ihr nur eine Möglichkeit …
    Als Gwen Zähne und Krallen ausfuhr, richtete Lock sich hoch auf.
    »Was zum Henker tut sie da?« , knurrte er und merkte kaum, dass Mitch Shaw gleichzeitig dieselbe Frage stellte.
    »Also, das«, seufzte Roxy, »das wird jetzt hässlich.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung, Rox«, seufzte Alla hinter ihm.
    Doch Lock wagte es nicht, den Blick von der Bahn abzuwenden, um entweder Gwens Mutter oder seiner eigenen einen bösen Blick zuzuwerfen. Nicht, wenn sich die Ereignisse so überschlugen.
    Sie waren noch etwa anderthalb Meter auseinander; McNelly wollte Gwen gerade mit ihren überdimensionierten Armen hochheben, als Gwen endlich sprang. Doch statt über McNelly hinwegzuspringen, was Lock angenommen hatte, sprang sie direkt in sie hinein.
    Sie traf McNelly mit voller Kraft, mit offenem Mund, der sich um das Gesicht der Wölfin legte. Gwen biss zu und ihre Krallen gruben sich in McNellys Schultern. Als blutiges
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