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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht
Autoren: G. A. Aiken
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auseinanderfahren. »Ich weiß, ich muss dir nicht sagen, dass du in meinem Wohnzimmer keinen Sex mit diesem Jungen haben wirst.«
    Plötzlich fühlte sich Brendon wie ein Fünfzehnjähriger, der auf dem Sofa seiner Freundin erwischt wurde. Er musste sich sogar ein wenig zur Seite drehen, um seine Erektion wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    »Und ich will dir noch etwas sagen« – Tala knallte ein Tablett mit zwei Tassen Kaffee und frischem Gebäck auf den Tisch – »ihr werdet in getrennten Zimmern schlafen.«
    Ronnie schnappte empört nach Luft. »Was? Ich bin keine sechzehn mehr, Momma. Du kannst nicht …«
    »Oh doch, ich kann, junge Dame! Das ist mein Haus. Und das bleibt es auch, bis sie meinen knochigen Hintern im Garten begraben. Bis dahin werde ich nicht zulassen, dass dein armer Vater zuhören müsst, wie ihr beide … ein Verhältnis habt. Hast du mich verstanden, Ronnie Lee?«
    Ihrerseits dramatisch aufseufzend, wandte Ronnie sich ab und starrte aus dem Fenster. Es ging doch nichts über eine Pattsituation zwischen den Reed-Frauen.
    Also antwortete Brendon für sie beide: »Wir verstehen, Ma’am.«
    Ihre dunklen haselnussbraunen Augen, die Ronnies so sehr ähnelten, musterten Brendon von oben bis unten. »Zumindest die Katze hat ein bisschen Verstand, verdammt noch mal«, murmelte sie. »Und wenn dein Daddy aus seiner Brennerei zurückkommt, Ronnie Lee, rate ich euch, euch besser unter Kontrolle zu haben als so, wie ich euch eben sehen musste.«
    Tala ging zurück in den Flur, hielt aber inne und wandte sich zu Brendon um. O-oh . »Schinken zum Abendessen, Brendon Shaw?«
    Überrascht, dass sie fragte, erinnerte sich Brendon, dass er gerade zum Abendessen mit Wölfen eingeladen wurde und antwortete eilig: »Ja, Ma’am.«
    »Gut. Man muss an Neujahr Schwein essen. Das bringt Glück. Ich mache sogar meine berühmte Kaffeesoße und selbstgebackene Brötchen. Sie werden es mögen.« Da schwang definitiv ein »Sonst …« mit.
    »Klingt großartig, Ma’am.«
    Sie grunzte und machte sich wieder auf den Weg in die Küche.
    Ronnie wandte sich vom Fenster ab und knuffte ihn. »Du Schleimer!«
    Er schubste zurück. »Streithenne.«
    Sie starrten sich eine Weile finster an, dann griffen sie jeweils nach erreichbaren Körperstellen des anderen und kitzelten sich gegenseitig, wobei sie zur Couch hinüberstolperten. Sie konnten ihr Gelächter kaum unterdrücken, was noch von der Tatsache verschlimmert wurde, dass sie nicht wollten, dass Ronnies Mutter, die immerhin ein Wolfsgehör hatte, ihre Rauferei mitbekam. Oder, wie Ronnie es gern nannte, ihren »Ringkampf«.
    Angesichts der Vorstellung von getrennten Schlafzimmern schien der einwöchige Urlaub in Tennessee plötzlich viel zu lang, und gleichzeitig konnte sich Brendon niemanden vorstellen, mit dem er lieber herumschleichen und sich heimlich begrapschen wollte.
    Eines konnte er über seine Ronnie Lee sagen: Sie machte fast alles zu einem Riesenspaß.
    Die Haustür ging auf, und er und Ronnie setzten sich eilig auf die entgegengesetzten Enden des Sofas.
    Ein großer, unfreundlicher Hüne von einem Wolf blieb vor dem Wohnzimmer stehen und starrte sie an.
    »Hey, Daddy!« Ronnie sprang auf, rannte zu ihrem Vater und schlang ihm die Arme um den Hals. Sie küsste ihn auf die Wange, und der alte Mann erwiderte die Umarmung. Doch seine Wolfsaugen blieben auf Brendon gerichtet.
    »Du hast mir gefehlt, Daddy.«
    »Du hast mir auch gefehlt, Kleine«, sagte Clifton Reed schroff. »Wer ist das?«
    Ronnie ging zurück zu Brendon, der aufstand, um sich dem Mann zu stellen, der bereits vielen Männern Schmerzen zugefügt hatte, die seiner Meinung nach seine Tochter nicht wert gewesen waren.
    »Daddy, das ist Brendon Shaw. Mein Gefährte. Brendon, das ist mein Daddy. Clifton Reed.«
    »Mr. Reed.« Brendon trat vor und schüttelte dem alten Wolf die Hand. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Sir.«
    Der alte Mann grunzte. »Junge.« Er schaute wieder zu Ronnie hinüber. »Deine Brüder bringen Holz für ein Feuer rein. Sieht aus, als würd’s noch schneien. Wo ist deine Momma?«
    Ronnie seufzte gutmütig. »Wo sie in den letzten fünfunddreißig Jahren, in denen ihr zusammen seid, jeden Tag um diese Zeit war. In der Küche.«
    »Mehr braucht nicht gesagt zu werden, Kleine.« Mit einem weiteren Grunzen in Brendons Richtung ging der Wolf davon.
    Ronnie strahlte ihn an. »Er mag dich«, flüsterte sie.
    Brendon runzelte die Stirn. »Er mag mich? Der Mann hat mich angegrunzt!
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